Das Projekt «Kreativwirtschaft Bodensee» legt die empirischen Grundlagen für die Betrachtung dieses Branchenkomplexes in der Bodenseeregion. Dadurch soll aufgezeigt werden, welche Rolle die Kreativwirtschaft für die Region spielt und welches Potential für die Region zukünftig daraus gezogen werden kann.
Das Projekt fragt, wo sich aus grenzübergreifenden Kooperationen der Kreativwirtschaft innovative Netzwerke und Wertschöpfungskonstellationen identifizieren lassen, deren Dynamik die Bodenseeregion als Innovationsstandort prägen. Dabei erlaubt insbesondere die Kooperation mit der HTWG in Bezug auf den Regionalverbund/ -entwicklung einen neuartigen Zugang der kulturräumlichen Betrachtung der Kreativwirtschaft.
Die Beantwortung der Fragen erfolgt auf verschiedenen Ebenen: statistisch quantitativ wie qualitativ aus Sicht der Akteure. Zugleich lassen sich einige grundlegende Forschungsfragen der internationalen Debatte aufgrund der speziellen Kontextbedingungen untersuchen: Ist die Kreativwirtschaft ein städtisches oder regionales Phänomen? Wie organisieren sie sich in ländlichen Gebieten? Welche Vernetzungen gibt es zu Branchen jenseits der Kreativwirtschaft, die aufgrund der räumlichen Nähe erfolgen? Wie sind die lokal verwurzelten Akteure mit globalen Logiken verknüpft?
Das beantragte Projekt legt erstmalig statistisches Datenmaterial für die Kreativwirtschaft in einer grenzüberschreitenden Perspektive vor. Die Aufarbeitung der unterschiedlichen Datengrundlagen der Länder ist ein Ziel des Projekts, das für den Kreativwirtschaftsbericht Bodenseeregion aufbereitet werden soll.
Damit wird ein grenzübergreifender und vernetzter Zugang gewählt, der für die Bodenseeregion adäquat ist. Dazu entwickelt das Projekte u.a. Mappings, welche einer länderübergreifenden Betrachtung der Kreativwirtschaft auf attraktive und aufschlussreiche Weise zu visualisieren vermögen.
Ein Ziel ist die Entwicklung von Tools zur grenzüberschreitenden Analyse von Kreativwirtschafts-Initiativen sowie im Sinne der Grundlagenerarbeitung die Kreativwirtschaft als Handlungsfeld für die Politik fassbar zu machen. Dies erfolgt über die folgenden Schritte: Mapping der Kreativwirtschaft in der Bodenseeregion, Aufzeigen der spezifischen Potenziale, Identifikation von Handlungsbedarf für ausgewählte Politikfelder (denkbar sind: Wirtschaft, Innovation, Kultur, Regionalentwicklung, Bildung, Tourismus).
Ein zweites Ziel ist ein Beitrag zur internationalen wissenschaftlichen Debatte bezüglich zukunftsfähiger Vorstellungen der Creative Economies in einer transnationalen Region, indem es nach der Spezifik der lokalen Verankerung von kreativen Akteure und ihrer globalen Vernetzung fragt.
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden in Form einer Publikation «Kreativwirtschaftsbericht Bodenseeraum» aufbereitet, die künftig jährlich erscheinen könnte.