Zurück zur Übersicht

Ausgezeichneter Einstieg in den Klimaschutz

Eine Frau und ein Mann posieren mit einer Urkunde in den Händen fürs Foto. Lesbar sind die Worte "Auszeichnung" und das Logo "campus WELTbewerb".

Das HTWG-Projekt "climatechallenge" hat einen Förderpreis des Landes erhalten. Mit Hilfe des Projekts soll der persönliche Einstieg in den Klimaschutz erleichtert werden.

Jeder einzelne kann den Klimaschutz voranbringen. Davon ist das Team um Maike Sippel, Professorin für Nachhaltige Ökonomie überzeugt. Um den Einstieg ins eigene Tun zu unterstützen, arbeitet die Gruppe mit dem Format #climatechallenge. Dies steht für dreißigtägige Veränderungsexperimente im eigenen Lebensstil. Nun soll #climatechallenge als Angebot für HTWG Studierende und Bürger der Stadt Konstanz weiterentwickelt werden. Die baden-württembergischen Ministerien für Wissenschaft und für Umwelt zeichneten diese Idee aus.

„Wir warten nicht auf eine gute Klimaschutzpolitik, wir fangen einfach an“ sagt Maike Sippel. Denn über seinen eigenen Lebensstil könne jeder frei entscheiden. Wie man zu Hause Strom und Heizung nutze, wie weit und wie man sich fortbewege, was man esse und wieviel neue Produkte man kaufe, die bei ihrer Herstellung Energie benötigt haben – das seien die zentralen Stellschrauben für die persönlichen Klima-Emissionen.
„Konkrete Veränderungen könnten zum Beispiel darin bestehen, tierische Produkte in der Ernährung zu ersetzen, einen autofreien Monat auszuprobieren oder Sachen zu reparieren und tauschen statt neu zu kaufen“, sagt die Professorin. Eine Zeitspanne von 30 Tagen erweise sich dabei als gut geeignet für solche Veränderungsexperimente. „Das ist kurz genug, um sich ohne Verlustängste auf den Weg zu machen – und lang genug, um gewohnte Routinen zu durchbrechen und spannendes Neues zu entdecken“, erklärt Annika Kreuzer. Sie begleitet derzeit Studierendenteams des Studiengangs Umwelttechnik und Ressourcenmanagement dabei, Anlaufstellen ausfindig zu machen, die bei der Umsetzung einer #climatechallenge in Konstanz hilfreich sein könnten. So wäre es für jemanden, der eine Ernährung ohne Fleisch ausprobieren möchte vielleicht interessant zu sehen, welche Restaurants bereits eine reiche Auswahl an veganen und vegetarischen Speisen anbieten. Gemeinsam mit Vertretern solcher möglicher Anlaufstellen sollen Möglichkeiten zur Ausweitung des #climatechallenge-Angebots in Konstanz ausgelotet werden.

Sippel erwartet sich aus den Veränderungsexperimenten auch Impulse für erforderliche strukturelle Veränderungen. „Wir stoßen bei der Durchführung der Climatechallenges regelmäßig auch auf Hürden: Teilweise ist es schwieriger, teurer oder aufwändiger, sich klimaschützend zu verhalten. Die Leute beginnen sich dann zu fragen, was sich gesellschaftlich und politisch eigentlich ändern müsste, damit es für alle einfacher wird, klimafreundlich zu leben.“ Und das sei der erforderliche Nährboden für eine wirksame Klimapolitik, von der kommunalen bis zur nationalen Ebene.

Eine Reihe von Studierenden und Absolventen der HTWG Konstanz trägt zusammen mit Prof. Sippel die #climatechallenge-Aktivitäten. Den Förderpreis erhielt das Projekt im „Wettbewerb für globale Nachhaltigkeit an baden-württembergischen Hochschulen - campusWELTbewerb“. (ms)

Kontakt:
Prof. Dr. Maike Sippel, Tel. 07531/206-460

Weitere Informationen zur Climatechallenge

 

Bildtext: Annnika Kreuzer nimmt für die HTWG die Glückwünsche von Ministerialdirektor Ulrich Steinbach (Wissenschaftsministerium) entgegen. Bildquelle: J.Warwel/finep