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Auszeichnung für einen Brückenbauer

Ein junger Mann hält einen Globus in die Kamera.

Der 26-jährige Ahmad Dib hat den DAAD-Preis erhalten. Denn: Er hat nicht nur sein Maschinenbau-Studium mit überdurchschnittlichen Leistungen abgeschlossen, sondern sich darüber hinaus auch auf dem Campus und in Konstanz engagiert.

Die Tage von Ahmad Dib müssen mehr als 24 Stunden zählen. Wie sonst ist das alles zu schaffen, was der 26-Jährige in den zurückliegenden Semestern gestemmt hat? Die Frage drängte sich auf, als Laudator Prof. Dr. Andreas Lohmberg in der öffentlichen Senatssitzung der HTWG seinen Studenten vorstellte. „Ein prima Typ“ sei er, dem neben dem Erfolg im Studium immer auch das Engagement an der Hochschule und in der Stadt wichtig gewesen sei.

Geboren wurde Ahmad Dib in Riad, aufgewachsen ist er in verschiedenen Golfstaaten, sein Abitur hat er in Saudi-Arabien abgelegt. Dann war für ihn klar, dass er im Ausland studieren möchte. Wie aber sollte er das Studium finanzieren? Also arbeitete er zunächst drei Jahre in seiner Heimat als Lehrer in einer Montessori-Schule, bevor er sich am Studienkolleg in Konstanz in zwei Semestern auf das Studium Maschinenbau Konstruktion und Entwicklung vorbereitete. Dieses hat er nun im siebten Semester mit überdurchschnittlichen Leistungen abgeschlossen.
„Ich habe Herrn Dib als einen sehr offenen, freundlichen, hilfsbereiten Studenten kennengelernt, der vorangeht und Verantwortung übernimmt“, sagte Prof. Lohmberg. Dazu gehörte auch die Sorge für seine Kommilitoninnen und Kommilitonen – im Semester, aber auch als Hilfskraft im Akademischen Auslandsamt. Hier arbeitete er als Bindeglied zwischen ausländischen und deutschen Studierenden und auch der Hochschule. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie er ausländischen Gaststudierenden den Einstieg ins Studium in Deutschland erleichtern kann. „Ich habe hier anfangs Vieles nur schwer verstanden und war viel allein“, erinnert er sich. Also organisierte Ahmad Dib Informationsveranstaltungen und Freizeitaktivitäten, zeigte den ausländischen Studierenden den Campus, die Stadt und die Region – und bezog auch immer deutsche Studierende in die Programme mit ein, um den Austausch zu fördern. Neben seinem Einsatz auf dem Campus wirkt Ahmad Dib in der Konstanzer Flüchtlingsinitiative „Save me“ als Dolmetscher und gibt im Rahmen einer Patenschaft Nachhilfe beim DRK.
Prof. Dr. Beate Bergé, Vizepräsidentin Lehre und Qualitätssicherung, überreichte ihm die Urkunde des DAAD und dankte ihm für sein tatkräftiges Wirken an der Hochschule. Wie es für ihn weitergeht, hat er noch nicht ganz entschieden. Entweder folgt nun ein Masterstudium oder er schlägt den Weg ins Berufsleben ein. Klar ist jedoch, dass er zunächst zum ersten Mal nach vier Jahren seine Familie im Libanon besuchen wird. (aw)

Ahmad Dib posiert mit Prof. Dr. Andreas Lohmberg, HTWG-Präsident Prof. Dr. Carsten Manz und Prof. Dr. Beate Bergé fürs Foto. Er hält eine Urkunde in der Hand.
Erfolg im Studium und soziales Engagment – dafür erhielt Ahmad Dib (zweiter von rechts) von der HTWG den DAAD-Preis. Mit ihm freuen sich (von links) Laudator Prof. Dr. Andreas Lohmberg, HTWG-Präsident Prof. Dr. Carsten Manz und Prof. Dr. Beate Bergé, Vizepräsidentin Lehre und Qualitätssicherung. Foto: HTWG

DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an den deutschen Hochschulen

Der mit 1.000 Euro pro Hochschule dotierte DAAD-Preis, der jährlich vergeben wird, soll dazu beitragen, ausländischen Studierenden an deutschen Hochschulen Gesichter zu geben und sie mit Geschichten zu verbinden. Damit wird deutlich, dass jeder einzelne ausländische Studierende ein Stück von Deutschland in seine Heimat mitnimmt und etwas von sich in Deutschland lässt – eine Bereicherung für beide Seiten.
Die Studierenden, die über ihre jeweilige Gasthochschule einen solchen Preis erhalten haben, stehen für ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen aus der ganzen Welt. Sie sind künftige Partner für Deutschland in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.

Bildquelle Portrait: Patrick Pfeiffer