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Branchenmesse mit Zukunft

Das Atrium eines HTWG-Gebäudes. Darin junge Menschen und Messestände. Im Vordergrund steht ein runder Stehtisch, auf dem ein Schutzhelm liegt. Daneben steht eine Infotafel mit der Aufschrift "Talente gesucht".

39 Aussteller waren auf dem Firmenkontaktmesse "Tag des Bauingenieurwesens" an der HTWG vertreten.

Ein voller Erfolg für Aussteller und Publikum war der "Tag des Bauingenieurwesens", die Firmenkontaktmesse exklusiv für HTWG-Studierende.

„Nutzen Sie den Tag, um ins Gespräch zu kommen!“ Mit diesen Worten eröffnete Prof. Dr. Carsten Manz, Präsident der HTWG den „Tag des Bauingenieurwesens“. Das ist eine Firmenkontaktmesse, welche die Fakultät für Bauingenieurwesen der HTWG nun bereits zum vierten Mal exklusiv für ihre Studierenden veranstaltet. Seine Worte adressierten die auf der Messe vertretenen, namhaften Firmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie erhalten die Gelegenheit, mit potentiellen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie den Lehrenden der HTWG direkte Kontakte zu knüpfen. Seine Einladung richtete sich aber auch an die zahlreich erschienenen Studentinnen und Studenten der HTWG, die auf der Messe Praktikumsplätze, Werksstudentenjobs finden können oder sogar ihren zukünftigen Arbeitgeber kennenlernen.

Funktioniert das? Ja! Das ist die einhellige Meinung unter den Studierenden. Simon, Bachelor-Student Bauingenieurwesen im 7. Semester sagt: „Ich habe hier auf der Messe Kontakte geknüpft zu der Firma, bei der ich später mein Praxissemester absolviert habe. Ich finde gut, dass man hier Fragen stellen kann, die man vielleicht in einer anderen Umgebung nicht stellen würde, zum Beispiel die Frage nach dem Einstiegsgehalt.“ Seine Kommilitonin Laura, die gerade ihr Bauingenieursstudium an der HTWG begonnen hat und zum ersten Mal hier ist, erklärt: „Ich finde, die Messe ist eine super Unterstützung für das Studium“ Ja, es funktioniert, sagen auch die Aussteller. „Wir sind zum dritten Mal hier“, erzählt Alexander Müller von der Firma Schleith. „Bauleitung zu machen, das ist nicht so attraktiv für Studierende, wir haben in Deutschland in dem Bereich ganz klar ein Nachwuchsproblem. Hier auf der Messe konnten wir aber tatsächlich schon einen jungen Bauleiter rekrutieren.“ Eine klassische Win-Win-Situation also.

Mit der Messe will die Hochschule sichtbar werden für Unternehmen. Bis vor vier Jahren war es unter den Firmen noch sehr wenig bekannt, dass man in Konstanz überhaupt Bauingenieurwesen studieren kann. „Das hat sich grundlegend geändert“, stellt Prof. Dr. Heiko Denk, Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen fest. „Wir zeigen mit der Firmen-Kontaktmesse, dass wir in Lehre, Forschung und Weiterbildung für die Industrie da sind. Wir nehmen die Anforderungen des Arbeitsmarktes ernst und versuchen, die neuen Technologien, die in der Praxis entwickelt werden, in die Lehre aufzunehmen.“

Ein Beispiel wie aus dem Lehrbuch ist das Building Information Modelling (BIM). Hier spielte die HTWG eine Vorreiterrolle, 2012 war sie die erste Hochschule bundesweit, die BIM ins Curriculum der Studiengänge Bauingenieurwesen aufgenommen hat. Entsprechend kommen alle drei studentischen Projekte, die am heutigen Tag des Bauingenieurwesens vorgestellt werden, aus diesem Bereich. Building Information Modelling ist eine Methode, die in der Bauplanung und -ausführung stetig mehr Relevanz gewinnt. Eines der Studenten-Projekte wird von David Schmidhuber, Mitarbeiter am BIM-Lab der HTWG vorgestellt. Dabei wurde das F-Gebäude der HTWG mit einem terrestrischen Laserscanner vermessen und die Punktwolken anschließend in ein CAD-Modell umgewandelt. Durch die Anwendung dieser Technologie ist eine millimetergenaue Bestandsaufnahme möglich und das Gebäude, das als Modell dargestellt wird, für weitere planerische Aufgaben nutzbar.

Und die Zahlen sprechen für sich. Fand die Messe 2015 zum ersten Mal mit rund 20 Ausstellern statt, sind in diesem Jahr alle 39 Plätze belegt. „Wir mussten sogar Firmen absagen, da die Kapazitäten ausgeschöpft waren“, sagt Denk. Besonders freut er sich darüber, dass dieses Jahr mit dem Tiefbaumt der Stadt Zürich zum ersten Mal eine Behörde aus der Schweiz ausstellt. Die Bauingenieur-Professoren der HTWG bieten ihren Studierenden auch moderierte Standgespräche in Kleingruppen an. Diese helfen gerade den Studienanfängern, einen Einstieg in das Gespräch mit den Firmen zu finden.

Junge Menschen vor Messestände. Im Vordergrund liest ein junger Mann ein Infoblatt.