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Das Gesicht der Industrie verändert sich

Eine Gruppe Menschen in Geschäftskleidung in einem Labor. Ein Mann präsentiert den anderen ein Modellauto, das er in den Händen hält.

Die Nonprofitorganisation TiE (The Indus Entrepreneurs) Süddeutschland hat in Zusammenarbeit mit der HTWG, dem German-Indian Round Table Konstanz und dem indischen Außenministerium zur Tagung eingeladen. Das Thema: Digitalisierung in Indien.

Wirtschaftsvertreter und Studierende waren zu der Veranstaltung gekommen, die gleichermaßen Managementfragen wie auch Fragen der operativen Ebene diskutierte. „Obwohl sich mehr als 80 Prozent der Industrieunternehmen der Digitalisierung und ihrer Vorteile bewusst sind, haben sich weniger als 20 Prozent der Unternehmen ernsthaft damit auseinander gesetzt und eine Strategie erarbeitet“, sagte Organisator und Hauptredner Amit Shah in seiner Eröffnungsrede. Er mahnte zugleich, beim Thema Digitalisierung nicht nur veränderte Prozesse, Fabriken und Maschinen zu betrachten, sondern sich auch um die Menschen zu kümmern.

Prof. Dr. Beate Bergé, Vizepräsidentin Lehre und Qualitätssicherung, Professorin für internationale Ökonomie in den Asien-Studiengängen der HTWG und Gründerin des German-Indian Round Table Konstanz, stellte die Rolle der Digitalisierung im Industrialisierungsprozess in Indien vor und die Vorteile, die sie dem aufstrebenden Land biete. Die Professorin wird sich bald zum wiederholten Male selbst vor Ort ein Bild davon machen. Die HTWG strebt die weitere Vertiefung der Kooperation mit indischen Hochschulen an. Um dies vorzubereiten, reist eine Delegation von Professorinnen und Professoren verschiedener Fakultäten der HTWG noch in diesem Jahr nach Indien.

HTWG-Präsident Prof. Dr. Carsten Manz betonte, dass sich auch für die Hochschule Konstanz das Thema Digitalisierung zu einem bedeutenden Thema entwickelt habe. Der disruptive Charakter der Digitalisierung berge einige Herausforderungen für traditionelle Märkte. Eine einzige Innovation könne eine ganze Branche gefährden. Die HTWG sieht es als ihre Aufgabe, ihre Studierenden mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung vertraut zu machen und sie optimal auf den Arbeitsmarkt der Zukunft vorzubereiten.

Wie sich Digitalisierung ganz konkret in der Produktion auswirkt, davon vermittelten Siegfried Wagner, Geschäftsführer der IN In-integrierte Informationssysteme GmbH, und Prof. Dr. Carsten Schleyer, Mitinitiator der Modellfabrik Bodensee Industrie 4.0, an der HTWG einen Eindruck. Während Wagner am konkreten Beispiel aufzeigte, wie Digitalisierung Fabriken helfen kann, Produktionskosten einzusparen, zeigte Prof. Dr. Carsten Schleyer in der Modellfabrik der Hochschule, wie Produktionsabläufe neu organisiert werden können, um individualisierte Produkte herzustellen. Wichtig dabei: Interne Prozesse müssen neu strukturiert werden, um echte Vorteile zu erreichen.

Nach all den Hinweisen auf Chancen und Risiken machte Martin Amann, Verkaufsleiter von CIKLUM, den Tagungsteilnehmerinnen und –teilnehmern Mut, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen – und Mut, auch ein Scheitern in Kauf zu nehmen.
Suhas Patel, der Präsident von TiE Deutschland, freute sich über die Gelegenheit, die Modellfabrik der HTWG besichtigen zu können und versprach, dies auch in den 61 Verbanden weltweit zu streuen. TiE Deutschland gehört zum weltweit größten Unternehmensnetzwerk mit Zentrale im Silicon Valley. (aw)