Zurück zur Übersicht

Ein Vorgarten wird zerstört

Auf einer lila ausgeläuchteten Bühne steht ein Frau in einem schwarzen Federkleid.

Von schräg bis nachdenklich, von fetzig bis humorvoll und bissig, so fegt die aktuelle Inszenierung des HTWG-Theaters über die Bühne - zum Vergnügen der Zuschauer und auch der Akteure.

 

„Die Zerstörung des eigenen Vorgartens“ findet hauptsächlich im Umfeld einer Wohngemeinschaft statt, die zunächst so ziemlich alles tut, um alles zu zerdeppern und zu zerfleddern, was auch nur den Anschein von Normalität hat. Ein der Realität entnommenes Vorgehen, das alle WG-Erfahrenen und WG-Leidtragenden durchgemacht haben. Es treten auf: Pingelige, Strebsame, Beziehungsgeplagte, Nerds, Geschäftsleute, Ganoven, Freiheitshungrige, Unterwürfige und Selbstverliebte, Großmäuler und Kleinlaute. Prometheus ist nicht mehr in Ketten gelegt, sondern wird am Halsband (vor)geführt. Ein gewisser Herr Maphrodit, Sohn von Hermes Aphrodite, führt durch den Abend wie ein Panoptikumsführer und gibt Erhellendes über das Geschehen zum Besten. Dazwischen lässt es eine Band im wahrsten Sinne des Wortes akustisch krachen. Zwei Filmeinspieler sorgen für besinnliche und berührende Momente, die daran erinnern, dass es mehr gibt im Leben als nur Aktion, Selbstfixierung und Besserwisserei.

Die der griechischen Mythologie entlehnten Namen sind nicht zufällig gewählt, denn das Stück basiert auf Peter Hacks Erzählung „Meta Morfoss“. Auf dessen Grundlage haben sieben Texter und Texterinnen die verschiedenen Charaktere für die zwölf Akteure entwickelt. Dabei haben sie eigene WG- und Lebenserfahrungen aus dem Alltag eingewoben.

Das Team von 40 Studierenden aus allen Fakultäten der Hochschule hat für die aktuelle Produktion praktisch alles auf die Beinen gestellt, vom Konzept über die Texterstellung bis hin zur Kostümauswahl, der Plakatgestaltung und dem Bühnenaufbau. Unter der Regie von Anna Hertz, die von Anastasia Surikov, Dorit Binder und Katrin Jödicke unterstützt werden, haben sie Beachtliches erreicht. Das umso mehr, weil sich das Team für diese Inszenierung praktisch neu zusammen gefunden hat. Allein unter den zwölf Darstellerinnen und Darstellern sind zehn Neulinge. ac

Für Kurzentschlossene, die die nächsten Aufführungen sehen wollen: Weitere Vorstellungen finden am 22., 23. und 24. Januar um 20 Uhr statt. Ab 19 Uhr öffnen die Abendkasse und der Getränkeverkauf. Restkarten können an der Abendkasse oder per E-Mail unter theater@htwg-konstanz.de gekauft werden. Reservierte Karten müssen mindestens eine halbe Stunde vor Vorstellungbeginn abgeholt werden. Der Spielort ist wieder die Bühne im Foyer des Gebäudes G der HTWG Konstanz (Eingang von der Rheingutstraße).