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Erfolg bei internationalem Unternehmensplanspiel

Fünf junge Männer sitzen um einen Tisch. Darauf stehen Laptops und ein Schild mit der Aufschrift "priME CUP - Unternehmen A2".

Ein Studententeam der HTWG hat sich in der Endrunde des Prime-Cup in der Schweiz einen respektablen Platz gesichert – mit viel Strategie und ein bisschen Glück.

Masse oder Qualität? Sparmaßnahmen oder neue Kredite? „Man muss in der Unternehmensführung ständig Entscheidungen treffen“, sagt Stefan Brinkmann. „Und man kann nie davon ausgehen, dass ein Geschäftsjahr läuft wie das andere, jede Entscheidung zieht je nach Marktlage andere Konsequenzen nach sich“, fügt Sascha Wenzl hinzu. Zusammen mit Marko Tubin, der das Team aus dem Ausland unterstützte, haben sie sich im Unternehmensplanspiel Prime-Cup bis zur international ausgetragenen Endrunde qualifiziert und dort im schweizerischen Brunnen den fünften Platz belegt. Alle drei studieren im zweiten Semester den Masterstudiengang Mechanical Engineering and International Sales Management an der HTWG. Während des Wettbewerbs haben sie erlebt, wie die verschiedenen Zahnrädchen eines Unternehmens ineinandergreifen. Gerät eines ins Stocken, hat das Auswirkungen auf alle anderen. „Plötzlich haben sich alle Einzelfächer aus dem Studium zusammengefügt, man versteht die Zusammenhänge und Abhängigkeiten und bekommt ein Gespür für Kennzahlen“, sagt Stefan Brinkmann.

Simulation einer Unternehmensgründung

Der Prime-Cup ist ein dreistufiger Wettbewerb für Studierende. Die erste (Ausscheidungs-)Runde fand schon im Mai 2017 auf dem Campus der HTWG statt. Darauf folgte ein bundesweiter Wettbewerb in Mannheim, zuletzt die Endrunde in der Schweiz. Bei jeder Runde ging es um die Simulation einer Unternehmensgründung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen die Gründung planen und das gegründete Unternehmen danach einige Perioden im Team führen. Will ich viel investieren oder nicht? Was, wenn der Markt zusammenbricht? Immer wieder wurden von den Spielleitern neue Situationen eingespielt, auf die die Teilnehmer reagieren mussten. „Das Unternehmensplanspiel verfolgt das Anliegen, die selbstständige Existenz ins Bewusstsein der Studierenden zu rücken und Gründerinitiative schon im Studium zu entwickeln. Weiter kann die Veranstaltung als breit angelegtes Managementtraining verstanden werden“, sagt Prof. Dr. Werner Volz, der den Prime-Cup an der HTWG betreut.

In der ersten Runde beispielsweise hatten alle Teilnehmer die Aufgabe, eine Fahrradfirma zu gründen. So waren vom Materialeinkauf über die Produktion bis zum Vertrieb strategische Entscheidungen zu treffen. „Wir mussten uns entscheiden: Wollen wir billige Massenware oder hochwertige Räder, die durch ihren hohen Preis eine kleinere Käufergruppe ansprechen werden“, erläutert Stefan Brinkmann. Nachdem sie die Strategie der Mitbewerber erfahren haben, konnten sie umsteuern oder nachbessern. „Umso besser, wenn keiner der Mitbewerber auf die gleiche Strategie setzte - ein bisschen Glück ist also auch immer mit dabei“, sagt Sascha Wenzl.

Präsentationen vor Bankern und Investoren

Immer wieder mussten die Teilnehmer ihre Firmenkonzepte vor unterschiedlichen Juroren präsentieren – mal vor Bankern, mal vor Investoren. Die unterschiedlichen Adressaten seien sehr anspruchsvoll gewesen und hätten wertvolle Rückmeldungen gegeben. „Es war ein super Training, die Brille der Adressaten aufzusetzen“, sagt Stefan Brinkmann. Denn für den Erfolg spielten nicht nur betriebswirtschaftliche Zahlen eine Rolle, sondern auch Verhaltenswiesen, Selbstdarstellung, Argumentation und Visionen.

Beim Wettbewerbsstart in Konstanz zählte das Team noch fünf Teilnehmer. Durch Auslandsaufenthalte und Abschlussarbeiten bedingt ist das Team von Wettbewerb zu Wettbewerb geschrumpft, so dass sich in der Endrunde nur noch Stefan Brinkmann, Sascha Wenzl und Marko Tubin dem Wettbewerb stellten. Trotz der erschwerten Bedingungen sind die Studenten froh, mitgemacht zu haben: „Die Teilnahme hat großen Spaß gemacht und ich habe unglaublich viel gelernt“, betonen alle drei Studenten. Es habe sehr geholfen, alle im Studium erlernten Mosaiksteine zum großen Ganzen zusammenzufügen und anzuwenden. Vor allem bekommt man ein Verständnis dafür, wie man die einzelnen Stellschrauben von der integrierten Bilanz-, Erfolgs- Investitions- und Finanzplanung bis zur Beschaffungs- Produktions- und Absatzplanung abstimmen muss, um sich als Unternehmen in einem wettbewerbsorientierten Umfeld durchzusetzen.“, sagt Marko Tubin.

Nächstes Planspiel im Sommersemester

Das nächste Planspiel ist für das Sommersemester 2018 vorgesehen. Die Einführungsveranstaltung wird voraussichtlich am Freitag, den 20. April, von 11.30 bis 13 Uhr im Thurgausaal stattfinden. (aw)


Text zum Titelbild:

Das Team beim Start in den Wettbewerb in der ersten Runde an der HTWG (von links): Stefan Brinkmann, Marko Tubin (beide MMS), Tim Suske (Master Unternehmensführung), Sascha Wenzl (MMS) und Dominik Kling (Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik und Informationstechnik).