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Erstsemesterbegrüßung an der HTWG

Ein junger Mann in Teamkleidung steht vor dem Rennwagen des Bodensee Racing Teams der HTWG, einer Infotafel und einer Tafel mit Sponsoren. Im Hintergrund betrachten drei junge Männer den Rennwagen und sprechen miteinander.

857 Bachelor- und 204 Masterstudierende haben im Wintersemester ihr Studium an der HTWG begonnen. Die zweitägige Einführungsveranstaltung bot ihnen einen Überblick über die Einrichtungen und Angebote der Hochschule Konstanz.

1061 Erstsemester haben zum Wintersemester ihr Studium an der HTWG aufgenommen. Sie hieß der Präsident der Hochschule Konstanz, Prof. Dr. Carsten Manz bei der Einführungsveranstaltung herzlich willkommen – und gab ihnen einen eher ungewöhnlichen Rat mit auf den Weg: „Entwickeln Sie sich nicht zu Fachkräften. Wer will schon Fachkraft sein?“ Auf der Leinwand hinter ihm erschien ein Cartoon: Er zeigte einen Mann, der in einem Schubladenfach eines Aktenschrankes am Schreibtisch sitzt. Die Botschaft: Es sind die Quer- nicht die Schubladendenker, die an der Hochschule Konstanz ausgebildet werden sollen. „Uns ist das interdisziplinäres Denken, das interdisziplinäre Lernen und Lehren wichtig. Dafür finden Sie an der HTWG optimale Voraussetzungen.“

Der Hörsaal war voll an den zwei Tagen der Einführungsveranstaltung, die den Erstsemestern bei der Orientierung an der Hochschule helfen soll. Im Anschluss an die Begrüßungsrede stellten sich Studienberatung, Rechenzentrum, Bibliothek und die Einrichtungen des Studierendenwerks vor. Und danach nahm der AStA die HTWG-Neulinge mit auf eine Campustour. 857 Bachelor- und 204 Masterstudierende gewannen so einen ersten Überblick über die vielseitigen Einrichtungen und Angebote der Hochschule.

Tischmesse - nicht nur für Erstsemester

Der Nachmittag der Einführungsveranstaltung für Erstsemester war wie stets der „Tischmesse“ vorbehalten. Aus studentischer Sicht ist dieser Teil wahrscheinlich ebenso wichtig wie die offizielle Begrüßung und die Campusführung am Morgen. Hier präsentieren sich Initiativen der HTWG, deren Angebote sich an Studierende richten. Viele davon aus dem Studium generale der Hochschule. Hier waren „Klassiker“ wie das Bodensee Racing Team, der Rundfunk der Hochschule und das Theater ebenso vertreten wie die Schreib- und Studienberatung. Die Messe im P-Gebäude bot aber auch studentischen Initiativen eine Plattform sowie Organisationen, die für Studierende der HTWG von Interesse sind, wie z.B. die Ingenieure ohne Grenzen. „Die Tischmesse zeigt, was man neben dem Studium noch alles machen kann. Die Studierenden können hier einen Blick über den Tellerrand werfen“, sagte Kathrin Pallasch. Sie ist Studienberaterin  an der HTWG und hat die Tischmesse in diesem Jahr organisiert.

Zum ersten Mal adressierte die Tischmesse explizit alle Studierenden der HTWG und nicht nur die Erstsemester. Pallasch begründete diese Entscheidung damit, dass viele Studierenden im ersten Semester erfahrungsgemäß genug damit zu tun hätten, sich in ihrem neuen Lebensabschnitt zu orientieren, Prüfungen, das Lernen, die neue Stadt und den neuen Freundeskreis unter einen Hut zu bekommen. Für weiteres Engagement käme das Interesse dann oft erst im zweiten oder dritten Semester auf.

Zwei junge Frauen stehen vor einer Infotafel. Daran hängen beschriftete Papierblätter. Auf einem ist der Titel "Papier Pilz" zu erkennen. Auf einem Tisch vor ihnen liegen Hefte und Blöcke. Eine der beiden Frauen betätigt ein Gerät, das ebenfalls auf dem Tisch steht.

Cora Lock und Dorothea Mayer stellten auf der Tischmesse ihr Projekt "PapierPilz" vor.

Tatsächlich ist die Tischmesse für viele kleine Initiativen eine seltene Gelegenheit, sich den Studierenden vorzustellen. Dies gilt beispielsweise für das Projekt „PapierPilz“. Zwei engagierten Studentinnen fiel vor zwei Jahren die Masse an Papier auf, die durch Fehldrucke jeden Tag an der Hochschule produziert werden. Also stellten sie neben den Druckern der Hochschule kurzerhand Behälter für den Papiermüll auf und fertigen aus dem gesammelten Altpapier nun Schreibblöcke an. Das schont Ressourcen und sieht auch noch appetitlich aus: Als Deckblatt verwenden die Initiatorinnen gern Pizzakartons, die eine befreundete WG regelmäßig anliefert. Über 150 Blöcke sind so bereits entstanden, die man auf der Tischmesse gegen eine kleine Spende erwerben konnte. „Momentan sind wir in unserer Gruppe noch zu zweit“, erzählte Dorothea Mayer, die an der Fakultät für Bauingenieurswesen Umwelttechnik und Ressourcenmanagement studiert, „aber bei uns ist jeder willkommen mitzumachen. Am besten kann man uns über Facebook (https://www.facebook.com/PapierPilzHTWG) kontaktieren.“ Ihre Kommilitonin Cora Lock ergänzte, dass dieses Projekt zwar an der HTWG, nicht jedoch in der Hochschullandschaft einzigartig ist. „Wir kamen auf die Idee, dieses Projekt in Konstanz anzustoßen, weil wir es bereits von der Uni Tübingen kennen.“

Anna Hertz, die neue Leiterin des Hochschultheaters, stellte sich vor

„Eyecatcher“ waren auf der Tischmesse reichlich vertreten: die Aussteller lockten mit Glücksrädern, Gummibärchen und das Hochschul-Theater sogar mit der Möglichkeit, sich zu verkleiden und dann ein Polaroid zu schießen. In die Rolle der Marie Antoinette oder die Haut eines Aliens zu schlüpfen – das kam gut an bei den Studierenden. „Was ich sehr spannend finde, ist, dass an der HTWG auch die Bereiche des Theaters Beachtung finden, die dem Geschehen auf der Bühne zuarbeiten, also Licht, Ton, Regie etc.“, stellte Anna Hertz fest. „Während der Tischmesse sind einige Studierende auf mich zugekommen, die ganz speziell in diesem Bereich mitarbeiten wollen. Da merkt man gleich, dass man an einer Technischen Hochschule ist. Ich finde das sehr gut, denn für mich sind die „Zuarbeiten“ am Theater absolut gleichwertig mit der Arbeit der Schauspieler.“ Nicht nur für die Erstsemester, auch für Hertz ist es die erste Tischmesse: Sie hat die Leitung des Hochschultheater zum Wintersemester übernommen. Zuvor arbeitete sie an der Universität Konstanz als Theaterpädagogin.

Drei junge Menschen in Kostümen stehen vor Kleiderstangen voller Kleidung.

Großer Auftritt für das Hochschultheater auf der Tischmesse.

Kann ich auch als Ersti mitmachen?

Ein ganz besonderer Hingucker der Tischmesse stand im Foyer des P-Gebäudes: Wie jedes Jahr zog das Bodensee Racing Team mit seinem Rennwagen viele Studierende an den Messestand. „Ich weiß, dass ich später in der Automobilbranche arbeiten will. Deshalb werde ich beim BRT mitmachen“, stellte Bastian Robe selbstbewusst fest. Er beginnt an der HTWG ein Studium der Automobilinformationstechnik. Ist er damit prädestiniert für ein Engagement beim Racing Teams? „Nicht unbedingt“, sagte Maik Ai, der im Team derzeit für den Bereich „Power Train“ verantwortlich ist. „Ich selber studiere Physik an der Uni. Die Frage, die ich in den letzten beiden Tagen am häufigsten gehört habe, war: Kann ich auch als Ersti bei euch mitmachen? Definitiv ja! Wichtig ist uns, dass die Leute Spaß an der Sache haben. Das können durchaus auch Erstsemester sein. Quer durch alle Studiengänge.“ Das Bodensee Racing Team damit ein Paradebeispiel gelebter Interdisziplinarität. Hier realisiert sich das fächerübergreifende Lernen, das der Hochschulpräsident seinen Studierenden bei der Eröffnungsrede ans Herz gelegt hat, praktisch von selbst. Und ECTS-Punkte können die Studierenden dabei auch noch erwerben.

Ein Infostand des Bodensee Racing Teams der HTWG von oben fotografiert. Mehrere Menschen stehen um den Rennwagen des Teams und einen Tisch herum.

Das Bodensee Racing Team präsentierte den "Iltis".