Zurück zur Übersicht

Gebrauchsanweisung für Deutschland

Rückenansicht eines Studenten, der auf seinen Laptop-Bildschirm blickt

Für Ausländerinnen und Ausländer, die in Deutschland leben und arbeiten möchten, birgt die Kultur des Landes manches Geheimnis. Studierende des Masterstudiengangs International Management Asia-Europe haben für sie einen Workshop erarbeitet. Er hat sich in der Praxis bewährt.

Prof. Peter Franklin hat die neue Lehrveranstaltung „Train the Intercultural Trainer“ im Wahlpflichtbereich in einem spannenden, innovativen Format angeboten. Der Kurs verfolgte das Ziel, einen interkulturellen Workshop zu konzipieren und am Integrationscampus der TH Ingolstadt durchzuführen, um Geflüchtete mit akademischem Hintergrund auf das Studium oder die Berufswelt in Deutschland vorzubereiten. Verständnis für ausgewählte, deutsche Kulturstandards und deren Ausdruck in Verhaltensweisen waren Gegenstand des Workshops.

Die Studierenden wurden während des Semesters von Prof. Franklin auf diese spannende und herausfordernde Aufgabe vorbereitet. Nicht nur die Zielsetzung und vor allem die didaktische Umsetzung eines solchen Workshops, sondern auch von den teilnehmenden Studierenden erarbeitete Einführungen in die Kulturen der Teilnehmer (Türkei, Syrien, Iran und Äthiopien) waren Inhalte der wöchentlichen Online-Meetings der Masterstudierenden mit Prof. Peter Franklin, der seinen Erfahrungsschatz aus über 30 Jahren interkultureller Beratungs- und Trainingstätigkeit in internationalen Unternehmen und Organisationen mit den Studierenden teilte.
Der Workshop, der zugleich die Prüfungsleistung für die Studierenden darstellte, hätte ursprünglich in Ingolstadt stattfinden sollen. Aufgrund der Corona-Situation sei jedoch schnell klar geworden, dass sich die Studierenden auf eine Online-Version des Workshops einstellen müssten, berichtet Michal Stoinski, einer der Kursteilnehmer.
Nach Wochen intensiver Vorbereitungen fand der interkulturelle Workshop schließlich über drei Tage verteilt statt. Die Studierenden nutzten unter Einhaltung aller Abstands- und Hygieneregeln die Räumlichkeiten der HTWG, um den Workshop gemeinsam koordinieren zu können.

Zentraler Bestandteil des Workshops waren die deutschen Kulturstandards nach Sylvia Schroll-Machl, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern helfen sollten, die deutsche Kultur besser zu verstehen. Dabei kam der Praxisbezug nicht zu kurz und die lang durchdachten und im Rahmen des Kurses erarbeiteten Handlungsempfehlungen unterschieden den Workshop von herkömmlichen Veranstaltungen dieser Art. Das spiegelte sich in der Zufriedenheit der Teilnehmer wider. Diese lobten vor allem die praktisch umsetzbaren Einsichten und Empfehlungen, die es ihnen ermöglichten, ihre Lebensqualität in Deutschland ein wenig zu verbessern.
Auch die trotz digitalen Formats gewährleistete Interaktivität wurde als sehr positiv wahrgenommen. Nicht nur die Workshop-Teilnehmer nahmen aus der Veranstaltung etwas für sich mit, sondern auch die Studierenden konnten ihren Horizont erweitern.

Das sagen die Master-Studierenden zu der Veranstaltung:


Die Vorbereitung und Durchführung des Kulturworkshops für den Integrationscampus Ingolstadt war ein aufregendes Projekt, durch das wir viel praxisnahe Erfahrung mitnehmen konnten. Die Online-Durchführung aufgrund von Corona war definitiv eine Herausforderung, die wir aber dank guter Betreuung durch Professor Franklin gemeistert haben. (Lea Renner, 25)


Zu Beginn haben wir gezweifelt, ob wir einen Workshop auch online interaktiv gestalten können. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten ist das auf alle Fälle möglich. Das Interessante im Austausch mit den Teilnehmern sind die Herausforderungen, die Ausländer in Deutschland haben, die wir als Deutsche gar nicht wahrnehmen, weil wir in der Kultur aufgewachsen sind. Empathie und eine erste Umfrage helfen, den Workshop auf die Bedürfnisse der Teilnehmer anzupassen. (Stefan Stricker, 28)

Der Workshop war ein voller Erfolg. Wir konnten nicht nur beweisen, dass die Online-Durchführung von Lehrveranstaltung keine Sache der Unmöglichkeit ist, sondern sammelten auch wertvolle Erfahrungen. Die organisatorische Komplexität eines solchen Workshops samt Durchführung von anfänglichen Umfragen und die Erfahrungen der Teilnehmer erweiterten meinen Horizont. Am meisten gefiel mir jedoch die Praxisnähe des Kurses: Praktischer geht es kaum! Diese Herausforderungen hätte man jedoch nicht ohne die unermüdliche Unterstützung von Prof. Franklin und die problemlose Koordination mit dem Integrationscampus in Ingolstadt meistern können! (Michal Stoinski, 26)

Bildtext: Stefan Stricker und Lea Renner sind zwei der Studierenden aus dem Masterstudiengang International Management Asia-Europe, die den Workshop konzipiert und durchgeführt haben.
Bildquelle: Michal Stoinski