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HTWG präsentiert sich bei „Leistungsschau“ der Spitzenforschung

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer posiert mit einem Mann vor einem Messestand fürs Foto. Der Mann hält einen Rahmen aus Plastik, möglicherweise ein Bauteil einer Auto-Frontscheibe. Die Ministerin und er schauen hindurch.

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer beim Rundgang über die Messe. Foto: Bastian Reffke

Baden-Württembergs erfolgreichste Forscherinnen und Forscher an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) trafen sich mit Wissenschaftsministerin Theresia Bauer und Mitgliedern des Landtags-Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kunst zur „Leistungsschau“ in Stuttgart.

Seit etwa fünf Jahren ist die landesweite Spitzenforschung an den HAW in einer kooperierenden Struktur organisiert, dem Baden-Württemberg Center of Applied Research, kurz: BW-CAR.

Ziel des BW-CAR ist es, die Rahmenbedingungen für die Forschung an den Hochschulen zu gestalten und zu verbessern und den beteiligten Professorinnen, Professoren sowie ihren Doktoranden die Möglichkeit zum vertiefenden fachlichen Austausch zu bieten. Von der HTWG Hochschule Konstanz sind aktuell acht Professoren Mitglied von BW-CAR. Kriterien für eine Mitgliedschaft sind die erfolgreiche, längerfristige Einwerbung von Forschungsmitteln und eine hohe Reputation im Wissenschaftsbetrieb, die über Publikationen nachgewiesen wird.

Die Veranstaltung in der Landeshauptstadt fand unter dem Motto „Neuland gestalten“ statt. Neben den Fachvorträge und dem Austausch der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untereinander war die Messe Mittelpunkt an diesem Tag. Hier präsentierten die sieben Forschungsschwerpunkte (Energiesysteme und Ressourceneffizienz, Materials Design and Manufacturing, Integrierte Sensor- und Aktorsysteme, Informations- und Kommunikationssysteme, Management, Innovation & Gesellschaft, Diagnostik &Therapie, Mensch-Technik-Interaktion)  ihre Projekte, Ergebnisse und den Stand der Forschung.

Auf einem Messe-Rundgang informierten sich die Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik über aktuelle Forschungsaktivitäten und die Praxisrelevanz der Forschung an den HAW.  „Die Leistungsschau war eine gute Gelegenheit zu zeigen, dass sich unsere Forschung auf einem hohen wissenschaftlichen Niveau bewegt. Wir machen nicht nur reine Entwicklungsleistungen“, sagt Professor Dr. Jürgen Freudenberger. Er ist an der HTWG Professor für Kommunikationssysteme und beim BW-CAR stellvertretender Sprecher des Forschungsschwerpunkts Informations- und Kommunikationssysteme. Das BW-CAR hält er für eine sinnvolle Einrichtung, um die Strukturen der wichtigen anwendungsorientierten Forschung an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften zu stärken.

Zugang zur Promotion an HAW soll erleichtert werden

Laufende Promotionsprojekte wurden beim BW-CAR-Forschungstag inhaltlich präsentiert. Freudenbergers Doktoranden beispielsweise forschen zusammen mit der Firma Hyperstone, einem Konstanzer Unternehmen, an der Algorithmik von Flashspeichercontrollern für industrielle Speichersysteme. „Unsere Praxisorientierung zeigt sich in der Anwendung für kleine und mittlere Unternehmen. Denn die Projektpartner von den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sind ja typischerweise KMU“, betont Freudenberger. Dies ist nicht zuletzt deshalb wichtig, weil mittelständische und kleine Unternehmen eine unverzichtbare Säule der Wirtschaft im Ländle darstellen.

Das BW-CAR setzt sich auch dafür ein, forschungsstarken HAW-Professorinnen und -Professoren den Zugang ihrer akademischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Promotionsrecht  zu erleichtern – auf Basis des Qualitätssystems, das die HAW in den letzten Jahren entwickelt haben. Die Idee, ihre Umsetzung sowie die im BW-CAR etablierten und anerkannten Mechanismen der Qualitätssicherung sind beispielgebend für die HAW-Forschung und werden inzwischen von anderen Bundesländern übernommen.

„Was die Vernetzung angeht, war die Veranstaltung insbesondere für die Promovierenden sinnvoll“, konstatiert Jürgen Freudenberger. „Denn natürlich gibt es im Rahmen einer Promotion stets einen fachlichen Austausch und die Möglichkeit andere Doktoranden und deren Forschung kennenzulernen, aber der ist in der Regel begrenzt auf den inhaltlichen Schwerpunkt und nicht themenübergreifend.“

Auch Andreas Burger, Leiter des Forschungsreferats der HTWG, sieht den Aspekt des Networking, den die BW-CAR-Mitglieder an die Konstanzer Hochschule zurückbringen, gerade in der Forschung als einen großen Gewinn: „Davon profitieren Professorinnen und Professoren ebenso wie Doktoranden der HTWG. Es ist von großem Wert, dass man sich kennt, regelmäßig trifft und seine Sache überzeugend vertritt.“

Junge Menschen in Geschäftskleidung sitzen in mehreren Reihen vor Infotafeln in einer Messehalle.
Über 200 Doktoranden bot das Treffen in Stuttgart eine Möglichkeit zum fachlichen Austausch. Foto: Bastian Reffke