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HTWG vertieft Kooperation mit der Jagran Lakecity University im indischen Bhopal

Prof. Dr. Beate Bergé und Prochancellor Abhishek Mohan Gupta (JLU) stehen vor einer Stellwand. Auf der Stellwand steht Jagran Social Welfare Society. Rechts und links der Stellwand stehen Roll-ups mit den Logos der HTWG und der JLU.

Prochancellor Abhishek Mohan Gupta (JLU) und HTWG-Vizepräsidentin Prof. Dr. Beate Bergé.

„Innovation in and made in India“: Unter diesem Motto stand eine zweiwöchige studentische Exkursion im März, initiiert von Prof. Dr. Beate Bergé, Vizepräsidentin Lehre und Qualitätssicherung der HTWG, und Prof. Dr. Konstantin Hassemer, Professor für Internationales Management.

Im Rahmen der Indien-Exkursion schloss die Hochschule Konstanz auch ein Memorandum of Understanding mit der Jagran Lakecity University (JLU) in Bhopal ab.

„Das Memorandum of Understanding ist der formale Startschuss der Kooperation mit der JLU, die wir möglicherweise auch noch mit sehr spezifischen Kooperations-Abkommen verfeinern werden“, erläutert Hassemer. „Unser Master „International Project Engineering“ beinhaltet ja schon einige englischsprachige Angebote, diese wollen wir ausbauen und auch unseren Master „Asien und Management“ zumindest ein Semester komplett auf Englisch anbieten – auch für die indischen Studierenden. Langfristiges Ziel ist ein Double Degree.“ Der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding waren Studienaufenthalte in Bhopal und duale Lehrveranstaltungen von Prof. Dr. Frank Best und Prof. Dr. Konstantin Hassemer von der HTWG vorangegangen, Aktuell in Planung sind ein Gegenbesuch einer indischen Studierendengruppe im Wintersemester sowie ein weiteres „Connected-Classroom“-Projekt.

Während der knapp zweiwöchigen Exkursion nach Indien besuchten 25 Studierende der HTWG Universitäten, Wirtschaftsunternehmen, Ministerien, Niederlassungen deutscher Firmen, NGOs und indische Start-ups. Ihre Reise führte sie dabei von Bhopal über Indore nach Pune. Die Studierenden konnten Innovationsstrategien einheimischer und ausländischer Firmen kennenlernen und indische Gründerkultur erfahren. „Die Komplexität des Subkontinents ist für deutsche Unternehmen sicher nicht einfach zu nehmen, aber sie bietet Chancen. Schließlich ist Indien momentan das Land mit den höchsten Wachstumsraten“, so Hassemer. Die Studienexkursion gab den Studierenden Gelegenheit, das im Studium über Leadership und Innovations- und Projektmanagement Gelernte aus einer anderen Perspektive zu reflektieren.

Indovation

Interkulturelles Lernen wurde bei Besuchen mittelständischer Unternehmen anschaulich. Die Studierenden lernten „Jugaad“ kennen. Der Begriff bezeichnet die Fähigkeit, unter schwierigen Bedingungen, bei Finanz- und Ressourcenknappheit einfache, aber praktikable Lösungen zu finden. „Das typisch indische Denken: Just enough is enough“, erklärt Hassemer. „Ich brauche nichts, was technisch zwar den letzten Schrei darstellt, für den der Käufer tief in die Tasche greifen muss und das nicht unbedingt notwendig ist. Man spricht in dem Zusammenhang auch von ‚Indovation‘.“

Außerdem lernten die Studierenden eine andere Unternehmens- und Managementkultur kennen. „Indisches Management ist wilder, improvisierter, unaufgeräumter. Unser typisch deutscher Anspruch, von vornherein alles bis ins letzte Detail durchzuplanen, lässt sich dort einfach nicht realisieren“, sagt Hassemer.

Neben den Besichtigungen war der Austausch mit indischen Studierenden ein wichtiger Teile des Programms: Bei Ausflügen, gemeinsamen Abendessen und beim Sport gewannen die Studierenden einen sehr persönlichen Einblick ins indische Studentenleben. Julian Sattler, angehender Wirtschaftsingenieur Maschinenbau, für den es der erste Indienbesuch war, zeigt sich angetan: „Indien ist in vielen Bereichen anders, als man es sich vorstellt. Die Infrastruktur beispielsweise war viel besser ausgebaut als gedacht. Für meinen Studiengang ist die Internationalisierung sehr wichtig. Man kommt im Berufsleben zwangsläufig mit Indien oder vergleichbaren Schwellenländern in Berührung. Ich wollte die Beweggründe deutscher Unternehmen kennenlernen, die sich dort niedergelassen haben. Interessant für mich waren aber vor allem die Begegnungen mit den Menschen. Es war sicher nicht mein letzter Indienbesuch.“

Zur kulturellen Horizonterweiterung gehörte für einige HTWG-Studierende auch ein Besuch in Goa im Anschluss an die Exkursion.