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Mädchen nehmen Technik unter die Lupe

Junge Frauen stehen hinter einem Mann. Er sitzt an einem Computer, neben dem ein Mikroskop steht und demonstriert etwas.

Ein Studiengang mit Technik-Schwerpunkt? Wieso nicht! 74 Mädchen schauten beim Girls’ Day an der HTWG in viele Labore - und wurden selbst aktiv.

Schon im Februar war die erste Veranstaltung ausgebucht: Einen regelrechten Ansturm erlebte das Programm der Fakultät Informatik. Aber auch die Programmpunkte der Fakultäten Bauingenieurwesen, Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Maschinenbau fanden bis zum Veranstaltungstag reichlich Interessentinnen, so dass Gleichstellungsbeauftragte Prof. Dr. Kerstin Schaper-Lang 74 Mädchen aus der Bodenseeregion zum Girls‘ Day an der HTWG begrüßen konnte. Nur ein einziger Platz war frei geblieben. Die Schülerinnen aus den Klassen 6 bis 10 kamen nicht nur aus Konstanz, sondern waren auch aus Gottmadingen und Immenstaad, aus Müllheim in der Schweiz und Singen angereist. Prof. Dr. Kerstin Schaper-Lang machte den Schülerinnen Mut, sich auch einmal außerhalb gewohnter Bahnen zu bewegen und sich beruflich auch zu Fächern hin zu orientieren, in denen Frauen noch unterrepräsentiert sind.

„Es ist ziemlich cool, dass wir auch selbst praktisch hier im Labor arbeiten können“, sagte eine Schülerin des Konstanzer Ellenrieder-Gymnasiums, während sie Messungen an einer Solarzelle durchführte. Sie hatte sich mit ihrer Schulfreundin bewusst für das Programm der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik entschieden. „Ich interessiere mich sehr für Physik“, erläuterte ihre Freundin. Mit ihnen im Labor saßen unter anderem zwei Mädchen, die die Singener Gemeinschaftsschule besuchen. Sie haben sich für das Programm an der HTWG entschieden, da es aus ihrer Sicht spannender als die Programmpunkte in Singen war.
Alle Fakultäten boten den Mädchen einen umfassenden Einblick in Studienfach, den Aufbau des Studiums und praktische Anwendungsbereiche. So hörten die Mädchen bei der Fakultät Bauingenieurwesen aus erster Hand Informationen „aus dem Leben einer Bauingenieurin“, führten Untersuchungen im Wasserbaulabor durch und erhielten in einer praktischen Übung mit dem 3D-Scanner einen Eindruck davon, wie die Digitalisierung auch auf Baustellen Einzug hält.
Das heiß begehrte Programm der Fakultät Informatik, auf dem unter anderem die Programmierung einer App gestanden hatte, musste leider krankheitsbedingt spontan umorganisiert werden. Hier stand dann unter anderem ein Besuch im Open Innovation Lab an, wo besonders der Ausflug in virtuelle Welten über die 3D-Brille die Gäste begeisterte.
In der Fakultät Maschinenbau erhielten die Mädchen nach Abschluss des Programms das Zertifikat „Maschinenbau-Supergirl“. Davor brachten sie unter der Anleitung von Prof. Dr. Martin Domm einem Roboter das Zeichnen bei. Prof. Dr. Verena Merklinger zeigte ihnen „Metalle der Zukunft“ und holte sie direkt aus ihrer Lebenswelt ab: Unter dem Mikroskop konnten die Mädchen die Risse und Schlaglöcher auf ihrem Smartphone-Display betrachten. Die 200-fache Vergrößerung machte einen scheinbar gewöhnlichen Haarsprung zu einem spannenden Betrachtungsobjekt. (aw)

Eine junge Frau mit VR-Brille auf dem Kopf und Steuerungssystem in der Hand steht vor einem Computer. Neben ihr und im Hintergrund sind weitere junge Frauen im Raum zu sehen.

Spontane Programmänderung: Die Fakultät Informatik musste das Programm spontan umorganisieren. Im Open Innovation Lab konnten die Mädchen einen Ausflug in virtuelle Welten unternehmen.

Zwei junge Frauen von oben fotografiert: Sie sitzen vor einem Computer. Neben dem Bildschirm und in einem Regal dahinter liegen und stehen elektronische Messgeräte.

Praktische Arbeit im Labor: In der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik arbeiteten die Mädchen mit Solarzellen.

Ein Vorlesungssaal voller junger Frauen von hinten fotografiert: Vorne hält eine Frau einen Vortrag vor einer großen Leinwand, auf der "Girls' Day" steht.

Gleichstellungsbeauftragte Prof. Dr. Kerstin Schaper-Lang begrüßte 74 Mädchen zum diesjährigen Girls' Day an der HTWG.

Der Girls‘ Day

Am Girls‘ Day öffnen Unternehmen, Betriebe und Hochschulen in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen ab der 5. Klasse. Die Mädchen lernen Ausbildungsberufe und Studiengänge in IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik kennen. Weitere Informationen, die konkreten Angebote und die Anmeldung laufen über die offizielle Webseite des Girls‘ Day: www.girls-day.de.