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Persönliche Studienorientierung ohne Anreise

Der erste rein digitale Studieninformationstag war ein Experiment. Zum Gelingen trugen unter anderem neue Veranstaltungsformate bei.

Ein gewisses Maß an Orientierungslosigkeit gehört für alle zur Pandemie-Situation. Das soll jedoch nicht für Studieninteressierte gelten. Sie konnten sich beim ersten rein digitalen Studieninfotag an der HTWG umfassend über Studiengänge, Studienvoraussetzungen, Inhalte und Berufsperspektiven informieren. In Vorträgen, virtuellen Laborführungen, Videos und Chatberatungen konnten sie sich ein Bild von der Hochschule, ihrem breitem Fächerspektrum und auch den Angeboten außerhalb des Fachstudiums machen. In rund 50 Veranstaltungen bzw. virtuellen Räumen erhielten die Gäste nicht nur viele Informationen, sondern konnten auch direkt Fragen an Professor*innen, Mitarbeiter*innen und Studierende stellen.

Authentische Einblicke in Chats mit Studierenden

Nach in einer kurzweiligen Begrüßung von Anna Hertz, Leiterin des Theaters der Hochschule, im Gespräch mit Prof. Dr. Gunnar Schubert, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit, konnten die Gäste Studentin Kathrin Winbeck begleiten, die sie auf einem live-übertragenem Rundgang über den Campus mitnahm.
Besonders authentische Einblicke erhielten die Gäste in den Chatberatungen, in denen Studierende selbst ihren Studiengang, das Studierendenleben an der HTWG und in Konstanz vorstellten.

Ingenieurwesen - Welche Fachrichtung soll es sein?

Außerdem neu: Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Ingenieurwesen – Welche Fachrichtung passt zu mir?“ Moderiert von Kathrin Pallasch, Leiterin der Zentralen Studienberatung, diskutierten die Professoren Florian Lang (Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik), Burkhard Lege (Fakultät Maschinenbau) und Prof. Dr. Roman Kemmler (Fakultät Bauingenieurwesen). Zum Teil wurde aus der Diskussion ein kollegialer Wettstreit über die Vorzüge der einzelnen Fachrichtung – stets jedoch mit dem Ergebnis: Große Projekte sind nur im Team gemeinsam mit allen Disziplinen erfolgreich umzusetzen.
Alle Ingenieure zeichne aus, Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft übernehmen und dabei in vielfältigen Bereichen kreativ arbeiten zu können. Für welches Fach sich die Interessierten entscheiden sollten? „Da können Sie nach ihren persönlichen Interessen gehen. Die gesellschaftliche Entwicklung bietet Ingenieuren in jedem Fall zahlreiche Felder für Zukunftsaufgaben“, sagte Prof. Dr. Florian Lang. Sollten sich die Interessen im Lauf des Studiums verschieben, seien die Ingenieurstudiengänge sehr durchlässig. Auch ist zum Beispiel nach einem Bachelor in Elektrotechnik und Informationstechnik ein Master an der Fakultät Maschinenbau möglich. Zu den Studienvoraussetzungen empfahl Prof. Dr. Burkhard Lege „strukturiertes Denken und keine Berührungsängste vor der Mathematik“, konnte aber beruhigen: „Wir holen Sie mit ihren Mathematikkenntnissen von der Schule ab.“ Letzte Zweifel am Ingenieurstudium nahm Prof. Dr. Roman Kemmler, indem er die Bedeutung unterstrich: „Ohne uns läuft nichts.“

Tipps von der Studienfinanzierung bis zum Auslandsaufenhalt

In virtuellen Führungen konnten die Studieninteressierten beispielsweise die Umsetzung von „Industrie 4.0“ in der Modellfabrik erleben und die Ausstattung des Labors für Leistungselektronik kennenlernen. Der Studieninfotag gab auch Einblicke in das studienergänzende Angebot der HTWG wie zum Beispiel das Bodensee Racing Team. In Vorträgen wurden zudem Fragen zur Studienfinanzierung beantwortet, zu Zulassung und Bewerbung wie auch Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt im Studium vorgestellt. Die Studiengangsreferentinnen standen zudem in Beratungschats zur Verfügung.

Überraschend war die große Ausdauer der Studieninteressierten. Entgegen der Verlockungen des digitalen Formats, zwischen Veranstaltungen zu springen, haben die meisten Teilnehmer*innen die Programmpunkte vollständig besucht. Auch wenn die Anzahl der Besucher*innen zum Teil geringer war als bei Präsenz-Infotagen, war die Qualität der Fragen höher. „Auch haben wir die Rückmeldung bekommen, dass so viel gefragt wurde wie noch nie. Hier hilft das eher anonyme Format vielleicht, Hemmschwellen abzubauen, so dass sich Teilnehmer zu fragen trauen, die sonst in einer großen Gruppe zurückhaltend wären“, vermutet Alina Wolf.

Vieles war beim diesjährigen Studieninformationstag anders. Manches war jedoch mit Präsenz-Infotagen vergleichbar – zum Beispiel das große Interesse an den Veranstaltungen der Studiengänge Architektur und Kommunikationsdesign. Sie waren auch hier die Spitzenreiter. Für eine Stresssituation sorgte am Nachmittag der Ausfall der Videokonferenzplattform Webex von Cisco. Gemeinsam mit Julia Zádor vom Studierendenmarketing der Hochschule gelang jedoch der kurzfristige Umzug auf das Alternativprogramm Big Blue Button.

„Wir haben die Gelegenheit genutzt, Studieninteressierte in ganz neuen Formaten Informationen rund um das Studium an der HTWG und zu einzelnen Studiengängen zugänglich zu machen, um damit den Prozess der Studienorientierung zu unterstützen“, sagte Alina Wolf von der Zentralen Studienberatung der Hochschule. „Es war ein Experiment, das aus meiner Sicht gelungen ist“, resümierte sie. Die nun gemachten Erfahrungen helfen, kommende Informationsveranstaltungen zu optimieren.

Weitere Informationen:

Manche Angebote stehen Studieninteressierten auch weiterhin zur Verfügung, so zum Beispiel

Informationsfilme über Studiengänge

und natürlich das Gespräch mit den Beraterinnen der zentralen Studienberatung und der Studienberatung in den einzelnen Studiengängen.

 

Foto: Shutterstock_507825706_Dean-Drobot