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Schule und Hochschule Hand in Hand

Ein junger Mann in einem Seminarraum misst den Kopfumfang einer jungen Frau mit einem Maßband.

Eine Woche lang hatten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, im Unterricht Erlerntes an der HTWG zu vertiefen – ein Beispiel für die Bildungsskooperation zwischen Hochschule und Schule.

45 Zentimeter, oder doch 46? Konzentriert legt eine Schülerin ein Maßband um den Kopf eines Mitschülers. Eine Mitschülerin misst ihren Blutdruck, ein Mitschüler seinen Bauchfettanteil. Die Schüler sind zu Gast an der HTWG und belegen gerade die Veranstaltung „maschinelles Lernen in der Gesundheitsinformatik“. Prof. Dr. Renato Dambe bringt ihnen mit praktischen Übungen nahe, wie Gesundheitsapps und Medizintechnik Fitnesszustand und Gesundheitszustand ermitteln können, wie Sensoren des Smartphones Bewegungen des Körpers registrieren und verarbeiten. „Das war total interessant“, sagt eine Schülerin in der Feedbackrunde. Nicht nur die Arbeitsweise mancher App war ihnen klarer geworden, sondern auch die Dringlichkeit, sorgsam mit eigenen Daten umzugehen. Sie alle haben den Vormittag aus eigenem Wunsch an der HTWG verbracht, während ihre Mitschülerinnen und Mitschüler die Schulbank drückten.

Einblick in wissenschaftliches Arbeiten und Alltag von Ingenieuren

Rund 50 Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse im Schwerpunktfach Naturwissenschaft und Technik (NwT) haben das Angebot von Gymnasium und HTWG genutzt, ihren Horizont mit Besuchen an der Hochschule zu erweitern. Das Programm fand bereits zum vierten Mal in Folge statt. „Wir wollen mit der NwT-Woche den Schülern die Möglichkeit bieten, Themen, die wir in der Schule bearbeitet haben, weiterzuführen. So sehen sie zum einen, wie an der Hochschule gelehrt wird und zum anderen, wie Ingenieure im Alltag arbeiten“, sagt Lehrer Stefan Riexinger. Er hat im Vorfeld mit der Zentralen Studienberatung der HTWG und den teilnehmenden Professorinnen und Professoren das Programm abgesprochen. „Ich bin sehr froh, dass die Dozenten auf unsere Wünsche eingegangen sind. So ist die Woche eine gute inhaltliche Ergänzung“, so Riexinger.

Abgestimmte Ergänzung zum Unterricht

Bei Prof. Dr. Silke Michaelsen ging es nicht abstrakt um Mathematik, sondern um Berechnungen zur sichereren Straßenführung im Straßenbau. Bei Prof. Oliver Fritz erhielten die Schüleinnen und Schüler im Open Innovation Lab eine Einführung ins 3-D-Zeichnen. Jürgen Keppler, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät Informatik, unterstützte sie bei der Programmierung eines Roboters. Prof. Dr. Tobias Raff leitete sie in der Simulation einer Fotovoltaikanlage am PC an. „Das hat super in zu unserem Unterricht gepasst, wo wir ganz praktisch eine Fotovoltaikanlage gebaut haben. Nun sahen die Schüler, wie Ingenieure mit Simulationen arbeiten“, freute sich Stefan Riexinger.
Das Fach Naturwissenschaft und Technik (NwT) zählt am Konstanzer Ellenrieder-Gymnasium zu den Profilfächern. Schülerinnen und Schüler, die NwT gewählt haben, profitieren von der achten bis zur zehnten Klasse wöchentlich von vier Stunden in ihrem Schwerpunktfach.

Bildungspartnerschaft seit 2014

Die Zusammenarbeit zwischen dem Gymnasium und der Hochschule gründet auf einer Bildungspartnerschaft, die beide Partner 2014 besiegelt haben. Mit Hilfe der Partnerschaft wollen die Einrichtungen den Schülerinnen und Schülern bei der beruflichen Orientierung behilflich sein, damit sie sich bewusster auf ihr Studium vorbereiten können. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Kooperation ist die Zusammenarbeit von Lehrkräften beider Einrichtungen: Die Lehrerinnen und Lehrer lernen die Anforderungen der Hochschule besser einzuschätzen, die HTWG lernt weitere Bedingungen für einen gelungenen Studienstart kennen, so dass beide Einrichtungen Schülerinnen und Schülern sowie Erstsemestern einen gelingenden Übergang von Schule zu Hochschule gestalten können.
Gerade die Workshop-Form ist für die Technikinteressierten – und zwar für Mädchen und für Jungs- eine Chance die HTWG, unseren Campus und Studieninhalte ganz praktisch zu erfahren und so einen ersten Schritt in Richtung Studienorientierung zu machen. Gerade auch für den dann folgenden Übergang zwischen Schule und Hochschule ist uns der Kontakt zu Schulen in der Region wichtig. Wir freuen uns, dass die Zusammenarbeit mit dem Ellenrieder Gymnasium so gut läuft – wir sind ja auf beiden Seiten interessiert, dass die Schülerinnen und Schüler später einen Studiengang finden, für den sie sich wirklich begeistern“, sagt Kathrin Pallasch von der Zentralen Studienberatung, die die NwT-Woche mit Stefan Riexinger koordiniert hat. (aw)

Weitere Informationen zu den Informatik-Veranstaltungen auf der Seite der Fakultät Informatik: www.htwg-konstanz.de/hochschule/fakultaeten/informatik/uebersicht/informatik-news/news/vom-klassenzimmer-in-die-informatikpraxis

Junge Menschen sitzen an einem langen Tisch voller Bildschirme. Im Vordergrund untersucht ein junger Mann einen kleinen Roboter.
Im Robotik-Kurs lernten die Schülerinnen und Schüler beim wissenschaftlichen Mitarbeiter Jürgen Keppler Grundlagen der Programmiersprache Python kennen, um damit Modellfahrzeuge zu steuern.