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Studiengang Gesundheitsinformatik feiert 10. Geburtstag

Seit zehn Jahren bietet die HTWG den Studiengang Gesundheitsinformatik an. Dass das Angebot gut ankommt, unterstrichen die Absolvent*innen, die zur Jubiläumsfeier gekommen waren: „Du musst nicht nach einem Job suchen, Du wirst gesucht“, berichteten sie.

Manche*r konnte sich bei der Bewerbung um einen Studienplatz der Gesundheitsinformatik (GIB) im Sommer 2012 den künftigen Arbeitsplatz noch nicht recht vorstellen. Die Initiator*innen und der Fachbeirat, die die Konzeption des Studiengangs im Vorfeld begleitet hatten, aber sehr wohl: Sie kannten bereits den großen Bedarf an Menschen, die IT zugunsten der Verbesserung des Gesundheitswesens anwenden können. Wegbereiter*innen und Wegbegleiter*innen des Studiengangs, der Informatik mit Medizin und BWL verknüpft, bestätigten bei der Feier anlässlich des zehnten Geburtstages von „Gesundheitsinformatik“: Der Bedarf an Fachkräften ist groß.

Dies spiegelte sich auch in den Erfahrungsberichten der Absolvent*innen, die aus Deutschland, Österreich und der Schweiz angereist waren, um den jetzigen Studierenden einen Einblick in ihr Tätigkeitsfeld zu geben und berichteten: „Du musst nicht nach einem Job suchen, Du wirst gesucht“. Sie arbeiten zum Beispiel in der IT-Abteilung großer Kliniken, in der Entwicklungsabteilung bei Herstellern von Klinikinformationssystemen, im Projektmanagement von Wohlfahrtsverbänden. Was sie ausmacht, ist ihre branchenspezifische Ausbildung mit dem Einblick in das komplexe Gesundheitswesen – in politischer, rechtlicher und ökonomischer Hinsicht. Und: Sie verstehen als Informatiker*innen die Sprache von Mediziner*innen und Pfleger*innen.

Arbeit hinterlässt „ein gutes Gefühl“

„Es ist eine unglaublich interessante und zukunftsträchtige Branche“, sagt Simone Schneider, die unter den Pionier*innen war, die im Wintersemester 2012/13 an der HTWG das Gesundheitsinformatik-Studium aufnahmen. Eigentlich hatte sie sich für das Studium der Rechtswissenschaften interessiert, war dann aber zufällig auf der Website der HTWG auf das neue Angebot gestoßen. „Eine glückliche Fügung“, wie sie heute überzeugt sagt. Sie hat die Entscheidung nicht bereut: „Das Beste für den Patienten und die, die am Patienten arbeiten, möglich zu machen, ist ein gutes Gefühl“, sagt die GIB-Abolventin, die heute als Produktmanagerin beim Konzern CompuGroup Medical AG arbeitet.

Begonnen hat Simone Schneider ihre Karriere beim Konstanzer Unternehmen Ines, wo sie ihr Praxissemester verbrachte, als Werkstudentin weitergearbeitet und nach dem Abschluss als Produktmanagerin den Berufseinstieg gemeistert hat. Beim Blick auf die Mitarbeiter-Website des Unternehmens erkennen die Lehrenden der HTWG viele ihrer früheren Schützlinge, zum Beispiel als Software-Entwickler*innen oder Produkt- und Projektmanager*innen. Der Mittelständler ist spezialisiert auf die Software-Entwicklung für Unternehmen aus dem Gesundheitswesen, ausschließlich für Kunden in der Schweiz.
„Die Inhalte, die im Studiengang vermittelt werden, sind sehr gut und sehr passend“, sagt Bettina Araya, die als Leiterin von HR und Marketing von Ines zur Feier gekommen war. So schätzt Araya sehr, dass die Studierenden die Sprache von Softwareentwicklern als auch der Nutzer*innen sprechen. Durch die „Mehrsprachigkeit“ sind Absolvent*innen breit aufgestellt „und man kann im IT-Bereich eigentlich fast alles auf vielen verschiedenen Positionen machen“, berichtete Astrik Jeitler. Sie war ebenfalls als Absolventin des ersten Jahrgangs zur Geburtstagsfeier an die HTWG zurückgekommen, nun als Leiterin eines Entwicklerteams im global agierenden Konzern 3M.

Prof. Dr. Stefan Sohn steht mit Mikrofon in der rechten Hand in einem Hörsaal mit Blick in das Publikum.

Stolz auf Karrierewege der Absolvent*innen

Mit Stolz blickte das Lehrenden- und Mitarbeiterteam des Studiengangs auf die Karrierewege der Absolvent*innen. Studiengangsleiter Prof. Dr. Stefan Sohn honorierte die Weitsicht der geistigen Väter des Studiengangs und ließ die zurückliegenden zehn Jahre mit Charme und Witz Revue passieren. Er machte deutlich, dass neben den Inhalten auch ein besonderer „Spirit“ den Studiengang auszeichne, ein fast familiärer Zusammenhalt, der sich auch über die Studienzeit hinaus erstrecke. Prof. Dr. Renato Dambe, selbst Arzt, der sein Wissen über die Medizin in den Dienst der Informatik und die Ausbildung junger Menschen gestellt hat, fasste es in seiner Laudatio auf den Studiengang so zusammen: „Wir sind alle so ein bisschen GIB.“ Dazu trägt vielleicht auch der hohe Anteil der weiblichen Studierenden bei? Mathematikerin Prof. Dr. Barbara Staehle hob in ihrer Ansprache den nahezu 50-prozentigen Anteil von Frauen im Studiengang hervor. „Ich freue mich immer, wenn Frauen sich für ein natur- und ingenieurwissenschaftliches Studium entscheiden. Werden Sie und bleiben Sie Vorbilder“, rief sie den Studentinnen und Absolventinnen zu.

Prof. Dr. Renato Dambe steht an einem Rednerpult und hält ein fiktives Glas zum Anstoßen hoch.Prof. Dr. Renator Dambe hält ein fiktives Glas zum symbolischen Anstoßen auf das Wohl des Studiengangs hoch.
Den besonderen Spirit der Gesundheitsinformatiker*innen machte Studiendekan Prof. Dr. Ralf Schimkat mit einem Quiz zu Fun-Facts des Studiengangs anschaulich. Zum Abschluss waren die Absolvent*innen und Studierenden aufgerufen, in einer Wortwolke den Studiengang mit einem Adjektiv zu beschreiben (Bild oben). Am dicksten erschienen dabei unter anderem: „unvergesslich, vielseitig, hammermäßig, zukunftsorientiert, super“.

Der Studiengang Gesundheitsinformatik (GIB) an der HTWG:

Im Studiengang Gesundheitsinformatik stehen jährlich 42 Studienplätze zur Verfügung. Er umfasst sieben Semester, inklusive eines integrierten Praxissemesters im fünften Semester. Voraussetzung für die Zulassung zum Studium ist das Abitur bzw. die Fachhochschulreife oder ein äquivalenter Abschluss. Studienleistungen können im Ausland, zum Beispiel an einer Partnerhochschule der HTWG, erbracht werden. Es ist auch möglich, das praktische Studiensemester oder die Bachelorarbeit im Ausland zu absolvieren.
Bewerbungsschluss für das Wintersemester ist der 15. Juli 2022.