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Treibstoff Solarenergie heizt Booten kräftig ein

Zu sehen ist der Hinterkopf einer HTWG-Mitarbeiterin, die mit ihrem Smartphone ein Foto von der Renn-Wasserwanne aufnimmt.

Wenn Donald Duck gegen Solar Sonja und Kutter Kurt gegen Katamaran Karsten in einer 16 Meter langen Wanne auf dem Campus ins Rennen gehen, dann findet wieder das Solarmodellboot-Rennen Korona Minis statt - in diesem Jahr mit 45 Teams.

Zum zwölften Mal hatte die Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik der Hochschule zum Solarmodellbootwettbewerb „KoronaMinis“ eingeladen. Der Name erinnert an das erste Solarboot, das auf dem Bodensee unterwegs war: Die an der Hochschule konstruierte Korona. In zwei Kategorien traten die jungen Bootsbauerinnen und –bauer gegeneinander an: Geschwindigkeit und Kreativität. Für beide Kategorien galt: Alle Boote müssen allein angetrieben durch Solarenergie die 16 Meter lange Strecke zurücklegen.

Spannung: Auf einem Bildschirm konnten die Besucherinnen und Besucher des Wettbewerbs in Echtzeit die Rennergebnisse sehen.

„Das war ein ganz besonders toller Jahrgang“, resümierte bei der Preisverleihung Prof. Dr. Gunnar Schubert, der gemeinsam mit dem Wettbewerbsvater Prof. Dr. Richard Leiner die Rennleitung inne hatte. Alle teilnehmenden Boote sind ins Ziel gekommen. Allerdings zu ganz unterschiedlichen Zeiten: Während es „Captain Cook“ vom Konstanzer Suso-Gymnasium (dritter Platz Kategorie Kreativität) mit einem Restaurant auf Deck inklusive Kräutergarten eher den „Slow-Food-Anhängern“ recht machte und sich Zeit ließ, sauste das weniger als 200 Gramm schwere Schiff der „Bauer Twins“ Aaron und David in acht Sekunden durch die Wanne. Das Geschwisterpaar der Immanuel-Kant-Gymnasiums Tuttlingen belegte zum dritten Mal in Folge in der Kategorie Geschwindigkeit den ersten Platz. Nach jeder Teilnahme haben die Brüder ihr Boot noch weiter perfektioniert, „in diesem Jahr haben wir noch die Reibung reduziert“, erläutert Aaron Bauer. Im nächsten Jahr allerdings haben auch andere Teams wieder eine Chance auf den ersten Platz: Das Brüderpaar darf nach dem Abitur in diesem Jahr nicht mehr mitmachen. Gute Chancen könnte dann ein Team des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums Singen haben: Die Sechstklässler haben zum ersten Mal teilgenommen und haben zügig den vierten Platz belegt.

In der Boxengasse wurde spontan noch nachgebessert.

Dafür, dass die Rennen fair verlaufen, sorgen die Ingenieure der Fakultät mit einer ausgeklügelten Messmethode: Dank der Ermittlung der exakten Rennmaßzahl gingen alle Boote unter den gleichen Bedingungen in die Bewertung. So siegte nicht automatisch das Boot, das die geringste Zeit für die Rennstrecke benötigte, vielmehr wurde Sonneneinstrahlung und Geschwindigkeit in Relation gesetzt. In der Kategorie kreative Konstruktion waren ohnehin andere Kriterien als die Geschwindigkeit gefordert.

"Donald Duck" vom Albert-Schweitzer-Schulzentrum Gundelfingen machte gegen "Captain Cook" vom Heinrich-Suso-Gymnasium Konstanz das Rennen.

So setzten manche Teams von vorneherein auf das „Dabeisein ist alles!“. Lehrer Horst Pfefferle vom Friedrichshafener Graf-Zeppelin-Gymnasium machte zum elften Mal mit und motivierte in diesem Jahr gleich drei Teams zur Teilnahme. „Ich stelle dann auch noch eine Zusatzaufgabe: Bei mir darf wirklich nur Material verbaut werden, das nachhaltig ist“, erläutert er. In rund 50 Stunden hat ein Team mit viel Liebe zum Detail aus Holz eine Citroën-Ente für die Fahrt im Wasser gebaut. Sogar ein Duftbäumchen baumelte an der Windschutzscheibe. Eine Ente der anderen Art hatte ein Team des Albert-Schweitzer-Schulzentrums Gundelfingen mitgebracht: Die Klima-AG verfolgte mit ihrer „Donald (Trump) Duck“ mit gelbem Haarschopf die Devise: „Make America Greta again“. Die Teams aus Gundelfingen waren schon am Vorabend angereist, auch andere Teams beispielsweise aus Waldkirch und Biberach hatten weite Wege in Kauf genommen, um an dem Wettbewerb teilzunehmen.

Besonders stark vertreten war das Konstanzer Ellenrieder-Gymnasium mit elf Teams. Das Team „Stoni“ belegte den dritten Platz in der Kategorie Geschwindigkeit. Zum allerersten Mal mit dabei war die Gemeinschaftsschule Gebhard. Das Team „CaJiFaGo“ belegte prompt den ersten Platz in der Kategorie „Kreative Konstruktion“. Vertreten waren auch die Sponsoren, ohne deren Unterstützung die Veranstaltung schwer umsetzbar wäre. Heinz Knoll vom VDE, Frank Schädler, Leiter des Amts für Bildung und Sport der Stadt Konstanz, Kristian Peters vom Solarlago Smart Energy Network, Barbara Kröning von Südwestmetall und Samantha Pasquale von den Stadtwerken Konstanz bewerteten zusammen mit Prof. Dr. Gunnar Schubert von der HTWG als Jurymitglieder die kreativen Konstruktionen. Sunny Solar hat auch einen Preis gesponsert, ein Vertreter konnte allerdings nicht anwesend sein. (aw)

Zum dritten Mal in Folge belegten Aaron und David Bauer vom Immanuel-Kant-Gymnasium Tuttlingen den ersten Platz. Barbara Kröning von Süwestmetall und Prof. Dr. Gunnar Schubert gratulierten.

 

Die Preisträger:

Kategorie Geschwindigkeit:
1.    Platz: Team „Bauer Twins“, Immanuel-Kant-Gymnasium Tuttlingen
2.    Platz: Team „TGM12Mechatronik“, Claude-Dornier-Schule Friedrichshafen
3.    Platz: Team „Stoni“, Ellenrieder Gymnasium Konstanz
Kategorie kreative Konstruktion:
1.    Platz: Team „CaJiFaGo“, Gemeinschaftsschule Gebhard Konstanz
2.    Platz: Team „Donald Duck“, Albert-Schweitzer-Schulzentrum Gundelfingen
3.    Platz: Team „Captain Cook“, Heinrich-Suso-Gymnasium Konstanz