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Viele Gespräche und zwei Auszeichnungen

Zirka zehn junge Menschen stehen vor Messeständen, im Gespräch miteinander.

42 ausstellende Firmen suchten beim Tag der Fakultät Bauingenieurwesen mit Studierenden und Lehrenden das Gespräch – so viele wie noch nie zuvor. Zwei Studierende wurden ausgezeichnet.

Premiere für die Fakultät Bauingenieurwesen: Zum ersten Mal lud sie zur Firmenmesse ins P-Gebäude ein. Bei der diesjährigen Veranstaltung konnte die Fakultät dadurch mehr Messeständen Platz anbieten als in den Vorjahren. Dennoch überragte die Firmennachfrage das Platzangebot, so dass die Fakultät dennoch manchen Firmen absagen musste. Das Interesse an den Absolventinnen und Absolventen der Fakultät ist sehr groß. „Der Fachkräftemangel in der Branche macht sich bemerkbar“, sagte Prof. Dr. Heiko Denk, Dekan der Fakultät, bei der Eröffnung.

Die Fakultät sei sehr gut aufgestellt, um die Studierenden auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten, zum Beispiel sei das BIM-Labor neu eingerichtet worden, eine Drohne angeschafft worden, um Photogrammetrie betreiben zu können und im Austausch mit der Fakultät Informatik arbeite man daran, VR (virtual reality) im Bauingenieurwesen einzusetzen.

Die Bauindustrie sei schon vor einiger Zeit auf ihn zugegangen mit der Bitte, mehr Studieninteressierte zuzulassen, um die Zahl der Absolventinnen und Absolventen zu erhöhen. Denk lud die Unternehmen ein, mit ihm über mögliche Konzepte ins Gespräch zu kommen. So sei beispielsweise möglich, über die Finanzierung von Stiftungsprofessuren oder Ausstattung die Erhöhung der Kapazitäten der Fakultät zu unterstützen.
HTWG-Präsident Prof. Dr. Carsten Manz lud die Firmen auch zur Zusammenarbeit auf anderen Ebenen ein: In Forschung und Transfer wie auch in Fragen der Weiterbildung sei die HTWG ein kompetenter Ansprechpartner. Die Studierenden rief er auf, die Firmenmesse zu nutzen, um sich mit den Firmen auszutauschen: „Heute haben Sie die Möglichkeit, Fragen zu stellen, die sie in einem Vorstellungsgespräch so vielleicht nicht stellen würden.“

Verleihung der Züblin-Förderpreise

Dass es im Bauingenieurwesen nicht nur auf die Fachexpertise ankommt, sondern auch auf menschliche Reife und die Verwurzelung in der Gesellschaft, betonte Joachim Dannecker, Bereichsleiter Friedrichshafen/Singen der Ed. Züblin AG. Die Firma stellte zwei mit je 1000 Euro dotierte Förderpreise zur Verfügung. Es sei äußerst schwer gefallen, aus einer großen Anzahl von sehr guten Bewerbungen die zwei Preisträger auszuwählen, betonte er. Die beiden Preisträger hätten durch hervorragende Leistungen im Studium und ihr gesellschaftliches außerhochschulisches Engagement überzeugt.

Einsatz gegen Lebensmittelverschwendung

Anne Klenge aus Leonberg studiert im vierten Semester Umwelttechnik und Ressourcenmanagement und hat hier bisher hervorragende Leistungen erbracht. Nach einem Freiwilligendienst in Bulgarien war für sie klar, dass sie mit ihrer beruflichen Tätigkeit einen Beitrag zum Schutz der Erde beitragen möchte. Mit dem Studiengang der HTWG habe sie schließlich einen Platz gefunden, um diesbezüglich Grundsteine für einen weiteren Berufsweg zu legen. Doch nachhaltiges Handeln sei für sie mehr als nur ein Berufsziel: „Auch in meiner Freizeit möchte ich mich für kleine Veränderungen im Umweltschutz verantwortlich fühlen“, sagt die Preisträgerin. Deshalb unterstütze sie bei Foodsharing Konstanz die Abholungen unverkäuflicher Lebensmittel. Mehrmals täglich holt die Initiative überschüssige Lebensmittel beispielsweise bei Bäckereien, Supermärkten und auch an einigen Wochenmarktständen ab, um sie in „Fairteilern“ kostenlos zur Verfügung zu stellen. Mit dem Preisgeld möchte die 20-Jährige eine Reise nach New York zur Teilnahme am interdisziplinären „International Leadership Development Program“ der HTWG finanzieren.

Engagement für die Freiwillige Feuerwehr

Lucas Schuler aus St. Märgen studiert im zweiten Semester Bauingenieurwesen. Vor Beginn seines Studiums hat er schon viel berufliche Erfahrung gesammelt. Nach seinem Realschlussabschluss hat er als Jahrgangsbester im Bezirk IHK Südlicher Oberrhein die Ausbildung zum Bauzeichner mit dem Schwerpunkt Ingenieurbau abgeschlossen. In seinem Ausbildungsbetrieb in Kirchzarten wirkte er im Anschluss an zahlreichen großen Projekten mit, unter anderem als Projektleiter Konstruktion. Er initiierte, dass in dem Betrieb das Thema BIM (Building Information Modeling/Bauwerksdatenmodellierung) Einzug hielt und war für die Kolleginnen und Kollegen Ansprechpartner für das CAD-Programm. Nach einem einjährigen Berufskolleg Technik an der Berufsoberschule in Freiburg, das er wiederum als Jahrgangsbester abgeschlossen hatte, begann er sein Studium an der HTWG Konstanz. Trotz des großen Einsatzes in Beruf und Weiterbildung schaffte er es, mit viel Engagement die Freiwillige Feuerwehr seines Heimatortes St. Märgen zu unterstützen. Neben Brandeinsätzen und technischen Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen sorgt er mit den Kameradinnen und Kameraden beispielsweise auch für die Aufklärung über Rauchmelder. Er hat die Ausbildungen zum Truppmann, Sprechfunker und Atemschutzgeräteträger absolviert und die Leistungsabzeichen in Bronze und Silber abgelegt. Daneben ist er für die Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr und deren Internetauftritt mitverantwortlich. (aw)

Joachim Dannecker (links), Bereichsleiter Friedrichshafen/Singen der Ed. Züblin AG, überreichte Lucas Schuster (Studiengang Bauingenieurwesen) und Anne Klenge (Studiengang Umwelttechnik und Ressourcenmanagement) den Züblin-Förderpreis. Prof. Dr. Heiko Denk (rechts), Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen, gratulierte.