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Ein Großer ging zu früh. Felix Strasser überraschend gestorben

Porträtfoto von Felix Strasser vor einer bemalten Wand im Atrium eines HTWG-Gebäudes.

Felix Strasser (1976-2017) Foto: Thomas Hoch

Wer ihm auf dem Campus oder in der Stadt begegnete, war immer schnell von seiner Herzlichkeit, seiner sprühenden Energie, seiner Neugierde auf Neues und seiner Leidenschaft für sein Tun eingenommen. Nun ist Felix Strasser, der Leiter des HTWG-Hochschultheaters mit nur 41 Jahren überraschend verstorben.

Sein Büro war Treffpunkt für alle, die sich, wie er selbst, leidenschaftlich für das Theater, für das Inszenieren und für das Aufführen begeistern. Dort war die Werkstatt, der Motor, der Ort der Inspiration für die späteren Aufführungen, die seine Studenten mit derselben pulsierenden Energie und Leidenschaft unter seiner Leitung entwickelten, diskutierten und daran feilten, bis sie bühnenreif waren. Auf dem Campus allgegenwärtig, immer Studenten im Schlepptau, immer in Bewegung doch nie rastlos, fand er immer auch Zeit, mit Beschäftigten und Lehrenden ein paar Worte zu wechseln, offen, freundlich und einnehmend. In nur vier Jahren seit Beginn seiner Tätigkeit an der HTWG am 1. März 2014 ist es Felix Strasser gelungen, zu einer ihrer markantesten Persönlichkeiten zu werden und war aus dem Hochschulleben nicht mehr wegzudenken.

Denn die Inszenierungen, die durch ihre Qualität immer mehr Publikum anzogen, waren nur ein Teil seiner Tätigkeit. Mit derselben Leidenschaft leitete er den Rundfunk der Hochschule, moderierte Veranstaltungen, trat bei Campusfesten immer wieder selbst auf und führte Seminare durch. Noch vor einigen Tagen präsentierte er den Erstsemestern das Hochschultheater, um sie zum Mitmachen zu bewegen. Die nächste Inszenierung war bereits konzipiert und noch am Abend seines Todes hatte er ein Treffen mit jenen, die mitspielen wollten.

Felix Strassers größtes Talent war aber sein Umgang mit den Menschen. Seine Studierenden haben ihn deswegen innig geliebt, verehrt und respektiert – und tun es weiterhin.

Sein Büro ist nun leer. Der Motor steht still. Zeit für einen großen Schlussapplaus und einer tiefen Verneigung des Publikums.

Hinweis

Die Trauerfeier für Felix Strasser findet am Donnerstag, 12. Oktober, um 12 Uhr im Konstanzer Münster statt.

 

Felix Strasser

Zum 1. März 2014 übernahm Felix Strasser die Leitung der seinerzeitigen Event-Produktion. Strasser, 1976 in Ravensburg geboren, hat sich bereits seit seinem Start 2006 als Theaterpädagoge am Stadttheater Konstanz einen Namen in der Region gemacht. 2007 bis 2010 hatte er die Leitung des Jungen Theaters am Stadttheater Konstanz inne. Seit 2010 war er als selbstständiger Regisseur, Theaterpädagoge und Moderator tätig. Felix Strasser hat vor seinem Wirken in Konstanz als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theaterpädagogik an der Universität der Künste Berlin, als selbstständiger Theaterpädagoge und Choreograf an der TanzTangente Berlin gearbeitet.