PROSPER

    Nachhaltige Gewinnung und Bindung professoralen Personals an der HTWG Konstanz mit Schwerpunkt in Ingenieurwissenschaften und geographischer Randlage

    Über PROSPER

    Die Gewinnung von professoralem Personal an Fachhochschulen gestaltet sich oft schwierig, insbesondere in technischen Disziplinen. Als großer Konkurrent zur HTWG gilt die an Konstanz angrenzende Schweiz, welche als Hochlohnland in Industrie und an Hochschulen attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten bietet.

    Das BMBF-Projekt FH-Personal unterstützt von 2021 bis 2027 Hochschulen dabei, Professorinnen und Professoren für eine HAW-Professur zu qualifizieren und zu gewinnen. An der HTWG wurde in diesem Rahmen das PROSPER-Projekt ins Leben gerufen, das sich die Gewinnung von Professorinnen und Professoren für HAWs im Allgemeinen und die HTWG im Besonderen zum Ziel gesetzt hat.

    Im Rahmen dieses Projekts soll das Bewerberaufkommen erhöht, künftig berufungsfähige Personen sollen qualifiziert und die Startbedingungen attraktiver gestaltet werden, sodass es zu mehr Rufannahmen kommt. Die Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen, sprechen unterschiedliche Personengruppen an.

    Hintergrund und Maßnahmen

    • Das Projekt

      Bis 2026 sollen voraussichtlich 21 professorale Vakanzen an der HTWG besetzt werden, welche größtenteils in den technischen Fakultäten angesiedelt sind. Eine Herausforderung stellt dies vor allem aufgrund der großen Konkurrenz dar. Im Gegensatz zu Universitäten wird an Fachhochschulen neben der didaktischen und wissenschaftlichen Qualifizierung ausreichend Berufserfahrung verlangt – welche häufig nicht vorhanden ist. Für eine Professur geeignetes Personal entscheidet sich daneben häufig für die Wirtschaft statt für eine akademische Laufbahn. Konstanz mit seiner Nähe zur Schweiz als attraktiver Arbeitgeber sowie die HTWG mit ihrem Schwerpunkt auf technischen Fachrichtungen machen die Besetzung von Professuren besonders schwierig. Des Weiteren liegt der Frauenanteil von Professuren an der HTWG bei 15 % – der Bundesdurchschnitt beträgt 25 %.

      An dieser Problemstellung setzt das PROSPER-Projekt ein. Die HTWG Konstanz verfolgt drei Ziele zur Sicherung der Gewinnung professoralen Personals.

      1. Durch Maßnahmen zur Erreichung der Berufungsvoraussetzungen wird das qualifizierte Fachkräfteangebot kurz- und langfristig erhöht
      2. Durch operative und strategische Rekrutierungsunterstützung wird das Bewerbungsaufkommen erweitert. Berufungskommissionen erhalten Unterstützung bei der Entscheidungsfindung und können damit Verfahren schneller abschließen.
      3. Zur Erleichterung der Entscheidungsfindung von Bewerberinnen und Bewerbern und als Anreiz zum Verbleib in der Professur strebt die Hochschule gute Arbeitsbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie zur Flexibilisierung der professoralen Aufgaben an. Damit werden erneute Vakanzen vermindert. Besondere Herausforderungen der Hochschule sind ein Schwerpunkt in MINT-Fächern, der Konkurrenz mit der Industrie um einen begrenzten Bewerbungspool bewirkt, sowie die Nähe zum Hochlohnland Schweiz.
    • Vergrößerung Bewerberpool

      Mit einer "Flex-Track-Professur" können Promovierte ohne ausreichende Industrieerfahrung zugleich Hochschul- und Industrieerfahrung sammeln. Durch Qualifizierungsstellen werden Absolventinnen und Absolventen von Master-Studiengängen an HAWs langfristig für eine Professur gefördert. Eine weitere Qualifikationsstelle richtet sich an Personen in der Privatwirtschaft, die eine Promotion anstreben. Doktorandinnen und Doktoranden werden durch Didaktik-Zertifikate auf Lehraufgaben einer Professur vorbereitet

    • Unterstützung von Berufungskommissionen

      Dem geringen Bewerbungsaufkommen soll durch neue Wege im Recruiting entgegengewirkt und die Berufungskommission bei der qualifizierten Entscheidungsfindung unterstützt werden. Für dieses Ziel steht die gezielte Ansprache von Personen im Vordergrund, etwa durch Änderungen in den Stellenausschreibungen und Aufklärung über das Berufsbild einer HAW-Professur. Über soziale Businessnetzwerke (LinkedIn, Xing) erfolgt eine direkte Ansprache geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten. Berufungskommissionen können durch Personal- und Rechtsberatung unterstützt werden.

    • Professuren sollen schneller und nachhaltig besetzt werden

      Um den Zeitraum zwischen Ruferteilung und Dienstantritt zu verkürzen, ist eine Kinderbetreuung für Neuberufene verfügbar. Eine verringerte Lehrtätigkeit ist für den Aufbau regionaler Kooperationen sowie die Vorbereitung von Lehrveranstaltungen gedacht.

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    • Michaela David

      Umsetzung und Beratung gender- und diversitygerechte Berufungsverfahren, Etablierung der aktiven Rekrutierung von Frauen, Monitoring, Dual Career

    • Raum G 030
      mdavid@htwg-konstanz.de