Architektur

    Bachelor und Master

    Dekoratives grafisches Element

    Wir sagen Tschüss!

    (09/20) Sie geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Prof. Katrin Günther, seit dem Wintersemester 13/14 bei den Studiengängen Architektur, folgt nun dem Ruf an die Hochschule Anhalt und ist am historischen Bauhaus-Standort in Dessau ab sofort für das Lehrgebiet Künstlerisch-Experimentelle Grundlagen der Gestaltung am Fachbereich Design zuständig.


    Der Abschied aus Konstanz fällt ihr nicht leicht: „In all den Jahren an der HWTG war es immer eine wirklich schöne, intensive Zusammenarbeit mit den Studierenden, die mir enormen Spaß gemacht hat,“ so Günther. Seit Beginn ihrer Lehrtätigkeit lag ihr das künstlerische und interdisziplinäre Experimentieren am Herzen. Die Schwerpunkte der praktischen Arbeit der Berliner Künstlerin mit den Studierenden bilden Zeichnung, Malerei und Farbe, Plastik und Skulptur sowie raumbezogene Projekte. Die Kunstwerkstatt war das Herzstück ihrer Lehre und ihres Schaffens. Katrin Günther hat diese im Jahre 2014 eingerichtet. Seither können Studierende und Kollegen hier frei in direkter gemeinsamer Arbeit im Maßstab 1:1 experimentieren oder an vorgegebenen Projekten arbeiten. Wenn der Platz im Atelier knapp wurde, wichen die Studierenden auf den Flur vor der Kunstwerkstatt oder ins Lehrgebäude P aus. Hier wurden, wie auch im Treppenhaus, regelmäßig und permanent studentische Arbeiten ausgestellt. So war die Lehre von Katrin Günther durch die studentischen Arbeiten, die in ihren Kursen entstanden, im C-Gebäude immer sichtbar, immer präsent.

    2016 erhielten ihre Studierenden den Sonderpreis für die Fachsparte freie Kunst beim Schinkelwettbewerb des AIV. Seit 2014 entstanden eine Reihe von interdisziplinären Kooperationsprojekten, beispielsweise mit der BTU Cottbus. Gemeinsam mit Künstlern, Wissenschaftlern und Studierenden nahmen sie historisch prominente Bauwerke – unter ihnen der Berliner Dom oder der „Platzhalter“ der Schinkelschen Bauakademie Berlin -  unter die Lupe und schufen dafür künstlerische Interventionen.

    In ihrem Forschungssemester 2018 übertrug sie ihre künstlerische Arbeit in die virtuelle Realität und schaffte so komplexe digitale Raumkonstrukte. Den Förderpreis für Bildende Kunst des VBKW Baden-Württemberg erhielt sie in diesem Jahr.

    Der Bericht aus dem Forschungssemester, gleichzeitig Ihre Doppel-Ausstellung Mega_Cities I und II, die 2019 im Kunstverein Konstanz und in der Kunsthalle Neuwerk Konstanz gezeigt wurde, beeindruckte Fachpublikum und Kunstinteressierte gleichermaßen.

    In all ihren Projekten spielt die Frage nach der Relevanz der ästhetischen Wahrnehmung im Gestaltungsprozess eine Rolle, die im Experiment, also im künstlerisch-forschenden Arbeiten untersucht wird. „Künstlerisch-experimentelles Arbeiten heißt zunächst eine große Offenheit für alle Wissens-, Gesellschaftsbereiche und vor allem einen offensiven Blick zu haben, nichts auszuschließen, Neugier zu fördern und zu fordern und sich auf vage Ideen - oft als blasser Schimmer bezeichnet - einzulassen um daraus über nicht vorgeplante Wege zu neuen Lösungen zu gelangen“, so Katrin Günther. „Gerade dabei ist die Förderung der interdisziplinären Denk-und Arbeitsweise ein Ziel.“

    Die Studiengänge Architektur danken Katrin Günther für ihre hervorragende Arbeit in den vergangenen Jahren und wünschen ihr einen guten Start in Dessau? Wir werden dich sehr vermissen, Katrin!

    Prof. Katrin Günther bleibt der Bodenseeregion verbunden. Wer sie im kommenden Jahr sehen will, sollte sich diese Termine jetzt schon vormerken:

    Katrin Günther, Richard Tisserand, Ursula Waldburger
    12.6. -30.7.2021
    Kunsthaus Haus zur Glocke Steckborn
    https://www.hauszurglocke.ch/home/

    Ausstellung zum Kunstpreis
    „Die Beschaffenheit der Wünsche“
    Museum für Kunst und Geschichte Hüfingen
    ab 11.6.2021

     

     

    Text: Conny Lurz