Architektur

    Bachelor und Master

    Dekoratives grafisches Element

    small.urban.talk SoSe21

    (05/21)  good morning_small.urban.talk  ist eine Veranstaltungsreihe des Fachgebiets Städtebau, die im laufenden Sommersemester nun schon zum dritten Mal stattfand. Prof. Leonhard Schenk hatte wieder interessante, lokale und auch internationale Gäste eingeladen und sprach mit Ihnen - meist am frühen Vormittag - über aktuelle Themen der Stadtplanung und des Städtebaus.

     

    Den Startschuss der Reihe machte Prof. Charles P. Graves (USA) mit einem “evening special” zum Thema: “Mapping the City. Abstract Concepts of Mapping in Urban Design”. In seinem Vortrag stelle er eine Reihe von Methoden vor, die die grafische Darstellung abstrakter Daten nicht nur im Städtebau revolutionierten. Darüber hinaus zeigte er Projekte und Pläne zeitgenössischer Stadtplaner und Architekten, die diese Darstellungsformen in ihrer Arbeit verwendet und weiterentwickelt haben. Zum Nachlesen hat Prof. Graves den Vortrag auf seiner Homepage veröffentlicht: https://lookingatcities.info/2021/04/15/mapping-abstract-concepts-for-urban-design-a-lecture-presented-to-htwg-konstanz-university-of-applied-science-faculty-of-architecture-and-design-constance-germany/

    Den zweiten Vortrag gestaltete beim good.morning.two Prof. Dr.-Ing. Philipp Dechow mit: „Zum Verlieben oder zum Verzweifeln? Erlebnisse aus 20 Jahren Stadtplanung in Ostasien“. Er stellte zwei Projekte aus seiner Tätigkeit in Korea vor. Die Städte dort sind stark von Verkehrs-Infrastrukturen geprägt. Appartementsiedlungen unterscheiden sich in Struktur und äußerem Erscheinungsbild kaum voneinander. Eine Durchmischung von Wohn-, Einkaufs- und Arbeitsnutzungen ist für dieses Land eher unüblich. Er zeigte anhand eines seiner eigenen Projekte, wie es ihm hier gelang, einen für Korea völlig neuen Flächennutzungsplan zu erstellen und umzusetzen. Dabei nahm er die Verkehrs-Infrastruktur zurück, fügte als Typus eine urbane, stadtraumbildende Blockrandbebauung ein und schuf so öffentliche Räume von hoher Qualität.

     

    Bei der dritten Veranstaltung ging es um die lokale Besonderheit der Grenzstädte Konstanz und Kreuzlingen. Architekt Herman Bentele referierte bei good.morning.three zum Thema: „grenzwertig bis einzigartig. KonstanzKreuzlingen - ein ArchitekturFORUM für 2 Städte in 2 Staaten“. In seinem Vortrag durchleuchtete er die historische Entwicklung und Besonderheit der deutsch-schweizer Grenze in der Doppelstadt - von den Kelten 100 v. Chr. bis heute. Außerdem stellte er das Architekturforum KonstanzKreuzlingen vor, das sich seit 2007 grenzüberschreitend in den beiden Nachbarstädten mit den Themen der gestalteten Umwelt in Städtebau, Raumplanung, Architektur, Denkmalschutz und Kunst beschäftigt.

    Einen spannenden Abschluss der Reihe bildete der Vortrag good.morning.four von M.Sc. Kim Annaluz Gundlach: „Haus der Statistik, Berlin. Ein Modellprojekt für koproduktive Stadtentwicklung“. Anhand des Beispiels „Haus der Statistik“, das zu DDR-Zeiten als Verwaltungsgebäude beim Alexanderplatz in Berlin erbaut wurde und seit 2008 rund 50.000 m2 Leerstand aufwies, zeigte sie, wie mit ungenutzten, baulichen Strukturen umgegangen werden kann. Unter dem Motto „Leerstand als Ressource“ entwickelte sich aus einem Zusammenschluss von fünf Partnern (KOOP5) ein gemeinsames Projekt mit unterschiedlichen Nutzungen. In einem integrierten Werkstattverfahren wurden das Vorhaben schließlich entwickelt und befindet sich nun aktuell in der Phase der Pioniernutzung.

     

     

     

    Die Kurzvortragsreihe small.urban.talk ist aufgrund der veränderten Hochschul-Situation im ersten „Corona-Semester“ SoSe20 entstanden. Prof. Leonhard Schenk machte sich damals Gedanken, wie trotz der - für alle sehr anstrengenden - digitalen Lehre auch kurzweilige, hochschulöffentliche Online-Vorträge stattfinden könnten. Dank seines großen Netzwerks holte er in den letzten drei Semestern unterschiedlichste Expert*innen virtuell an unsere Hochschule.

    Es bleibt zu wünschen, dass die Reihe in Zukunft fortgesetzt wird.