Architektur

    Bachelor und Master

    Dekoratives grafisches Element

    Bachelor 8 Thesen

    Prof. Nicolas Schwager

    Seit langer Zeit tobt im beschaulichen Konstanz ein Kampf zwischen feierfreudigen Jugendlichen und lärmempfindlichen Seeufer-Anwohnern. Nachdem Letztere politisch und juristisch am längeren Hebel sitzen, wanderten die Jugendlichen über die letzten Jahre von Ort zu Ort, ohne dass eine dauerhafte Lösung gefunden werden konnte.
    Ziel der Aufgabe ist es, den Bereich unmittelbar unter und neben der Autobahnbrücke am nördlichen Rheinufer zu einer Anlaufstelle für Jugendliche zu entwickeln und dabei die möglicherweise verborgenen Qualitäten dieses „Un-Ortes“ herauszuarbeiten.

    Michelle Kaszas - Cube

    Wie ein Parasit schiebt sich das Gebäude unter die Brücke und dockt dort teils an die bestehende Struktur an. Es wächst regelrecht unter der Brücke hervor und profitiert von den gegebenen Strukturen. Das Raumprogramm verteilt sich auf Kuben unterschiedlicher Dimensionen, die sich unter die Brücke schieben und so von innen heraus das Fassadenbild prägen und im Innenraum Sichtbeziehungen durch das gesamte Gebäude ermöglichen. Die Architektur soll auf Blindstellen der Stadt aufmerksam machen und durch ihre kreative Aneignung des Raumes neue Bewegungen herausfordern.

    Johanna Kuder - Jugendforum

    Das Konzept des Entwurfs liegt auf dem Augenmerk der Einfachheit, der Zurückhaltung und einer gleichzeitigen Radikalität. Ausgehend von einem riegelförmigen Körper, welcher sich bis unter die Brücke schiebt, entsteht ein Entwurf, der einen Gegenspieler zur Brücke darstellt und mit dieser einen Dialog eingeht. Die Gestalt des Entwurfs kommuniziert mit der Brücke und erzeugt eine gewisse Dynamik. Wichtig dabei ist, dass der Baukörper völlig unabhängig von der Brücke steht und diese an keinem Punkt berührt. Vielmehr nimmt er sich durch seine Erscheinung und Materialisierung zurück und gewährleistet durch die durchlässige Absturzsicherung auf der Dachterrasse den nötigen Abstand zur Brücke. Die Eigenständigkeit des Jugendforums und der Dialog mit der Brücke ist für den Entwurf von Bedeutung.

    Michael Willi Maier - Under construction

    Dem Gedanke folgend, die Brücke als eine Chance und nicht als einen Nachteil für einen Bauplatz zu sehen, lassen sich die Prinzipien meines Entwurfes erklären. Der Entwurf des Jugendforums soll nicht in eine Konkurrenz mit der Brücke, sondern in Einklang mit ihr treten und von ihren Vorteilen schöpfen. Dabei sollen Grünflächen auf dem Bebauungsgebiet nicht versiegelt, sondern freigehalten und den Jugendlichen zur Verfügung gestellt werden. Der Baukörper soll sich unter die Brücke schmiegen, um diese für sich zu nutzen. Die Träger der Brücke werden dabei nach unten verlängert und stellen dabei die Hauptmasse des neuen Jugendforums dar. Zwischen den Brückenträgern soll der Raum größtenteils unbebaut bleiben, um den sakralen Charakter des Brückenraumes im Forum zu erhalten und den Jugendlichen einen besonderen Raum für Veranstaltungen und Aktivitäten zu bieten. Die Einzigartigkeit dieses besonderen Ortes soll durch den radikalen Entwurfsgedanken noch verstärkt werden und den Jugendlichen in Konstanz einen Ort bieten, an dem sie sich ungezwungen, frei und individuell entwickeln können.

    Sophia Horn - Nessie Konstanz

    Das Jugendzentrum NESSIE KONSTANZ soll unter der Schänzlebrücke entstehen; es windet sich darunter heraus. Es bricht aus und blickt den Rhein entlang Richtung Altstadt.
    Von der Haupteingangsebene abgesehen, präsentiert sich das Gebäude durch die textile Bespannung der Fassade eher introvertiert. Gleichzeitig steht das strahlende Grün der Fassade für die Widersprüche der Jugend und verlangt, gesehen zu werden. Im Innern organisiert sich das Forum um einen Marktplatz mit geschossübergreifendem Luftraum in dessen Zentrum. Er fungiert als Gelenk und Verteiler, schafft die Verbindung der Themenbereiche.

    Judith Blatter - Connect

    Als Kontrast zur massiven, bestehenden Betonbrücke wird mit einer leichten, kleinteiligen Architektur auf den Bestand eingegangen. Die Struktur im Inneren gleicht einer kleinen Stadt und organisiert sich durch Innen- und Außenräume, Plätze und Brücken. Zwischen den Kuben entstehen Freiräume, halböffentliche Gemeindschaftsflächen, welche flexibel für unterschiedliche Aktivitäten genutzt werden können und zur Interaktion der Jugendlichen führen. Die unterschiedlichen Höhen der Baukörper schaffen vielfältige Blickbeziehungen im Innenraum und führen gleichzeitig zu einer Verbesserung der Raumakustik.