Architektur

    Bachelor und Master

    Dekoratives grafisches Element

    Bachelor-Studium

    Baukonstruktion 2

    Prof. Friederike Kluge
    M.Arch. Sylvio Hoffmann 

    Im ersten Teil des Semesters beschäftigten wir mit dem Thema, was Massivbau ist und sein kann, seine Vor- und Nachteile. Wir untersuchten unterschiedliche Massivbaumaterialien, alt erprobte, neue oder wiederentdeckte Materialien. Die Studierenden besuchten Lehmgruben, Ziegeleien, Baustellen und Recyclinganlagen und stellten Dokumentationsfilme her, in denen sie das Leben eines Massivbaumaterials, von der Entstehung bis hin zum Recycling, beleuchteten. Sie stellten Materialproben her, übten das Mauern in Verbänden und verinnerlichten so die Konstruktionsregeln, um mit dem Wissen kreativ umgehen zu können. 

    In der zweiten Semesterhälfte entwarfen die Studierenden eine Unterkunft für spezielle Benutzergruppen. In jeder neuen Übung galt es, einen weiteren Konstruktionsbestimmenden Einfluss in ihr Projekt einfließen zu lassen. Wir lernten von beispielhaften Projekten aus der Architekturgeschichte und aus unserer unmittelbaren Umgebung. Ausgehend von der Rohbaustruktur des Massivbaus (WEISS) flossen so Themen wie Wasser (BLAU), Wind (LILA), Sonne (GELB), Temperatur (ROT), Lärm (ORANGE) und Optik/Nutzerdetails (GRÜN) in die Konstruktionszeichnungen ein. Die so entstandenen Zeichnungen zeigen auf, wie Konstruktion auf äußere Einflüsse reagiert, und sich je nach Standort und gestellter Aufgabe verändert. Um dies noch zu verdeutlichen erhielten die Studierenden einen Standort auf dem Globus, und entwickelten einen Transferschnitt, der auf die dortigen Verhältnisse - manchmal Extremverhältnisse mit viel Regen, starkem Wind, großer Kälte oder starker Sonne, eingehen musste. Die Zeichnungen wurden über das Semester immer weiter angepasst, korrigiert, überarbeitet und verfeinert. 

    Begegnung auf Augenhöhe von Mensch und Tier

    Semesterarbeit Franziska Bauer, Tabea Bauer

    Das Objekt ist für einen Pfleger mit seiner Giraffe geplant. Das Gelände umfasst ein Haus für den Mensch und ein Freigehege mit Überdachung für das Tier. Das Gebäude steht in Konstanz in einem Park, der naturbelassen ist. Versorgt wird die Giraffe durch einen großen Baum im Gehege und einem Wassertrog, der über eine Leitung mit Regenwasser gefüllt wird. 
    Da die beiden sich, Tier und Mensch, auf Augenhöhe begegnen sollen, hat der Pfleger ein großes Schiebefenster im Obergeschoss, von dem aus er die Giraffe versorgen und pflegen kann. Besonderheit ist, dass nur der obere Teil des Hauses gedämmt ist und so eine Art „Sommerhaus“ entsteht. 
    Das Transfer-Objekt befindet sich in Kairo in der Steinwüste. Dort ist es sehr heiß, es gibt kaum Niederschlag und es ist windig. Das Gebäude regiert mithilfe der Konstruktion und dem Entwurf auf die klimatische Veränderung.

    Ein Habitat für RegenliebhaberInnen

    Semesterarbeit von Nele Crantz

    Die Konstruktionsform bildet sich aus den verschiedenen Bedürfnissen der Nutzergruppe: das Regenwasser BEOBACHTEN – HÖREN.
    Durch die abstufende kaskadenartige Dachform entsteht eine fließende Bewegung des Regenwassers, das von dort in ein Regenauffangbecken mit integriertem Sickerungsschacht geleitet wird. Durch große Öffnungen wird der Blick auf das Becken und die gegenüberliegende Fensterfront gerichtet.
    Die Massivholzkonstruktion steht erhöht auf einem Stahlbetonsockel, wodurch ein bewusster Eintritt in das Habitat gegeben ist. Vertikal angeordnete Fichtenholzpaneele dienen als Fassaden- & Innenraumverkleidung. Durch den angepassten Dielenboden entsteht ein Materialfluss. Die Dachkonstruktion ist mit Wellblechplatten verkleidet, wodurch ein leicht gedämmter Schall in den Innenraum geleitet wird. Dies schafft eine angenehme Atmosphäre.

    Ein Gebäude für Astronomen

    Semesterarbeit Tim Hermann, Johanna Landmesser

    Unter dem Motto „aus dem Leben eines Massivbaumaterials“ bei Prof. Frederike Kluge haben wir ein Gebäude für Astronomen entwickelt.
    Die nachhaltige Sternwarte in unberührter Berglandschaft bietet Raum für Arbeit und Forschung von Astronomen. Um sich der Hanglage anzupassen, schiebt sich das Gebäude in den Fels. Das Gefälle des Berges auf greifend, treppen sich die vier Kuben in Richtung Tal ab. Erschlossen werden diese durch einen Zentralen Gang. Dieser schafft durch Fenster an beiden Stirnseiten Bezug nach außen und bildet eine Sichtachse durch alle Vier Kuben. Prägend für Konzept, Optik und Raumklima ist die Wahl des naturbelassenen Materials: Lehmstein.

    Entwerfen 2

    Prof. Myriam Gautschi

    e2_ die welt als archipel : 

    _Oberfläche Welt    510.000.000 km2 
         davon Wasser    360.570.000  km2 
         Erdoberfläche    149.430.000  km2 
    dv
    _Weltbevölkerung     7,89 Mia

    _Erdoberfläche/Bürger 18.939 m2  = 137.62 m x 137.62 m

    Ausgehend von der Berechnung der gleichmässigen Aufteilung der Erdoberfläche auf alle Erdenbürger, gestalten die Studierenden mit der vorgegebenen Fläche eine Insel. Jeweils 4-5 „Inseln" bilden gemeinsam ein Archipel, das durch eine übergeordnete Idee das Zusammenleben der jeweiligen Bauherr.in - Architekt.in, Fotograf.in, Musiker.in, Schriftsteller.in - inhaltlich bestärkt. Dies bedeutet: ein gemeinsames Konzept für Archipel – ein individuelles Konzept für Insel und Bauherr.in.
    Aufgabe ist nicht nur Form und Topographie der Insel zu gestalten, sondern auf der Insellandschaft verschiedene Orte zu gestalten, die durch Wege und besondere räumliche Situationen verbunden sind und die Persönlichkeiten der Bauherr.in widerspiegeln:
    Rückzugsort für Bauherr.in und Gäste, Orte der Gemeinschaft für Austausch mit Archipel-Bewohner.innen, Ort des Rückzugs und des Meditierens, des Fernblick, der Vorlieben der Bauherr.in, ein Ort des Ankommens und Verabschiedens etc.
     

    Semesterarbeit  von Aline Mory, Annika Stemmann, Franziska Purkert, Sandra Petzoldt

     

    e2_ die Welt als Archipel : 

    _Erdoberfläche/Bürger 18.939 m2  = 137.62 m x 136.62 m

    Ausgehend von der Berechnung der gleichmäßigen Aufteilung der Erdoberfläche auf alle Erdenbürger, gestaltet jeder Studierende eine Insel mit der vorgegebenen Fläche. Jeweils 4 „Inseln" bilden wiederum gemeinsam ein Archipel, das durch eine übergeordnete Idee das Zusammenleben der jeweiligen Bauherr:in -Architektin, Fotograf:in, Musiker:in, Schriftsteller:in - inhaltlich bestärkt. 

    Unser Konzept des Archipels beruht auf der Gleichheit nach außen und der individuellen Entfaltung nach innen. Durch die strenge quadratische Form mit ihren hohen Kanten wird die Abschottung der Bauherr:innen voneinander sichtbar. Die Erschließung der Kunstplattform erfolgt über gleich hohe Wege, da alle Bauherr:innen außerhalb ihrer Insel als Künstler gleich sind. Auf der Kunstplattform, welche als Ort des Ankommens für Bauherr:innen, Kunstbetrachtende und Gäste dient, wird die Kunst als verbindendes Element ausgestellt.

    Semesterarbeit Aline Mory

    Miles Davis (1926-1991) war einer der erfolgreichsten, amerikanischen Jazz-Trompeter des 20. Jahrhunderts. Als „ultracleane coolness in Person“ öffnete er sich emotional nur durch die Musik und um mit seiner Band perfekt improvisieren zu können, spielte er oft mit dem Rücken zum Publikum.

    Durch hohe Felswände schottet sich seine Insel vollkommen vom Archipel ab und öffnet sich nur Richtung Westen, wobei ihm der Blick auf den Sonnenuntergang schon sehnsüchtig das nächtliche Spielen im Jazzclub voraussagt. Innen höhlt sich die Insel komplett aus, um ihm und seiner Trompete einen optimalen Klangkörper zu bieten und obwohl die Insel (ganz wie er selbst) dem Archipel den Rücken zu dreht, strömt seine Musik wie das Wasser in seiner Bucht trotzdem hinaus und kommt überall an. 

    Semesterarbeit von Annika Stemmann

    Annemarie Schwarzenbach (1908-1942) war eine Schweizer Journalistin, Schriftstellerin und Fotografin und Tochter einer reichen Industriellenfamilie. Am Zürichsee hatte sie eine glückliche Kindheit trotz der schweren Beziehung zu ihren Eltern. Annemarie begab sich, oftmals mit ihren Lebensgefährtinnen, auf viele journalistische Reisen, auf welchen sie ebenfalls fotografierte. Sie versuchte mit Ihren Bildern politische und private Themen festzuhalten. 

    Ihre Insel ist durch harte Kanten nach außen abgeschirmt und nach innen zum, im Zentrum liegenden, See hingekehrt. Sie hat stärker bewachsene Gebiete mit Wäldern und grünen Wiesen ebenso wie raue Felsen und steile Klippen. Auf der Insel kann Annemarie die Natur erkunden und ihrem fotografischen Talent nachgehen.

    Semesterarbeit von Franziska Purkert

    Eileen Gray war eine irische Architektin, die 1878 geboren wurde und mit ihrer Architektur die Moderne stark beeinflusste. Nachdem sie mit 22 Jahren ihr Studium an der Pariser Kunstakademie begann, interessiert sie sich immer mehr für Architektur und Möbeldesign. So erbaute sie 1929 ihr erstes Wohnhaus: E1027. Ihr großes Vorbild Le Corbusier empfand ihr und ihrem Baustil gegenüber großen Neid, weshalb er ihr Haus mit bunten Zeichnungen beschmierte und das Konzept somit zerstörte. 

    Diese Enttäuschung und die daraus resultierende Zurückgezogenheit spiegeln sich in der Insel wieder. Mit den scharfen Kanten wendet sich das Innere der Insel vom Rest der Welt ab. Am weitesten entfernt und nur mit dem Boot erreichbar, liegt die Insel ganz im Norden des Archipels. 

    Semesterarbeit von Sandra Petzoldt

     

    Martin Suter ist ein bekannter Schweizer Autor. Er verbrachte den Großteil seines Lebens in Zürich und arbeitete in seiner Werbeagentur. Später widmete er sich seiner Leidenschaft des Schreibens und ist heute einer der erfolgreichsten Schweizer Autoren. Suters größtes Erkennungsmerkmal ist, das Suter stets auf sein gepflegtes Aussehen achtet und das Haus nur im Anzug gekleidet verlässt Er lebte mit seiner Frau und seiner Tochter halbjährlich in Guatemala und auf Ibiza, wobei man diese klimatischen Bedingungen und Landschaftlichen Akzente auf seiner Insel wiederfindet.
    Sein Sohn ist mit 3 Jahren verstorben, in Gedenken an ihn befindet sich im Herzen der Insel ein diamantförmiger See, welcher von allen wichtigen Orten der Insel sichtbar ist.
    Die strenge Quadratische Form der Insel stellt Suters Verschlossenheit gegenüber der Öffentlichkeit dar, da er eher schüchtern und zurückhaltend ist.

    Künstlerisch experimentelles Gestalten 2

    Lehrbeauftragte: Milana Alaro, Anna Fedorov
    Tutoren: Maren Sautter, Juliane Frey, Fabian Braun, Tanyel Yelkenkayalar

    DIE VISAGEN I und II | Kontraste und Charaktere | Semesteraufgabe

    Die Studierenden entwickeln während des gesamten Semesters ein Selbstport- rät auf Leinwand unter Anwendung der Collage-Technik.
    Durch das Auftragen, Integrieren oder Abtragen unterschiedlicher Medien soll eine Komposition entstehen, die nicht nur einen ästhetischen, sondern auch inhaltlichen Anspruch trägt.
    Die gezielten Strukturentwicklungen und Kontrastsetzungen erzeugen nach und nach einen einzigartigen und individuellen Charakter, mit dem der/die Autor/ Autorin sich selbst identifizieren kann.
    Ziel ist es, aus einzelnen Elementen die Abbildung eigener unverwechselbaren Persönlichkeit zu entwickeln und in Szene zu setzen. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der Prägnanz und der Aussagekraft des Werks.