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Auszeichnung für Indonesisch-Sprachkenntnisse

Eine Rede in einer Fremdsprache zu halten – für Samantha Sernatinger aus dem Studiengang Wirtschaftssprachen Asien und Management kein Problem. Sie hat in einem Rede-Wettbewerb gepunktet.

Es ist inzwischen schon Tradition, dass Konstanzer Studierende beim Redewettbewerb der Botschaft der Republik Indonesien teilnehmen. Selbstverständlich ist ihr Erfolg deshalb noch lange nicht, erfordert der Wettbewerb von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern neben sehr guten Sprachkenntnissen doch auch rhetorische Fähigkeiten. In diesem Jahr fand der Wettbewerb jedoch nicht in der gewohnten Form statt. Aber: Das indonesische Konsulat in Frankfurt wollte ein*e Student*in der HTWG für ihre Sprachkenntnisse auszeichnen. Deshalb organisierte Indonesisch-Dozentin Nurhaina Andi einen hochschulinternen Redewettbewerb.

Fünf Studierende des Studiengangs Wirtschaftssprachen Asien und Management Südost- und Südasien haben sich der Herausforderung gestellt und einen zehnminütigen Beitrag zum aktuellen Thema Covid19 und seinen Auswirkungen in Indonesien vorbereitet. Mit Sprachfertigkeit, rhetorischen Mitteln wie auch mit inhaltlichen Ideen beeindruckten sie die Jury unter anderem aus Nurhaina Andi, Komang Di Maggio und Prof. Dr. Christian von Lübke.

Samantha Sernatinger, Studentin im siebten Semester, konnte bei den Jurymitgliedern punkten. Sie wurde für ihren Beitrag mit einem Preisgeld von 500 Euro ausgezeichnet. „Der Ausbruch des Virus entlarvt die Ungerechtigkeiten der globalen Ordnung besonders deutlich. Nicht nur Staaten unterscheiden sich in ihrem Vorgehen, sondern auch jeder Einzelne ist anders betroffen, abhängig von Herkunft, Beruf, Alter oder Geschlecht und vielen anderen Merkmalen“, zitiert die Studentin aus ihrer Rede. Sie nutzte ihren Vortrag allerdings, um Mut zu machen: „Wir sollten die Corona-Pandemie aber nicht nur als Problem ansehen, da jede Krise auch Chancen bietet. Die Chance, neu über alles zu reflektieren, sich zu sortieren und darin liegt auch die Kraft für den Start eines Neuanfangs“. So werde vielen plötzlich die Bedeutung von Beziehungen zu Familie und Freunden bewusster „und wir schätzen das, was zuvor belanglos war - beispielsweise der sichere Job oder unsere Gesundheit.“ Sie schlug damit eine Brücke zu Indonesien, wo das ehrenamtliche Engagement, die soziale und zivilgesellschaftliche Beteiligung auch schon vor der Corona-Krise nachweislich groß war (World Giving Index sowie Legatum Prosperity Index).

Samantha Sernatinger hielt ihre Rede vor den Lehrenden der HTWG, genau genommen allerdings vor ihrem Computerbildschirm im Wohnzimmer. Reisen ist derzeit nicht möglich. Auch diesen Aspekt griff die Studentin in ihrer Rede auf: Vor allem auf die Umwelt habe das Virus positive Auswirkungen durch weniger Verschmutzung und geringeren Rohstoffverbrauch durch den Rückgang der Produktion. „Die Corona-Pandemie muss als Wendepunkt genutzt werden, um die globale Ordnung menschen-, sozial- und umweltgerechter zu gestalten“, so ihr Fazit.

Sie hat bereits im Rahmen ihres Studiums ein Jahr in Indonesien verbracht, ein Semester an der Partnerhochschule in Yogyakarta, sowie Praktika auf Bali und in Jakarta. Der in Deutschland einzigartige Studiengang Wirtschaftssprachen Asien und Management Schwerpunkt Südost- und Südasien schließt ein Semester an einer Partnerhochschule in Indonesien oder Malaysia sowie ein Praxissemester in einem Unternehmen vor Ort ein. „Die Verzahnung betriebswirtschaftlichen Knowhows sowie der gute Betreuungsschlüssel beim Sprachunterricht in Kleingruppen haben mich dazu veranlasst diesen Studiengang zu wählen“, erläutert Samantha Sernatinger. Dazu kam das Interesse an Indonesien, an der Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit, der spannenden Geschichte des Inselstaats und seiner vielseitigen Natur und Kultur.

„Wir freuen uns natürlich sehr, dass unsere Studierenden wiederholt sehr gut bei indonesischen Redewettbewerben abgeschnitten haben. Das Ergebnis bestätigt die Begeisterungsfähigkeit unserer Studierenden und die sehr hohe Qualität der Sprachausbildung an der HTWG. Die von den Studierenden vorgetragenen Reden zeichnen sich zudem durch eine besondere Kreativität und einen souveränen – teilweise humorvollen - Umgang mit der Fremdsprache, sagte Prof. Dr. Christian von Lübke.