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Herzliche Würdigung im virtuellen Raum

Die Ehrung der besten Absolvent*innen und besonders engagierter Studierender der HTWG bewies: Videokonferenzen müssen nicht steril sein. Die Laudator*innen machten aus den Briefmarken-Fotos auf dem Bildschirm Persönlichkeiten.

Die Pandemie-Situation erfordert von Studierenden besonders hohen Einsatz. Deshalb war es dem Präsidium der HTWG ein Anliegen, gerade auch unter den außergewöhnlichen Bedingungen die besten Absolventinnen und Absolventen und herausragend engagierten Studierenden zu würdigen. Wie so vieles war jedoch eine Auszeichnung in diesem Jahr vor dem Hintergrund des aktuellen Infektionsgeschehens nicht in einer Präsenzveranstaltung möglich. Doch die Laudatorinnen und Laudatoren der sechs Preisträger*innen sowie Moderatorin Prof. Dr. Beate Bergé, Vizepräsidentin Lehre und Qualitätssicherung, schafften es, herzlich, charmant und humorvoll einen Eindruck von den Persönlichkeiten zu vermitteln. Neben den Preisstiftern – Prof. Dr. Anton Brunner, Vorsitzender der Fördergesellschaft der Hochschule Konstanz, Jerome Müggler, Direktor der IHK Thurgau sowie Verena Gründler, Leiterin des Akademischen Auslandsamts für den DAAD - konnten Familie und Freundeskreis der Preisträger*innen teilnehmen.

„Sie können stolz auf sich sein“, rief HTWG-Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein den Preisträger*innen wie auch ihren Betreuer*innen zu. Die Welt befinde sich im Wandel, doch mit ihrem Abschluss an der HTWG hätten sie „eine hervorragende Ausgangssituation für die Zukunft“. Auch würdigte sie das soziale und kulturelle Engagement der Studierenden, das die HTWG bereichere und weiterbringe. Allen wünschte sie beruflich und privat viel Erfolg „und immer ein Quäntchen Glück“.

Rödelstabpreis für besonderes soziales Engagement an der Hochschule, gestiftet von der Fördergesellschaft der Hochschule Konstanz e.V.

Preisträger: Jason Niemann

„Es ist einfacher aufzuzählen, in welchen Gremien er nicht Mitglied ist als die Liste seines Engagements aufzuzählen“, sagte Student Friedrich Benrath, der Jason Niemann (im Bild oben) für den Preis vorgeschlagen hatte. Es gebe kaum jemanden auf dem Campus, der den Studenten des Wirtschaftsingenieurwesens Elektro- und Informationstechnik nicht kenne: „Egal ob für das Café Endlicht, im Senat, Studierendenwerk Seezeit oder der Studienkommission - immer vertrete er zielstrebig und akribisch die Interessen der Studierenden, ohne sich im Detail zu verlieren“, so Benrath.

DAAD-Preis für besonderes Engagement ausländischer Studierender an der HTWG, gestiftet vom Deutschen Akademischen Austauschdienst

Preisträgerin: Yu-Tzu Lai

Yu-Tzu Lai im Portrait Foto: privat

Seit dem Wintersemester 2019/20 studiert Yu-Tzu Lai mit überdurchschnittlichem Erfolg im Studiengang Wirtschaftssprache Deutsch und Tourismusmanagement (WDT). Bei ihrer Arbeit in verschiedenen Gremien habe Yu-Tzu Lai nicht nur die Anliegen der Studierenden vertreten, sondern mit ihren Entscheidungen auch die Entwicklung des Studiengangs und der Fakultät im Umgang mit den Studierenden positiv geprägt und beeinflusst, würdigte Laudatorin Prof. Dr. Gabriele Thelen, Studiengangsleiterin WDT. Beispielhaft stellte die Laudatorin ihre Arbeit als Semestersprecherin hervor: Hier sei sie nicht nur Ansprechpartnerin der Studierenden, sondern sie „stand und steht auch jederzeit der Hochschule stellvertretend für ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen zur Verfügung und hat damit die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert.“ Dies sei in der Gruppe aus Chinesen, Taiwanesen, Malaysiern, Indonesiern, Vietnamesen und Hongkong-Chinesen eine besondere Herausforderung, der sich Yu-Tzu Lai mit großem Geschick und mit ihrer ausgesprochen herzlichen und offenen Art erfolgreich stelle.

Alfred-Wachtel Preis für den*die beste*n Bachelor-Absolvent*in der HTWG, gestiftet von der Fördergesellschaft der Hochschule Konstanz e.V.

Preisträger: Andreas Röther, Studiengang Maschinenbau Konstruktion und Entwicklung

Andreas Röther im Portrait. Foto: privat

Prof. Dr. Andreas Lohmberg stellte mit viel Respekt vor seinen Leistungen wie auch mit Humor Absolvent Andreas Röther vor. Er honorierte nicht nur seine hervorragenden Leistungen in seiner Abschlussarbeit zum Thema „Ermittlung der zulässigen Stutzenlasten an Radialkompressoren“. Lohmberg hatte sich auch über Recherche bei Kommiliton*innen von Röther über den Menschen kundig gemacht. Neben einer starken Vernetzung im Semester sei er durch seine „bemerkenswerte Art zu lernen“ aufgefallen, gerne auch mal ohne Taschenrechner, Papier und Stift. Für Schlagzeilen hatte Röther mit einer Projektarbeit gesorgt, einer Currywurstmaschine (hier die Maschine in Aktion auf Youtube). Nach dem Bachelor an der HTWG schließt er nun ein Master-Studium in Österreich an.

Alfred-Wachtel Preise für die besten Master-Absolvent*innen der HTWG, gestiftet von der Fördergesellschaft der Hochschule Konstanz e.V.

Preisträger Felix Veeser, Master Mechatronik

Felix Veeser im Portrait Foto: Julia Veeser

„Dort, wo andere der Verzweiflung nahe waren, sind Sie ruhig geblieben“, berichtete Laudator Prof. Dr. Uwe Kosiedowski über Mechatronik-Absolvent Felix Veeser. Unstillbare Neugier gepaart mit dem Vertrauen, sich Dinge erarbeiten zu können, seien bemerkenswerte Wesensmerkmale, die ihm im Studium geholfen hätten. „Alles klar, kriegen wir hin“, war deshalb eine Aussage von Felix Veeser, an die sich Kosiedowski sehr gut erinnerte. Seine Wissbegierde habe sich auch in der Masterarbeit bei der ZF Friedrichshafen AG gezeigt. „Modellierung und flachheitsbasierte feldorientierte Regelung einer permanenterregten Synchronmaschine“ lautete der Titel der Arbeit, in der Felix Veeser basierend auf der physikalischen Beschreibung des zugrundeliegenden Elektromotors ein recheneffizientes und robustes Regelungsschema entwickelt hat, das unerwünschte Nebeneffekte, wie z. B. Schwingungen im Antriebsstrang, softwareseitig – ohne Änderungen der gegebenen Hardware – verbessern kann. Das erarbeite Wissen der komplexen Laborübungen, die nicht selten zusammen mit Kommilitonen in der Strandbar der HTWG geendet haben, konnten nach Aussage von Felix Veeser in der Masterarbeit adäquat bei der ZF Friedrichshafen AG angewandt werden.

Preisträger Fabian Wißmann, Studiengang Mechanical Engineering and International Sales Management

Fabian Wißmann im Portrait Foto: privat

„Entwicklungskostenplanung bei steigender Produktkomplexität und zunehmender Unsicherheit im Automotive-Umfeld“, so lautete der Titel der Masterarbeit von Fabian Wißmann. Mit dem Thema habe er einen Aspekt des „gravierendsten Strukturwandels in der Geschichte der heimischen Automobilindustrie“ behandelt, betonte Laudator Prof. Dr. Richard Sobotta. Hierfür habe sich Fabian Wißmann umfassende Grundlagen zum Forschungsstand in der Entwicklungskostenplanung erarbeitet und sie methodisch zu einem Gesamtkonzept weiterentwickelt, das die Komplexität der Automobilbranche abbilde. „Sie haben Maßstäbe gesetzt“, rief Sobotta dem Preisträger zu. Die Übertragung der Arbeit in die Arbeitswelt bei ZF zeige zudem ganz deutlich den Mehrwert der HTWG für die Region.

Thurgau-Preis für die*den beste*n Schweizer Absolvent*in, gestiftet von der IHK Thurgau

Preisträgerin: Svenja Schlegel, Studiengang Architektur

 Svenja Schlegel im Portrait

Foto: Dominik Affentranger

Aus der Zweidimensionalität der Bildschirmansicht während der Preisverleihung zu kommen war großer Wunsch der Laudatorin Prof. Myriam Gautschi. Also stellte sie die Preisträgerin Svenja Schlegel mit Wort, Bild und Musik vor. Eine „mega“-Studentin sei sie gewesen, würdigte die Professorin die Absolventin. Nicht nur, weil „mega“ eines ihrer meistgebrauchten Wörter gewesen sei, sondern weil sie mit einer „mega“-Leidenschaft für die Architektur brenne. Wie Architektur sogar eine Pandemie erträglich machen kann, zeigte sie mit ihrer Abschlussarbeit zum Thema „Clausura! - Raum für Rückzug, Kontemplation und Rekonvaleszenz“. Nach einer tagelangen Wanderung in Graubünden habe sie sich entschieden, für einen Standort dort einen Raum zu entwickeln, an dem sich bis zu 20 Personen aufhalten können. „Svenja Schlegel hat mit dem Berg und der Topografie gearbeitet, so dass der „Genius loci“ spürbar wird“, hob Gautschi hervor. Standortfragen trieben sie auch bei der Wahl des Studienplatzes um. Als Schweizerin aus Landschlacht schlagen zwei Herzen in ihrer Brust, so Gautschi: Nach dem Bachelor in Konstanz möchte Svenja Schlegel ihr zukünftiges Master-Studium in der Schweiz absolvieren.