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Neue Welten entdecken

Robert Patz (links) und Prof. Katrin Günther (rechts) stehen in einem Ausstellungsraum vor einer Zeichnung von Katrin Günther.

Gleich an zwei Standorten in Konstanz sind derzeit Werke der HTWG-Professorin Katrin Günther zu sehen. Die großformatigen, präzisen Tuschezeichnungen dokumentieren auch den Weg von der analogen in die digitale Welt.

 „MEGA_CITIES I+II“ ist der Titel der Ausstellungen, die noch bis Sonntag in der Kunsthalle im Neuwerk und bis 30. Juni im Kunstverein Konstanz zu sehen sind.

Energiegeladen, mitunter ungebändigt und bis ins kleinste Detail durchkonstruiert wirken die großformatigen Tuschezeichnungen von Katrin Günther, die an der Hochschule Konstanz bei den Studiengängen Architektur Darstellen und Gestalten lehrt. Sie lassen technisches Wissen vermuten, ziehen den Betrachter mit dem Strudel der Bewegung oder durch winzigste Entdeckungen in ihren Bann. Ob sie den Blick in eine Zukunft oder in eine Vergangenheit wagen, bleibt unklar. Der Weg in den Weltraum oder durch den Technomüll muss in jedem Fall erst noch gebahnt werden.

Auch für Katrin Günther eröffneten sich im Frühjahr 2018 neue Welten: Während ihres Forschungssemesters an der Universität der Künste zu Berlin (UBK) forschte sie mit Robert Patz, Mitarbeiter der UBK und wie sie nach einem Architekturstudium verstärkt der Kunst zugewandt, zu virtuellen Arbeitsumgebungen im Entwurfsprozess. Als versierte Zeichnerin entwirft sie intuitiv räumlich wirkende Welten. Durch virtuelle Realität wird dieser Schaffensprozess beeinflusst: Das entwerferische Tun als komplexe Leistung erfordert in der Unbegrenztheit des virtuellen Raums neue Hilfsmittel, ein neues Referenzsystem – auch, um die körperliche Wahrnehmung einzuordnen, denn zu Beginn des Forschungsprojekts überkam die Professorin regelmäßig Schwindel. Dies konnte manch Besucher der Ausstellung im Konstanzer Kunstverein bestens nachvollziehen – eine ähnliche Wirkung zeigte die virtuelle Realität, die mit der ausgestellten VR-Brille geschaffen wurde. Durch virtuelle Realität erhalten die Besucher einen ganz neuen Zugang zum Werk, denn die dargestellten Welten lassen sich durchwandern oder durchfliegen.

So sind die beiden Ausstellungen im Kunstverein Konstanz und in der Kunsthalle Neuwerk ein erlebbarer „Bericht aus dem Forschungssemester“, der von Führungen und Begleitveranstaltungen umrahmt wird. (ks)

Ausstellungen:
27.04. - 30.06.2019 Kunstverein Konstanz
27.04. - 05.05.2019 Kunsthalle Neuwerk

03.06.2019, 19 Uhr
Podiumsdiskussion mit Impulsvorträgen in Kooperation mit dem Architekturforum KonstanzKreuzlingen
Katrin Günther, Künstlerin, Professorin an der Hochschule Konstanz
Robert Patz, Künstler, Architekt, wissenschaftlicher Mitarbeiter Universität der Künste Berlin
Marcel Karnapke, Medienkünstler, Dozent, Mitbegründer des Künstlerkollektivs "CyberRäuber"

Öffentliche Führungen:
05.05., 11:30 Uhr
23.05., 17:00 Uhr
02.06., 11:30 Uhr
27.06., 17:00 Uhr und auf Anfrage
im Kunstverein Konstanz

Bildtext:
Forschten zum Einfluss von virtueller Arbeitsumgebung auf den Entwurfsprozess: Robert Patz und Prof. Katrin Günther (v. l.)