Zurück zur Übersicht

10 Punkte zur (Online-) Lehre in Corona-Zeiten

Auf einem grünen Quadrat laufen über und unter einem Text weiße Linien aufeinander zu. Der Text in der Mitte lautet: Lehrbetrieb im Wintersemester.

Der Senat der HTWG hat Grundsätze, Anforderungen und Handlungsempfehlungen für die Lehre im Wintersemester 2020/21 verabschiedet.

Die HTWG ist grundsätzlich eine Präsenzhochschule. Die Lehre an der HTWG steht für den persönlichen Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden, das Lernen in Projekten und das Arbeiten in Kleingruppen. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus schränken die Präsenz-Lehre stark ein. „Nicht aber die Qualitätsmerkmale der Lehre der HTWG“, betont Prof. Dr. Beate Bergé, Vizepräsidentin Lehre und Qualitätssicherung.

Der Senat der Hochschule hat in seiner jüngsten Sitzung „Zehn Punkte zur (Online-) Lehre in Corona-Zeiten“ verabschiedet. Sie umfassen Grundsätze, Anforderungen und Handlungsempfehlungen für die Lehre. In die Erarbeitung des Papiers sind die Ergebnisse einer Studierendenumfrage eingeflossen. Die Umfrage sammelte Lob und Kritikpunkte nach dem zurückliegenden Sommersemester, dem ersten Online-Semester in der Geschichte der Hochschule.

Dabei hat sich gezeigt, dass eine vorgegebene und verlässliche Struktur besonders Studierenden der Bachelorstudiengänge und insbesondere den Studienanfänger*innen eine große Hilfe ist. Deshalb ist wichtig, dass auch ggf. bei einer kurzfristigen Umstelllung auf Online-Lehredie Stundenpläne eingehalten werden, kurzfristige Verlegungen von Veranstaltungen möglichst vermieden bzw. den Studierenden frühzeitig mitgeteilt oder mit ihnen abgestimmt werden sollten. Im aktuellen Wintersemester sollte zudem die besondere Situation des Hybrid-Semesters berücksichtigt werden. Sofern das aktuelle Infektionsgeschehen es zulässt, werden Lehrveranstaltungen in Präsenz angeboten.Es erfordert von den Studierenden besondere Flexibilität, vor allem, wenn sie beim Wechsel zwischen Präsenz- und Online-Lehre die Hochschule verlassen und ihren Wohnort aufsuchen müssen. Dies ist entsprechend zu berücksichtigen.

Besonders Erstsemester haben in der Online-Lehre größeren Bedarf an Unterstützung, da das Lernen an einer Hochschule für sie noch neu ist. Dringend empfohlen wird die Organisation von Lehrveranstaltungen über Moodle als HTWG-Lernplattform abzubilden.Das Rechenzentrum hat für die Nutzung von Moodle zahlreiche Hinweise, Handreichungen, Schulungsunterlagen und Erklärvideos, erstellt. Studierenden, die nicht über die für die Online-Lehre nötige technische Ausstattung verfügen, sollen Lösungen angeboten werden, damit sie den Lehrveranstaltungen online folgen können.

Eine qualitativ hochwertige Lehre beinhaltet den Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden. Auch in Veranstaltungsformaten, für die Lernstoff per aufgezeichneter Videos oder mit Unterlagen für das Selbststudium bereitgestellt werden, ist die persönliche Begleitung wichtig.

Die Online-Lehre bietet über den Einsatz von verschiedenen digital-gestützten Lehrformaten im Rahmen des Selbststudiums auch erweiterte Möglichkeiten für asynchrones Lernen an. So können beispielsweise Powerpoint-Präsentationen vertont und Erklärvideos erstellt werden. Diese Formate können Studierenden helfen, Online-Veranstaltungen besser vor- und nachzubereiten.

Die räumliche Distanz zu Kommiliton*innen und Lehrenden macht es vielen Studierenden schwer, sich zu motivieren. Die Zentrale Studienberatung (ZSB) und das Projekt Einstieg hoch vier stellen Lehrenden Erfahrungen und Informationen zum Thema „Lernstrategien“ und „Lern- und Motivationsverhalten von Studierenden“ zur Verfügung. Eine anerkannte Möglichkeit für die Förderung der Lernmotivation der Studierenden ist, Formate der interaktiven Lehre einzusetzen. Auch in der Online-Lehre sollten diese Formate, wo dies sinnvoll ist, intensiv genutzt werden. Studierenden stehen viele verschiedene bedarfsorientierte Angebote offen und sind auf der Website der Zentralen Studienberatung abrufbar.

Eine klare Kommunikation und regelmäßiges Feedback vermittelt Studierenden Sicherheit und erhöht ihr Commitment für die (Online-)Lehre. Dies betrifft sowohl  Fragen zur Organisation der Lehrveranstaltung sowie zu Lernzielen und Veranstaltungsinhalten wie auch zu den geplanten einzelnen Veranstaltungsterminen.

Lehrende sollten wie gewohnt auch zu Zeiten der Online-Lehre erreichbar sein, zum Beispiel in regelmäßigen und verlässlichen (Online-) Sprechstunden. Im Idealfall über verschiedene Kommunikationskanäle, denn Video- oder Audio-Kommunikation fördert z.B. stärker das Commitment als reine Text-Kommunikation.

Niemand weiß, wie sich das Infektionsgeschehen entwickeln wird. Deshalb will die HTWG darauf vorbereitet sein, wenn Prüfungen nicht oder nur eingeschränkt in Präsenz abgenommen werden können. Die Lehrenden sind dazu aufgefordert, alternative Prüfungsarten und -formen zu prüfen. Des Weiteren werden die Möglichkeiten für Online-Prüfungen weiter ausgelotet.
Die HTWG stellt vielfältige Informationsangebote, Austauschformate und Schulungen rund um das Thema Online-Lehre zur Verfügung. Trotz allen guten Willens sollten alle auch realistisch bleiben: Nicht alles, was wünschenswert ist, wird mit den gegebenen Ressourcen machbar sein. „Aber alle können mitwirken, die richtigen Prioritäten zu setzen und mit ihren lösungsorientierten Beiträgen die (Online-) Lehre im Wintersemester 2020/21 gestalten helfen“, betont Prof. Dr. Beate Bergé.

10 Punkte zur (Online-) Lehre in Corona-Zeiten