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1,2 Millionen Euro für Kompetenzzentrum Smart Services

Die Illustration zeig ein helblaues Zahnrad, in das von rechts und links blaue Linien hineinführen.

Die HTWG ist im auf zwei Jahre geförderten Verbundprojekt „Smart Services“ engagiert. Das Zentrum soll Anlaufstelle für Digitalisierungsfragen der Dienstleistungswirtschaft sein und die Kompetenz der Dienstleistungsforschung und des Wissenstransfers in Baden-Württemberg bündeln.

 

Smart Services sind eines der derzeit am meisten diskutierten Themen in deutschen Unternehmen. Insbesondere bieten sie die Möglichkeit, das bestehende Leistungsportfolio mit Hilfe digitaler Technologien zu erweitern und somit neue Geschäftsfelder zu erschließen. Dies kann beispielsweise auf der Basis automatisierter Datensammlung und -auswertung, dem Kundenprofiling und -tracking oder der Fernüberwachung von Maschinen erfolgen. Nicht selten werden solche Smart Services über digitale Plattformen erbracht – und dies nicht nur im Konsumenten- , sondern zunehmend auch im unternehmensnahen Bereich.
Während jedoch zahlreiche Großunternehmen längst begonnen haben, in Personal und Infrastruktur zu investieren, um Lösungen zu Smart Services anzubieten, tun sich viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) immer noch schwer, die Potenziale von Smart Services zu erkennen und auszuschöpfen. Um diese KMU beim digitalen Wandel im Servicebereich zu unterstützen, wird derzeit das Baden-Württemberg-weite „Kompetenzzentrum Smart Services“ an vier Standorten aufgebaut.

Initiatoren des Kompetenzzentrums sind das Fraunhofer IAO in Stuttgart, das itb des Deutschen Handwerksinstituts in Karlsruhe sowie die Hochschulen Furtwangen und Konstanz. Das Fraunhofer IAO übernimmt dabei die Konsortialführung des Projekts. Dem Standort Konstanz werden – über einen Zeitraum von zunächst zwei Jahren – neben Prof. Dr.-Ing. Stefan Schweiger zwei wissenschaftliche Mitarbeiter/innen angehören.

Ministerialdirektor Michael Kleiner, der den Förderbescheid für das Kompetenzzentrum Smart Services im Rahmen des Forums „Dienstleistungsinnovation und Digitalisierung“ im Fraunhofer-Institutszentrum übergab, sagte: „Wir wollen dazu beitragen, dass die kleinen und mittleren Dienstleistungsunternehmen ihre Innovationsleistung steigern, ihre Produktivität verbessern und auch die Industriebetriebe ihre Aktivitäten mit Smart Services ausweiten können.“ Exemplarisch führte Ministerialdirektor Kleiner aus, dass Smart Services beispielsweise bei der Überwachung von Maschinen mit Sensoren besonders relevant seien: Mittels Künstlicher Intelligenz könne der Ausfall von Bauteilen prognostiziert werden, sodass diese rechtzeitig ausgetauscht und ein ungeplanter Maschinenstillstand vermieden werden könnten. Smart Services, also datenbasierte, digitale Dienstleistungsangebote, bei deren Erbringung digitale Medien wie Apps, Serviceplattformen oder Online-Marktplätze eine große Rolle spielen, seien beispielsweise im Maschinen- und Anlagenbau und in nahezu allen Branchen zunehmend wichtig. „Wir wollen den gesamten Bereich der Unternehmensdienstleistungen sowie die Wachstums- und Entwicklungspotenziale der Dienstleistungswirtschaft stärker in den Blick nehmen“, sagte der Ministerialdirektor.

Das Projekt „Kompetenzzentrum Smart Services“ umfasst verschiedene Arbeitspakete:

Anlaufstellen für KMU an vier Standorten

Kleine und mittlere Unternehmen aus Baden-Württemberg sollen die Möglichkeit erhalten, sich über neue digitale Technologien und deren Potenziale für das eigene Dienstleistungsgeschäft zu informieren und sich in Fragen der Digitalisierung und Dienstleistungsinnovation intensiv beraten zu lassen. An allen vier Standorten der Projektpartner sollen Anlaufstellen eingerichtet werden, um eine flächendeckende Beratung gewährleisten zu können.

Think Tank „Smart Services“

Das Thema Smart Services entwickelt sich sehr dynamisch. Beispielsweise gewinnt in der aktuellen Debatte die Frage nach dem Einsatz künstlicher Intelligenz für datengetriebene Dienstleistungen stark an Bedeutung. Um solche Entwicklungen im Projekt geeignet reflektieren und berücksichtigen zu können, wird ein projektbegleitender Think Tank »Smart Services« eingerichtet.
Der Think Tank besteht im Kern aus den vier direkt am Projekt beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen und wird ergänzt durch einen Kreis aus ausgewählten Unternehmen und Transferorganisationen (Kammern, Verbände etc.).

Erlebnisräume „Smart Services“

Viele Firmen, gerade auch in Baden-Württemberg, haben in jüngster Zeit interessante technische Lösungen für die Unterstützung technischer Dienstleistungen und Smart Services entwickelt und diese in ihr Produktportfolio übernommen. Das Kompetenzzentrum »Smart Services« fungiert hier mit „Erlebnisräumen“ als eine Art neutrale Dauerausstellung und macht Smart-Service-Technologien und -Anwendungen interessierten Unternehmen in gebündelter Form zugänglich.

Unterstützungsangebote für Unternehmen

Eine wichtige Aufgabe des Kompetenzzentrums »Smart Services« bildet der Wissenstransfer in die betriebliche Praxis. Hierzu werden zum einen verschiedene betriebliche Analyse- und Coachingmaßnahmen angeboten, die auf die Anforderungen von Existenzgründern sowie kleinen und mittleren Unternehmen zugeschnitten sind. Zum anderen werden Veranstaltungen und Schulungen durchgeführt, die speziell auf die Bedürfnisse von KMU zugeschnitten sind. Die Veranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit intermediären Einrichtungen (IHK, HwK, RKW, Fachverbände der Dienstleistungswirtschaft etc.) flächendeckend in Baden-Württemberg durchgeführt.

 

Fotoquelle: pixabay