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Auf Einladung der HTWG: Internationaler Blick auf die Hochschule von morgen

Blick in den Regieraum mit vielen Bildschirmen

Mit der Konferenz „UNITO – Universities of Tomorrow“ hat die HTWG international Impulse gesetzt und internationale Impulse für die Aufgabe der Hochschule von morgen erhalten.

„Hello everybody from all over the world!“, dieser Gruß wiederholte sich in den zahlreichen Vorträgen, inoffiziellen Treffen in virtuellen Kaffee-Ecken und Keynotes während der UNITO-Konferenz immer wieder. Zu Recht: Aus aller Welt waren Referent*innen und Teilnehmer*innen bei der vom Präsidium, dem akademischen Auslandsamt, dem Projekt HAW.International sowie dem Zentrum für kompetenzorientiertes Lehren & Lernen organisierten virtuellen internationalen Konferenz der HTWG zugeschaltet. Das Thema war schließlich keines, das die HTWG alleine umtreibt.

„Wir führen in der Hochschulleitung leidenschaftliche Diskussionen über die Aufgabe der Hochschule in Forschung und akademischer Lehre. Was ist unsere Rolle? Diese Frage wollten wir letztlich nicht alleine mit uns ausmachen, das sollte eine breite Diskussion sein“, erläuterte HTWG-Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein während ihrer Eröffnungsrede. So sei die Idee entstanden, Kolleg*innen aus den mehr als 88 internationalen Partnerhochschulen der HTWG mit in die Diskussion einzuladen. Der Teilnehmerkreis war letztlich im wahrsten Sinne grenzenlos - mit Lehrenden, Student*innen, Hochschulmanager*innen und Unternehmer*innen aus aller Welt. „Es war toll, dass wir in Zeiten, in denen man sich eher voneinander abgrenzen muss, auf diesem Weg zusammenkommen und uns sehr inspirierend austauschen konnten“, sagt Prof. Dr. Thomas Birkhölzer, der als Vizepräsident Lehre, Qualität und Internationales bzw. digitale Transformation Chairman der Veranstaltung war.

„Unsere internationalen Hochschulpartner waren begeistert von dem Konzept und der Umsetzung dieser virtuellen internationalen Konferenz“, erzählt Verena Gründler, Program Chair bei UNITO und Leiterin des Akademischen Auslandsamts der HTWG. So schrieb das Beijing Institute of Technology: “It was a very successful and high-level conference”. Die Partner von der University of Malaysia, die selbst einen Vortrag bei UNITO hielten, freuten sich über den Austausch und bekundeten ihr Interesse an weiteren Kooperationsprojekten mit der HTWG, sei es virtuell oder in Präsenz, und die Direktorin des Global Learning Services der kanadischen Partnerhochschule Saint Mary’s University, Miyuki Arai, gratulierte dem Orga-Team, eine Konferenz dieser Größenordnung auf die Beine gestellt zu haben.  

Internationalität und Interkulturalität, Interdisziplinarität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Soviel hatte der Call for Participation bereits vorweggenommen bei der Frage, was die Hochschule der Zukunft ausmachen werde, um Expert*innen, Führungskräfte und Spezialist*innen für die Zukunft auszubilden: Internationalität und Interkulturalität, Interdisziplinarität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Rund um diese Charaktereigenschaften der modernen Bildungsinstitution reihte sich die Vorstellung von innovativen Ideen, von Konzepte und Erfahrungen sowie Best-Practice-Beispielen. Über allem stand die Fragen: Welche Fähigkeiten und Kompetenzfelder werden morgen gefragt sein? Und wie können diese gelehrt werden?
Die neun Sessions mit jeweils drei Präsentationen standen unter den Titeln „digital education, educational practices in the field of renewable energies/climate change, academic exchange, international education, project-management solutions“. In den 27 (englischsprachigen) Veranstaltungen präsentierten Gäste aus Hochschulen in Europa, Asien, Südamerika und Südafrika und Lehrende der HTWG ihre Konzepte. „Die Vielfalt der Ideen war beeindruckend - und wie die Einschränkungen der Pandemie in Impulse für zukünftige Lehre verwandelt werden können“, sagt Sandra Hertlein, Marketing Chair der internationalen Konferenz und Referentin für kompetenzorientiertes Lehren und Lernen. Besonders spannend und zukunftsweisend empfand sie so Vorträge, die von Referent*innen unterschiedlicher Hochschulen gemeinsam gehalten wurden. Es ist erfreulich, dass trotz der Pandemie die Kontakte zu internationalen Partnern nicht abgeflaut sind, sondern sich auf eine andere Ebene verlagert haben. „Virtuelle Gespräche für die Intensivierung bestehender und die Anbahnung neuer Kooperationen sind hierbei ebenso wichtig wie die inhaltliche Zusammenarbeit im Bereich der Forschung“, unterstreicht Dr. Barbara Landwehr, UNITO Program Chair und Projektkoordinatorin der DAAD-Förderinitiative HAW.International. „Die Konferenz zeigt, wie wichtig ein kontinuierliches gemeinsames Miteinander ist und wie groß der Wunsch ist, trotz räumlicher Distanz eine enge Kommunikation und Kooperation zu fördern. Dies lässt sich am internationalen Publikum der Konferenz ablesen, zeigt sich aber auch täglich bei der Arbeit im Wegbereiter-Konzept des HAW.International-Projekts – was beides Dank der finanziellen Unterstützung seitens des DAAD und des BMBF möglich ist.“

Blick auf zwei Bildschirme: Links die Moderatorinnen Sharon Zaharka und Anna Hertz am Pult, auf dem rechten Bildschirm Keynot-Speakerin Rosa Lee

Inspirierende Keynote-Speaker aus Wirtschaft und Wissenschaft

Drei hochkarätige Keynote-Speaker aus der Wirtschaft und Wissenschaft gaben zusätzliche Impulse: Rosa Lee, Vorstandsmitglied von Bosch China, (Bild oben) richtete sich direkte an die Student*innen. Als Verantwortliche für Personalmanagement und Innovationen im asiatisch-pazifischen Raum gab sie ihnen aus ihrer reichhaltigen internationalen Erfahrung Ratschläge, wie sie sich in einer VUCA-Welt (volatil, uncertain, complex, ambiguous) erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft positionieren und ihre Karriere vorantreiben können: „Know your talents, build on your strength, and manage your energy as a sustainability power.“
Frank Riemensperger, Senior Managing Director von Accenture Deutschland, (Bild unten) nahm Deutschlands Rolle in der weltweiten Digitalisierung in den Fokus. Der Experte für Digitalisierung begleitete verschiedene Management-Positionen bei Accenture und veröffentlichte unter anderem gemeinsam mit Svenja Falk die Bücher „Titelverteidiger. Wie die deutsche Industrie ihre Spitzenposition auch im digitalen Zeitalter sichert“ sowie „Neues wagen: Deutschlands digitale Zukunft zwischen den USA und China“. Er drängte darauf, dass Deutschland in der Umsetzung der Digitalisierung schneller agiert, um wettbewerbsfähig bleiben zu können.

Blick auf zwei Bildschirme: links eine Folie, rechts Keynote-Speaker Frank Riemensperger


Vasilis Koulolias, Direktor und Gründer des eGovlab der Universität Stockholm, (Bild unten) gab faszinierende Einblicke, wie die Digitalisierung auch in Afrika und speziell in Botswana voranschreitet. Am Beispiel der SmartBots Initiative berichtet er, wie dort das Hochschulsystem konsequent im Hinblick auf die zukünftige knowledge-based economy ausgerichtet wird. (hier ein Bericht über die Zusammenarbeit mit der HTWG mit ihm im Projekt Maun Science Park in Botswana).

Blick auf zwei Bildschirme: Links die Titelfolie der Präsentation, rechts Keynote-Speaker Vasilis Koulolias


Vom Organisationsteam, das die Veranstaltung mit großem Einsatz gestemmt hatte, waren für alle die Moderatorinnen Prof. Dr. Sharon Zaharka und Anna Hertz sichtbar. Ihnen war es ein Anliegen, trotz der räumlichen Distanz lebendige Eindrücke und Begegnungen zu gestalten. Charmant und souverän führten sie durch die Konferenz und schafften es, in inhaltlichen Diskussion wie auch spontanen Small Talks, die Teilnehmer*innen über Grenzen und Zeitzonen hinweg miteinander ins Gespräch zu bringen.
Mit dem Ende der Konferenz soll jedoch der Austausch nicht abgeschlossen sein. „Wir sind mit herausfordernden Themen konfrontiert. Es lohnt sich, darüber weiter miteinander im Gespräch zu bleiben. Dass diese Gespräche inspirierende, ermutigende und motivierende Impulse geben, hat der heutige Tag bewiesen“, sagte Birkhölzer in seiner Abschlussrede.

Vorträge auch im Nachgang abrufbar

Alle Vorträge wurden aufgezeichnet und können auch im Nachgang weiterhin abgerufen werden unter unito.plazz.net (dann unter „Agenda“ auf den jeweiligen Programmpunkt klicken).