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Bodensee Summit digital beleuchtet Innovationskraft des internationalen Wirtschaftsraums

Eine Frau steht auf einer Bühne vor einer Kamera. Im Hintergrund sind viele Bildschirme zu sehen.

Die Zukunft der digitalen Transformation - darüber haben Vertreter*innen aus kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), Startups, Hochschulen, Politik und Verwaltung auf dem dritten BODENSEE SUMMIT digital diskutiert.

Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation, aber auch die gemeinsame Arbeit an neuen Ideen und Herangehensweisen standen im Mittelpunkt des erstmals virtuell durchgeführten Summits. Die Organisatoren, das Bodenseezentrum Innovation 4.0 und das IST Institut für Strategische Innovation & Technologiemanagement an der HTWG, verfolgten das Ziel, durch den grenzüberschreitenden Austausch zwischen den Akteuren aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsraumes zu stärken.

Bei spannenden Impulsen aus Praxis, Wissenschaft und Politik, praxisnahen Workshop-Sessions sowie inspirierenden Startup-Pitches wurde neuestes Wissen vermittelt. Außerdem wurden offene Fragen rund um die Digitalisierung sowie Innovationsfähigkeit mit den Teilnehmer*innen diskutiert. Die Themen reichten von Data Science über Strategien, sich gegenüber zukünftigen Krisen resilienter aufzustellen, bis hin zum Kulturwandel und ethischen Fragestellungen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Dabei erfolgte die Übertragung der Moderation des Events, durch Alissa Stein, live aus der HTWG.  

In der Panel-Diskussion hörte das Publikum nicht nur zu, sondern diskutierte aktiv mit

Prof. Dr.-Ing. Guido Baltes, Direktor des IST Institut für Strategische Innovation und Technologiemanagement und Professor für Strategie und Management an der HTWG, sprach in seinem Impuls aus der Wissenschaft über digitale Lösungsansätze, wie KMU neue Denk- und Verhaltensweisen aufbauen können und was erste Gestaltungshinweise für Führung und Organisationsgestaltung sind, um die Zukunft aktiv zu gestalten. Ein Impuls aus der Wirtschaft erfolgte durch Dipl.-Ing. Hubert Rhomberg, CEO der Rhomberg Holding GmbH, in dem er Einblicke gab, wie sein Unternehmen von der Kooperation mit Startups und anderen Innovationstreibern profitiert.

Wirtschaftsministerin spricht in Videobotschaft

Nachdem die beiden Keynote-Speaker ihre Impulse gegeben hatten, wurde die Diskussionsrunde eröffnet. Nicht nur zuhören, sondern aktiv mitgestalten und diskutieren, lautete das Credo der Panel-Diskussion. Dabei wurden Themen diskutiert, wie unter anderem die Qualität der Bodenseeregion für die Rekrutierung von Talenten genutzt werden kann.  Anschließend an die Panel-Diskussion erfolgte durch Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, ein Impuls aus der Politik. Sie sprach in ihrer Videobotschaft über die politische Unterstützung für die digitale Transformation von KMU in Baden-Württemberg und im Bodenseeraum.

Junge Ideen aus der Region – 4 Startups pitchen Ihre Digitalisierungslösungen für KMU

Die vier Startups aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz zeigten ihre Digitalisierungslösungen für KMU. Im Pitch von Daniel Fafula von Flexopus ging es um das Thema „Desk Sharing“ für eine effizientere und kosteneinsparende Arbeitsplatzbelegung. Bernhard Thalhammer von area2invest sprach über deren Angebot eines Marktplatzes für Security Token. Christian Lutz von Crate.io stellte in seinem Pitch eine Datenbank für Machine (big) Data vor. Der Abschluss machte Enver Sonbay von Cluevo, welcher über nachhaltiges Lernen sprach. Durch den Austausch mit jungen, kreativen Köpfen erhielten Vertreter*innen von KMU Impulse für die Weiterentwicklung des eigenen Unternehmens und lernten neue Sichtweisen und Arbeitsmethoden kennen.

Tiefere Einblicke in sechs Workshop-Sessions

Sechs Workshop-Sessions boten tiefere Einblicke in Schwerpunktthemen der digitalen Transformation
In interaktiven Workshop-Sessions konnten sich die Teilnehmer*innen tieferes Wissen zu verschiedenen Schwerpunktthemen der digitalen Transformation aneignen und erweitern, um so Mehrwerte für das eigene Unternehmen abzuleiten.

Der Workshop 1, geführt von Prof. Dr. Petra Kugler und Prof. Dr. Rigo Tietz vom Institut für Unternehmensführung IFU an der OST – Ostschweizer Fachhochschule, beschäftigte sich mit der Frage, wie man aus Daten Werte generiert. Diskutiert wurde dabei das Thema "Data Sharing Framework" mit dem Fokus auf organisationalen und kulturellen Aspekten. Es folgte ein reger Austausch zwischen den Teilnehmer*innen darüber, welchen Stellenwert Data-Sharing für das eigene Unternehmen hat und über diverse Praxisbeispiele. Des Weiteren wurde über die Frage diskutiert, ob und wie Unternehmen den Wert ihrer Daten bestimmen und welche Faktoren dabei relevant sind.

Der Workshop 2 beschäftige sich mit der Frage, wie man Produktinnovationen am besten testen und auf den Markt bringen kann. Die Moderator*innen Jens Hensler und Dr. Kathrin Rochow von Formigas gaben die Empfehlung angelehnt an die Lean Startup Methode (build, messure, learn), schnelle erste Prototypen zu testen, um so früh zu erkennen, ob man mit dem Produkt auf dem richtigen Weg ist. Mit Tools, wie dem Value Proposition Canvas, kann man das Problem aus Sicht des Kunden betrachten und so schnelle Learnings ziehen.

Dipl.-Ing Maximilian Ulrich von der Fraunhofer Austria Research GmbH tauchte in Workshop 3 in die Data Science Welt ein. Den Teilnehmer*innen zeigte er Rahmenbedingungen und Konzepte auf. Er versteht Data Science als einen kontinuierlichen Prozess und stellte den „Cross Industrie Standard Process for data Mining“ vor. Bei kontinuierlichen Prozessen von Data Science müssen Risiken erkannt und Chancen optimiert werden. Zudem wurde über Tools gesprochen, die für Data Science genutzt werden können.

In einem Crashkurs zur Entwicklung von digitalen Geschäftsmodellen in Workshop 4, durchgeführt von Prof. Dr.-Ing. Stefan Schweiger mit Valerie Bass und Julius Taubert vom Kompetenzzentrum Smart Services an der HTWG, wurde den Teilnehmer*innen eine Toolbox an die Hand gegeben, um bestehende Geschäftsmodelle anzupassen oder neue zu etablieren. In Breakout-Sessions konnten die Gäste anhand eines konkreten Anwendungsbeispiels, der Kettensäge, unter Einsatz des Digital Business Model Screen lernen, wie ein innovatives, digitales Geschäftsmodell systematisch entwickelt werden kann. Zuletzt wurde allen Unternehmen angeboten, mit Problemstellungen an das Kompetenzzentrum Smart Services der HTWG Hochschule heranzutreten, um diese im Rahmen von Studierendenarbeiten untersuchen zu lassen.  

Workshop 5 beschäftigte sich mit ethischen Implikationen der Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Arbeitsumfeld. Es wurde die Frage diskutiert, wo und wie KI-Anwendungen ein gutes Leben fördern können und unter welchen Rahmenbedingungen sie Mensch und Gesellschaft unterstützen, anstatt ihnen zu schaden. Damit angewandte KI ihr positives Potenzial für Mensch und Arbeitswelt entfalten kann, müssen sowohl ihre Entwicklung als auch ihre Nutzung von ethischer Reflexion begleitet sein. Prof. Dr. Annette Kleinfeld von der HTWG Hochschule Konstanz machte vor allem auf die Notwendigkeit für die Festlegung von Ethik-Regeln bzw. Richtlinien für KI-Anwendungen in Unternehmen aufmerksam.

Der Workshop „Wirtschaftliche Resilienz dank Geschäftsmodellinnovation“ vermittelte nicht nur die Notwendigkeit des Dreiklangs aus Robustheit, Stabilität und Agilität für das eigene Geschäftsmodell, um so erfolgreich die Veränderung zu meistern, sondern bot mit einem auf Resilienz angepassten Canvas auch ein konkretes Tool. Die beispielhafte Anwendung im Workshop führte aus, wie strukturiert mit dem Canvas unternehmerische Resilienz für das eigene Geschäftsmodell aufgebaut werden kann. Dabei zeigte sich die Devise „Einfachheit ist King“ bei gleichzeitiger Stringenz in der Neugestaltung des Geschäftsmodells mit einfachen Methoden.

1:1 Meetings für einen persönlichen Austausch und zum Netzwerken

Im letzten Teil der Konferenz ging es dann um den persönlichen und aktiven Austausch. In 1:1 Meetings konnten die Konferenzteilnehmer*innen ihre Erfahrungen, ihr Wissen und ihre Ideen mit anderen teilen und erweitern. Die 1:1 Meetings boten eine virtuelle Alternative zu spontanen Gesprächen an der Kaffeebar, um so potenzielle Kooperationspartner*innen kennenzulernen. Es wurde angeregt diskutiert und neue Kontakte geknüpft. Bis zu zwei Wochen nach dem BODENSEE SUMMIT digital 2021 haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, über die Eventsplattform in 1:1 Meetings, zu Referent*innen und anderen Teilnehmer*innen Kontakt aufzunehmen und sich auszutauschen.

Bildtext: BODENSEE SUMMIT digital 2021 – Live-Übertragung an der HTWG Hochschule Konstanz mit Moderatorin Alissa Stein