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Elektrotechniker feiern Zieleinlauf

Absolventen stehen auf einer Bühne und werfen Absolventenhüte in die Luft.

112 Absolventinnen und Absolventen der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik feierten im Konstanzer Konzil "unter Strom". Ihre Bilanz nach dem Studium?

Viel gelernt, Höhen und Tiefen durchlaufen und nun beste Berufsaussichten - diese Bilanz zog zumindest Absolvent Martin Matt, der die Sicht der Studierenden auf ihr Studium bei der Absolventenfeier in eine witzige Rede packte. Wer ohne Ingenieurausbildung die Titel der Abschlussarbeiten der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik hörte, verstand nur so viel: Sie sind komplex. Und: Die Absolventen der vier Studiengänge der Fakultät sind die, die die Zukunft der Digitalisierung mitgestalten. Kaum eine Abschlussarbeit berührt nicht das Thema, das die Welt umkrempelt. Dass sie motiviert in den Startlöchern stehen, betonte Master-Absolvent Martin Matt in seiner Rede: „Lasst uns rausgehen und die Welt zu einer besseren machen, dafür sind wir Ingenieure geworden““, rief er seinen Mitstudierenden zu.

Marathon mit hohen Pässen und Dopingkontrollen geschafft

Dass vor dem Durchstarten ins Berufsleben ersteinmal ein Studiums-Marathon zu schaffen war, darauf ging HTWG-Präsident Prof. Dr. Carsten Manz in seinem Grußwort ein. War der Start war für manche Untrainierte nicht einfach, seien auch später immer wieder Pässe zu meistern gewesen, Dopingkontrollen seien absolviert und Etappensiege eingefahren worden. Schließlich vergaß Manz nicht, an die zu erinnern, die als Eltern, Familie und Freundeskreis am Rand standen und als applaudierende Zuschauer motiviert hatten. Die Unterstützer und Förderer waren zahlreich zur Feier gekommen: Mehr als 350 Gäste konnte Dekan Prof. Dr. Thomas Birkhölzer begrüßen.
Hochschulratsvorsitzender Dr. Stefan Keh ging auf eines der künftigen Kernthemen der Absolventen ein: Digitalisierung, ihre Chancen und Risiken, Vor- und Nachteile: dass erst eine Datensammlung aller Nutzer manche App-Angebote wie zum Beispiel Stauvoraussagen möglich macht, dass aber die gleichen Daten auch missbräuchlich, unethisch oder gar kriminell verwendet werden können. „Sie haben’s in der Hand, das Beste draus zu machen“, gab er den Absolventen mit auf den Weg.
Absolvent Martin Matt blickte mit viel Witz auf die zurück liegenden Studienjahre zurück. Sei das Grundstudium in Teilen noch zäh gewesen, hätten er und seine Mitstudierenden spätestens im Praxissemester Blut geleckt. Dies zeigt er auch im Film zum Studium der Elektrotechnik an der HTWG, den er während des Studiums produziert hatte. „Wir haben mehr gelernt, als uns bewusst ist“, ist er überzeugt.
Matt bedauerte jedoch sehr, dass er auf der Suche nach dem Nachtleben in Konstanz nicht recht fündig geworden war. Eines besseren belehrte ihn schließlich die Party nach dem offiziellen Teil: Dann stand das Konzil – für  Elektrotechniker angemessen - „unter Strom“.

Ein fester Bestandteil der Absolventenfeier ist die Zeugnisübergabe und die Ehrung des besten bzw. der besten Absolventin eines jeden Studiengangs.
 

Die Ausgezeichneten:

Studiengang Automobilinformationstechnik
Bastian Günther aus Dornstetten hat für seine hervorragende Abschlussarbeit mit dem Titel „Optimierung der Eigenbewegungsschätzung von Kraftfahrzeugen durch Auswertung radarbasierter Umfeldinformationen zur Anwendung in Parksystemen“ den IAV-Leistungspreis erhalten. Seine Betreuerin Prof. Dr. Barbars Stähle würdigte die Arbeit als ein hervorragendes Beispiel von angewandter Wissenschaft. Bastian Günther habe wissenschaftliche Literatur recherchiert, sie gründlich geprüft und  für die Anwendung in der Praxis erweitert. Bastian Günther bearbeitete in seiner Bachelor-Arbeit eine aktuelle Thematik in der Vorentwicklung von Park- und Manöverfunktionen. Konkret hatte er die Aufgabe herauszufinden, ob sich das automatisierte Einparken eines Fahrzeugs durch die Nutzung von Radarsensoren optimieren lassen könnte. „Das Optimierungspotential liegt hier in der Präzision der Fahrzeuglokalisierung“, erläuterte seine Betreuerin Prof. Dr. Barbara Stähle. Ergebnisse seiner Arbeit, die er bei der Firma Bosch erstellt hatte, werden nicht in der Schublade verschwinden, sondern in der Firma Anwendung finden.

Ein Absolvent mit Absolventenhut hält eine Urkunde in die Kamera. Neben und hinter ihm stehen Männer, die klatschen.
Christian Willenberg überreichte Bastian Günther den IAV-Leistungspreis.


Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik Bachelor

Samuel Wiertz aus Königsfeld hat den VDE-Leistungspreis erhalten. Er wurde für seine äußerst anspruchsvolle Abschlussarbeit zum Thema „Modellbasierter Entwurf einer adaptiven Regelung der Raumtemperatur“ geehrt. In der Arbeit behandelte er ein anspruchsvolles Thema aus dem Bereich der Gebäudeautomatisierung und Regelungstechnik in einem industriellen Umfeld. Zur Lösung der Aufgabe musste sich Samuel Wiertz in Themen wie die Modellbildung thermodynamischer Systeme und adaptive Regelungsalgorithmen einarbeiten. „Dies gelang ihm in kürzester Zeit und in einer bemerkenswerten Tiefe mit nur minimaler Unterstützung seitens seiner Betreuer aus Industrie und Hochschule“, betonte sein Betreuer Prof. Dr. Johannes Reuter. Durch sein fokussiertes und zielstrebiges Vorgehen sei ausreichend Zeit geblieben, den entwickelten Regelungsalgorithmus, welcher auch zum Patent angemeldet wurde, auf der Zielplattform hardwaretechnisch zu realisieren und so seine Praxistauglichkeit zu beweisen. „Herr Wiertz hat mit seiner Arbeit nicht nur gezeigt, dass er in der Lage ist, ein sehr anspruchsvolles Thema aus dem Gebiet der Elektro- und Informationstechnik mit wissenschaftlichen Methoden in einer vorgegeben Zeit zu bearbeiten, sondern hat mit seiner Arbeit die Erwartungen der Firma PMDM weit übertroffen“, so Prof. Reuter in seiner Laudatio.
Ein älterer Mann gibt einem jüngeren die Hand.
Heinz Knoll (rechts) überreichte Samuel Wiertz (links) den VDE-Leistungspreis.


Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik

Karsten Honz aus Moos wurde für seine Abschlussarbeit mit dem Thema „„Konzeptausarbeitung einer innovativen Stromübertragung in Rechenzentren auf Grundlage normativer Anforderungen, Expertengesprächen und einer Marktübersicht angrenzender Wettbewerber“ ausgezeichnet. Ein Rechenzentrum, das aus hunderten von Computern besteht, ist das Gehirn eines Unternehmens. Die wichtigsten Prozesse laufen darin ab. Pausenlos verarbeitet, analysiert und speichert es Daten. Natürlich benötigen die Computer dafür viel Strom, so dass die Stromversorgung in Rechenzentren eine große Herausforderung darstellt. In seiner Abschlussarbeit hat Karsten Honz das Konzept eines bereits bestehenden Produktes für die Stromversorgung in Rechenzentren untersucht.
Honz habe mit seiner Arbeit eine umfassende Marktanalyse erstellt, dessen Marktfähigkeit geprüft sowie mit Kunden- und Expertengesprächen Anforderungen definiert. Dabei hat er auch die notwendigen Entwicklungskosten abgeschätzt und in seinen Empfehlungen berücksichtigt. „Die exzellente Arbeit von Herrn Honz stellt eine perfekte Grundlage für eine Management-Entscheidung dar. Die Arbeit hat das Potential, die Stromversorgung in Rechenzentren um ein neues, innovatives Produkt zu erweitern“, sagte sein Betreuer Prof. Dr. Burkhard Lehner.

Zwei Männer in Anzügen stehen nebeneinander und blicken in die Kamera.
Matthias Schweitzer (rechts) überreichte Karsten Honz (links) den MLP-Leistungspreis.

Studiengang Elektrische Systeme (Master)
Jannik Metzner aus Kißlegg hat die beste Abschlussarbeit im Studiengang Elektrische Systeme erarbeitet. Der Titel: „Direkte Parameteridentifkation zeitkontinuierlicher linearer Systeme - Grundlagen und mechatronische Fallstudien“ entstand bei der Firma ZF Friedrichshafen AG. Ausgangspunkt der Masterarbeit ist die Tatsache, dass in allen anspruchsvollen Industriezweigen heutzutage fast ausschließlich modellbasierte Verfahren zum Einsatz kommen. Wie aber kommt man zu einem mathematischen Modell? Jannik Metzner hat sich in seiner Masterarbeit die Aufgabe gestellt, eine Auswahl von Verfahren zur Parameteridentifikation theoretisch zu verstehen und dann insbesondere auf ihre Praxistauglichkeit hin zu untersuchen. „Das Thema ist wegen der zahlreichen beteiligten mathematisch-technischen Disziplinen für eine Masterarbeit äußerst anspruchsvoll“, betonte sein Betreuer Prof. Dr. Johannes Reuter.

Zwei Männer in Anzügen stehen vor einer Gruppe weiterer Männer in Anzügen. Einer der beiden hält eine Urkunde in die Kamera.
Martin Herrmann (rechts) überreichte Jannik Metzner (links) den ZF-Leistungspreis.

 

Firmenkontaktmesse

Vor der Feier fand eine große Firmenkontaktmesse statt: Mehr als 40 Firmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren gekommen, um auf dem Campus mit den Studierenden der Fakultät ins Gespräch zu kommen. Diese nutzten die Präsenz der Firmen, um Kontakte auf- und auszubauen, um so den Weg in Praxissemester, zu Bachelor- und Masterarbeiten oder ins Berufsleben zu ebnen.


Die Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik:

In der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik werden die Studiengänge „Automobilinformationstechnik“, „Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik“ sowie „Elektrotechnik und Informationstechnik“ mit den Vertiefungsrichtungen Automatisierungstechnik, Kommunikationstechnik, Informationstechnik, Energiesysteme, Energiewirtschaft und Supply Chain Management angeboten, die innerhalb von sieben Semestern zu einem Bachelorabschluss führen.
Zum Master-Abschluss führen die Studiengänge Elektrotechnik und Informationstechnik Master sowie der neu im Wintersemester 2016/17 gestartete Studiengang International Project Engineering.