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Erster TechDay von HTWG und Schülerforschungszentrum

Blick aus der Vogelperspektive auf fünf Modellautos, die in einer Reihe auf Asphalt nebeneinander stehen.

In praktisch allen Lebensbereichen sind Ingenieur*innen tätig, von der Entwicklung in der Industrie bis hin zur Entwicklungshilfe. Schüler*innen ist das kaum bewusst. Das Schülerforschungszentrum Singen und die HTWG luden sie deshalb ein, das Berufsbild Ingenieur*in kennenzulernen.

Schüler*innen verbringen viel Zeit mit dem Erlernen von Wissen, und das auf vielen unterschiedlichen Fachgebieten. Doch was können sie mit all dem Erlernten später anfangen, und in welchen Berufen finden sie das, was sie möglichst ein Berufsleben lang erfüllt? „Hier können die Schulen aufgrund des ohnehin schon sehr engen Lehrplans nur bedingt weiterhelfen, und so ist für viele Schüler*innen nur das engste Umfeld maßgebend, um Berufe kennenzulernen“, sagt Prof. Dr. Peter Stein. Um Orientierung zu bieten, veranstaltete die Fakultät Maschinenbau der HTWG zusammen mit dem Schülerforschungszentrum Singen (SFZ) einen „TechDay“. Dabei erlebten knapp 30 Schüler*innen live, was den Beruf von Maschinenbauingenieur*innen so ausmacht. Im Gespräch mit Student*innen, einem Laboringenieur sowie einer Maschinenbauprofessorin und einem -professor war es möglich herauszufinden, ob Studium und Beruf etwas für die eigene Zukunft sein könnten.

Es gibt auch "Ingenieure ohne Grenzen"

Der TechDay wurde dabei bewusst sehr locker gestaltet. Als Einleitung zeigte Prof. Dr. Peter Stein am SFZ in Singen, was den Beruf ausmacht und wie vielfältig er in der Praxis ist. Das liege insbesondere daran, dass praktisch alle Lebensbereiche von Technik durchdrungen sind, vielen dies aber nicht bewusst ist. „So war den allermeisten bekannt, dass es „Ärzte ohne Grenzen“ gibt, aber praktisch niemand wusste, dass auch „Ingenieure ohne Grenzen“ existieren und diese ebenfalls einen substanziellen Beitrag zur Bekämpfung der Armut in der Welt beitragen“, erläutert Peter Stein. Mit solchen Beispielen zeigte er, dass, selbst wenn man nach dem Schulabschluss noch nicht genau weiß, in welche Richtung man sich entwickeln möchte, mit einem Ingenieursstudium später noch unglaublich viele Möglichkeiten für die persönliche Entwicklung offen sind.
Laboringenieur Frank Vespermann ermöglichte noch einen Einblick in die Vielfalt des Ingenieurberufs, indem er die Spezialitäten des Studiengangs „Umwelt- und Verfahrenstechnik“ vorstellte. Schließlich bietet die Fakultät selbst drei Ausrichtungen, vom allgemeinen Maschinenbau über das Wirtschaftsingenieurwesen bis hin zur Umwelt- und Verfahrenstechnik.

Schüler*innen zeigten „unglaubliche Kreativität“

Dann machten sich die Schüler*innen an die eigentliche Arbeit: In fünf Gruppen aufgeteilt entwickelten sie aus einem Basisbausatz einen Rennwagen im Modellbaumaßstab. Hier konnten sie tüfteln und werkeln. Innerhalb von zirka sechs Stunden mussten sie ein Fahrzeug präsentieren, mit dem sie ohne vorherige Tests ein Rennen bestritten. Dabei kamen zwei mögliche Antriebskonzepte zum Tragen: Raketen, sowie Elektromotoren.


Prof. Stein freut sich: „Mit der Aufgabe und dem Basisbausatz im Gepäck starteten die Gruppen ihre Entwicklung und zeigten dabei unglaubliche Kreativität.“ Wo der eigene Bausatz mit Bauteilen nicht ausreichte, fand zwischen den Gruppen ein reger Tauschhandel mit Teilen statt. Auf diese Weise erarbeiteten die Teilnehmer*innen am Ende trotz gleicher Bausätze gänzlich unterschiedliche Fahrzeuge.
Auf der Rennbahn zeigte sich, wie schwer es ist, mit nur wenig Zeit und ohne vorherigen intensiven Tests ein Fahrzeug zu bauen, das möglichst schnell und möglichst geradeaus fährt. „Auch zeigte sich schnell, dass es nicht wirklich zielführend ist, einfach nur viele Raketen auf ein Fahrzeug zu heften“, berichtet Prof. Stenn, „da dann der gewaltige Vortrieb das Fahrzeug nur noch Pirouetten fahren ließ.“ Am Ende gewann ein Fahrzeug mit kombiniertem Raketen/Elektromotorantrieb. Das Siegerteam erhielt T-Shirts und Taschen der HTWG. Und auch die anderen Schüler*innen konnten sich über eine HTWG-Tasche freuen.

Besuch an der HTWG folgte

Die Schüler, die nun neugierig auf die HTWG geworden waren, besuchten sie eine Woche später. Im Labor für Verfahrens- und Umwelttechnik konnten sie erleben, an was in hier geforscht wird und welche Laborversuche im Studium stattfinden. Kathrin Pallasch, Leiterin der Zentralen Studienberatung der Hochschule, zeigte ihnen den Campus und stellte ihnen die Studiengänge und damit verbundene Berufsperspektiven vor.
Der erste „TechDay“ wird wohl nicht der letzte gewesen sein: „Wir freuen uns schon darauf, beim nächsten Mal wieder auf interessierte Schüler*innen zu treffen, die uns mit ihrer Begeisterung und Kreativität begeistern“, blickt Peter Stein voraus.