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Forschungsboot Solgenia wieder einsatzbereit

Auf einer Wasserfläche ist im Vordergrund ein weißes Boot von der Seite zu sehen. Hinter dem Boot sind weitere drei Boote zu sehen.

Nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen und der Integration eines neuen Antriebskonzeptes konnte das Forschungsboot Solgenia wieder zu Wasser gelassen werden. Damit steht das Boot der Fakultät EI nun wieder als schwimmendes Labor zur Verfügung.

Im Zuge der Umbauten wurde ein neuartiges Antriebskonzept integriert sowie die alten Blei-Gel-Batterien gegen ein, für maritime Anwendungen zertifiziertes, Li-Ionen Batteriesystem ausgetauscht. Des Weiteren wurde der alte Wasserstofftank entfernt, um Platz für das im Herbst 2020 zu integrierende Methanol Brennstoffzellensystem zu schaffen.

Die aktuellen und zukünftigen Forschungsarbeiten zielen auf die Entwicklung von Strategien für Assistenzsysteme im Kontext des automatisierten bzw. teilautomatisierten Fahrens ab, z.B. zum autarken Anlegen, zur Kollisionsvermeidung und dem Dynamic Positioning. Erste Testfahrten zeigten, dass das Boot nun deutlich agiler manövrierbar ist, aufgrund der Rumpfform aber nach wie vor zur Instabilität neigt. Eine willkommene Herausforderung für Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter, die in der Arbeitsgruppe „Regelung autonomer Systeme“ des Instituts für Systemdynamik mitarbeiten.

Weitere Forschungsarbeiten sind im Bereich der Umfelderkennung im maritimen Kontext angesiedelt. Hierzu wird zurzeit ein Sensorcluster, bestehend aus Radar, Kamera, Lidar Sensoren, sowie differentiellem GPS und IMU Sensorik integriert.
Das Forschungsboot soll insbesondere auch zur Untersuchung alternativer bzw. nachhaltiger Antriebskonzepte verwendet werden. Hierzu wird neben dem Solargenerator eine Methanol-Brennstoffzelle verwendet und zu einem Hybriden Konzept integriert werden. Stationäre Tests im Labor verliefen bereits erfolgreich. Ein flexibles Datenbussystem ermöglicht die Aufzeichnung und Übermittlung aller relevanten Systemparameter in Echtzeit. Entsprechend können basierend auf der Analyse der ermittelten Zeitreihen, geeignete Energie-Management Strategien entwickelt und optimiert werden.

Finanziert wurden die dringend notwendigen Reparatur- und Umbauarbeiten von Seiten der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik und der Hochschulleitung. "Daher an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an das Präsidium für die umfangreiche Unterstützung", sagt Prof. Dr. Johannes Reuter, Direktor der Instituts für Systemdynamik.