Zurück zur Übersicht

HTWG bei Innovationstag in Berlin dabei

Eine Frau in einem braunen Ledermantel hält ein Handmikrofon in der Hand und blickt nach links auf einen Mann im Anzug, der ebenfalls ein Handmikrofon in der Hand hält. Die beiden stehen auf einer Bühne, hinter der Bühne hängt eine blaue Leinwand , auf der steht: Transferinitiative.

Beim Innovationstag Mittelstand des Bundeswirtschaftsministeriums zeigte die Hochschule Konstanz, wie Hochschule und kleine und mittlere Unternehmen im Bereich Forschung zusammenarbeiten können.

Der „Innovationstag Mittelstand“ in Berlin demonstrierte den Ideenreichtum von kleinen und mittleren Unternehmen und veranschaulichte die Wirksamkeit der technologieoffenen Innovationsförderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Mehr als 300 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Kooperationsnetzwerke stellten neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen unterschiedlichster Technologiebereiche und Branchen vor. Gemeinsamkeit der präsentierten Entwicklung war die technologieoffene Innovationsförderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), durch die sowohl Unternehmen als auch Forschungseinrichtungen finanziell unterstützt wurden. Neben Projekten aus dem Gastland Österreich wurden in ausgesuchten Vorträgen die Möglichkeiten und Stolpersteine zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit präsentiert.

Als Aussteller auf dem Festivals waren auch sowohl die HTWG, vertreten durch Dr. Elisa Andresen und Dr. Manuela Perthold als auch das Institut für Werkstoffsystemtechnik Thurgau, vertreten durch Arnulf Hörtnagl (im Bild auf der Bühne). Präsentiert wurden dabei die Inhalte eines abgeschlossenen Kooperationsprojektes zur Beschleunigung und Kostenreduktion bei der pulvermetallurgischen Herstellung von dickwandigen Bauteilen aus hochlegierten Eisenbasislegierungen.

Für Bauteile, die besonders hohen Kräften und gleichzeitig aggressiven Umgebungsbedingungen unterliegen, müssen meist hochlegierte Werkstoffe eingesetzt werden. Da diese meist schlecht klassisch verarbeitet werden können, wurde im Rahmen des Projektes untersucht, wie besonders dickwandige Bauteile für die Offshore Öl- und Gasgewinnung erzeugt werden können. In Zusammenarbeit mit dem Projektpartner, der Firma Saarpulvermetall GmbH mit Sitz in Saarwelling, kam die Fertigungstechnologie des Heiß-Isostatischen-Pressens (kurz HIP) zur Anwendung. Dabei können Bauteile mit einem Gewicht von mehreren Tonnen entkonturnah mittels Pulvermetallurgie erzeugt werden, indem eine mit Pulver gefüllte Kapsel bei hohen Drücken (2000 bar) und hohen Temperaturen (1200°C) gepresst wird.

Durch Optimierung der Abkühlparameter konnte im Rahmen des Projektes sichergestellt werden, dass nachfolgende energie- und kostenintensive Wärmebehandlungen bei Bauteilen bis zu einer Wandstärke von ca. 70 mm entfallen können. „Hierbei lag das Hauptaugenmerk auf der Untersuchung und Vermeidung von ungewünschten intermetallischen Phasen, welche zu einer deutlichen Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften führt, erläutert Arnulf Hörtnagl. Ein weiterer positiver Aspekt der realisierten Entwicklung ist, dass die Verweildauer von Bauteilen in der Anlage deutlich reduziert werden konnte, was auch eine Kostenreduktion für den Anwender mit sich bringt.
Das Projekt wurde zwischen 2015 und 2017 an der HTWG als Kooperationsprojekt in der Förderlinie Zentrales Innvoationsprogramm Mittelstand, kurz ZIM, des BMWi unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Dr.h.c Paul Gümpel durchgeführt und durch die wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Cristina Hoffmann und Arnulf Hörtnagl bearbeitet.
Link zu einer der Veröffentlichungen:

https://www.witg.ch/images/Aktuelles/HIP2017_Presentation_hoertnagl.pdf