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Machbarkeitsstudie für die Landesgartenschau

Eine Gruppe von rund 15 Menschen kniet auf einem rund 4 Quadratmeter großem Betonquader.

Studierende der Fakultät Bauingenieurwesen prüften das Projekt „Schwimmende Gärten“. Eine begehbare Test-Betonplattform wird nun unter realen Bedingungen erprobt.

Beton, Bodensee und Gärten: Wie diese drei Stichworte miteinander vereint werden können, könnte das Projekt „Schwimmende Gärten“ des Landschaftsarchitekten Herbert Dreiseitsl während der Landesgartenschau 2020 in Überlingen zeigen. 24 Studierende des sechsten und siebten Semesters des Studiengangs Bauingenieurwesen haben für das ambitionierte Projekt in den vergangenen vier Monaten eine umfangreiche Machbarkeitsstudie bearbeitet.

Begehbare Plattform auf dem See

Bei den „Schwimmenden Gärten“ handelt sich um eine im See schwimmende begehbare temporäre Plattform, die für die Zeit der Landesgartenschau vom 23. April bis 18. Oktober am Ufer fest verankert ist. Pflanzinseln, angedockt an die Plattform und freischwimmend, flankieren die hufeisenförmige Steganlage. Die Plattform soll modular aufgebaut sein und aus vorgefertigten, mit einer dünnen, hoch festen Feinbetonschicht ummantelten Styrodurblöcken bestehen.

Umfangreiche Berechnungen

„Die Aufgabe der Studierenden war es, einerseits hydrostatische und statische Berechnungen anzustellen, um die Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit der schwimmenden Plattform nachzuweisen. Andererseits sollten Möglichkeiten der Verankerung und des Zugangs zur Plattform bei stark schwankenden Seepegeln erarbeitet werden“, erläutert der betreuende Professor Dr. Franz Zahn.

Anschließend waren die Möglichkeiten der Fertigung sowie der Montage der Module abzuklären und die Kosten abzuschätzen. Schließlich wurden im Betonlabor der Fakultät Bauingenieurwesen Probestücke zur Beurteilung der Biegezugfestigkeit der nur ein bis drei Zentimeter dicken Betonummantelung sowie zwei Testmodule angefertigt, die probeweise vor Ort verankert werden sollen. Die zwei je 200 mal 100 mal 80 Zentimeter großen Module wurden mit Gewindestangen zu einer 200 mal 200 mal 80 Zentimeter großen Testplattform zusammengespannt, an der die Tauglichkeit des Konzepts unter realen Bedingungen während einiger Wochen erprobt werden soll.  

Fachleute sprechen Kompliment aus

Nun wurde die Testplattform im Auftrag der Landesgartenschau Überlingen 2020 GmbH vor dem Betonlabor auf einen LKW verladen und nach Überlingen transportiert, wo sie dann ins Wasser gehoben wird. Gleichzeitig präsentierten die Studierenden die Ergebnisse ihrer Studie an der HTWG vor geladenen Gästen und Fachleuten. Diese zeigten sich „tief beeindruckt“ von der detaillierten Ausarbeitung und Darstellung und sprachen den Studierenden ein großes Kompliment für ihre Arbeit aus. (fz/aw)