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Nach 18732 Folien zum Studienabschluss

Eine große Gruppe mit mehr als 50 Absolventinnen und Absolventen, die mit ihren Zeugnissen in der Hand in die Kamera blicken.

Die Fakultät Informatik hat Absolventinnen und Absolventen verabschiedet. Sie nahmen Preise und Auszeichnungen entgegen und gaben so manch unerwartetes Detail preis.

Durch den festlichen Abend im Konstanzer Konzil führten der bisherige Dekan Prof. Dr. Jürgen Neuschwander sowie der neu gewählte Dekan Prof. Dr. Hanno Langweg. Beide teilten die Freude der Absolventinnen und Absolventen zu ihrem Studienerfolg.

Die unsichtbare Brille absetzen

Dass die Absolventinnen und Absolventen der Informatik auf dem Markt begehrt sind, das ergänzte Frau Anja Michael, Vice President Global Human Resources vom Softwarehersteller Avira Operations GmbH & Co. KG und Coach. Laut Frau Michael erwarten die Firmen die folgenden Kompetenzen von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: fachliche und persönliche Expertise; im Team arbeiten und überzeugen sowie Wogen glätten können; Lern- und Entwicklungswille zum lebenslangen Lernen, sowohl beruflich als auch persönlich.
Als Schlüssel zum Erfolg sieht Frau Michael die reflektierte Persönlichkeit in Ergänzung zum Fachwissen. Das gilt sowohl für introvertierte als auch extrovertierte Persönlichkeiten. Reflektion bedeutet die unsichtbare Brille der selektiven Wahrnehmung durch Reflexion auszutauschen. Dafür ist es wichtig, dass die Mitarbeiterin bzw. der Mitarbeiter Feedback einfordert und gewillt ist dies zu verarbeiten. Ein konstruktiver Austausch ermöglicht fachliches und persönliches Wachstum. Die Kombination von Fachwissen, Reflexion und Feedback eröffnet die Möglichkeit neue und entscheidende Aspekte wahrnehmen zu können. Konkret heißt das: Sich auf den Weg machen, bei sich selbst anfangen und Feedback einfordern. Offen sein was andere denken, dies prüfen und daraus lernen. Und wenn man selbst um Feedback gebeten wird, eine klare und differenzierte Rückmeldung geben.

Technik über den Mond hinaus

Einen kurzen, aber prägnanten Rück- und Ausblick gab Herr Langweg den Absolventinnen und Absolventen mit auf den Weg: Gab es vor fünfzig Jahren noch keine Informatikstudiengänge, so hat die Informatik innerhalb kurzer Zeit der Menschheit zu unvorstellbare Rechenleistungen verholfen. Die Rechenleistung eines heutigen Smartphones ist eine Million Mal stärker als sie für den ersten Mondflug zur Verfügung stand, so Herr Langweg. Die Bevölkerung darf mit Spannung erwarten, wie die Informatik die Zukunft beeinflussen und verändern wird – und die Absolventinnen und Absolventen der Informatik werden diese maßgeblich mitgestalten.

Der Faktor Zeit und sonstige Hürden

Wie relativ Zeit sein kann, das erläuterte Fabian Stiehle. Im Bachelorstudiengang Angewandte Informatik stellte sich für ihn und zahlreiche Mitstreiterinnen und Mitstreiter schnell die Frage, wie all die Studienanforderungen zu schaffen seien. Neben dem Fachstudium lockten teamübergreifende Projekte, Theater, Musik, Exkursionen und Auslandsangebote.
Der Vorschlag für einen alternativen Absolvententitel von Herrn Stiehle lautet: Problemlöser/in. Denn dies war bereits im Studium bei den fachlichen als auch persönlichen Herausforderungen gefragt und wird seiner Meinung nach die Kernkompetenz sein, die auch noch in zwanzig Jahren relevant ist. Die Frage, ob er nochmal Informatik studieren würde, beantwortete er mit: „Wenn, dann an der HTWG.“

Von Folienflut bis Feiern

Simon Huff, Absolvent des Bachelorstudiengangs Gesundheitsinformatik, erinnert sich noch gut das Gefühl, als er sein Studium begann: Der Vorkurs Mathematik, in dem es nicht nur darum ging, die Mathematikkenntnisse der Schule aufzufrischen, sondern auch die Kommilitonen kennenzulernen. Und dann das Gefühl, den Anforderungen nicht mehr hinterher zu kommen: neue Inhalte, Abgaben, Testate und eine Flut an E-Mails. Für all diese Herausforderungen und die Prüfungen galt es neue Strategien zu entwickeln. Trotz allem blieb auch Raum zum Feiern – und das auch mit den Lehrenden. Dass es auch außerhalb des Studium Kontakt zu den Lehrenden gab und sie keine Distanz zu den Lehrenden spürten, das nehmen die Absolventinnen und Absolventen der Gesundheitsinformatik als besonders schöne Erinnerung mit – daran ändert auch das Gebäude O der Fakultät Informatik nichts, das Herr Huff als „Betonbunker“ beschreibt.
Mit sage und schreibe 18.732 Folien waren Herr Huff und seine Kommilitoninnen und Kommilitonen während des Studiums konfrontiert. Eine Zahl, die übrigens selbstkritisch von Prof. Dr. Ralf Schimkat, einem der professoralen Redner der Gesundheitsinformatik, hinterfragt wurde. Das Resümee von Herrn Huff: Egal ob es die Misserfolge oder die Studienerfolge waren, alles hat ihn weitergebracht. Er konnte, wie seine Mitstudierenden, Vieles lernen und selbst erschaffen, wie z.B. die Erstellung von Webseiten und Apps. Wissen, welches er und die anderen Absolventinnen und Absolventen nun in die Welt zurückgeben können.  (sk)

Preisverleihungen

Die folgenden Absolventinnen und Absolventen wurde für ihre herausragenden Studienleistungen bei den Feierlichkeiten ausgezeichnet. Die Betreuer der Abschlussarbeit hielten dabei die jeweiligen Laudationes.
Studiengang Angewandte Informatik (B. Sc.):
Sebastian Gruhler und Jonas Reinwald
Studiengang Gesundheitsinformatik (B. Sc.):
Benjamin Duelli und Simon Huff
Studiengang Wirtschaftsinformatik (B. Sc.):
Emily Broadhead und Phillip Seitz
Studiengang Informatik (M. Sc.):
Sebastian Dett und Simon Keller
Studiengang Business Information Technology (M. Sc.):
Jennifer Kottmann und Alexandra Rupp
Für Simon Keller war es bereits die zweite Preisverleihung der Fakultät: Im Jahr 2017 wurde er für seine Studienleistung im Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik ausgezeichnet, nun für seine Leistung im Master.
Wir danken den Sponsoren (in alphabetischer Reihenfolge) für die Preisstiftungen:
Accenture Dienstleistungen GmbH
bamero AG
Formigas GmbH
SEITENBAU GmbH
Sybit GmbH

In Kontakt bleiben
Die Einladung der Dekane an die Absolventinnen und Absolventen steht: „Kommen Sie wieder, wir freuen uns mit Ihnen in Kontakt zu bleiben“, appelliert Herr Langweg. Möglichkeiten dafür gibt es verschiedene: als Lehrbeauftragte/r, als Referent/in, als Förderer eines Deutschlandstipendiums oder als Sponsor.
Alle Absolventinnen und Absolventen der Fakultät Informatik sind eingeladen, Mitglied der Alumnigruppe auf XING zu werden und sich mit über 1300 Ehemaligen zu vernetzen.


Foto: Christian Hartz