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Plädoyer für Vielfalt: Stadt Konstanz zeigt von Studierenden konzipierte Ausstellung

Ein Mann ist von hinten zu sehen. Er steht vor einer erleuchteten telefonzellengroßen Box, in der ein silberner Vorhang aus Fäden in einem Kreis hängt und so wie eine Säule wirkt.

Mit der Ausstellung „Raum für…!“ will die Stadt Konstanz Bürgerinnen und Bürger für das Thema Vielfalt der Geschlechter aufmerksam machen. Schon die hohe Besucherzahl bei der Vernissage zeigt: Das Vorhaben scheint aufzugehen.

Konzipiert haben die Ausstellung Studierende beider Konstanzer Hochschulen, die sich intensiv mit den verschiedenen Facetten von Sexualität auseinandergesetzt und ihre Ergebnisse visuell ideenreich umgesetzt haben. Sie studieren in den Fachgebieten Kommunikationsdesign, Literatur- und Medienwissenschaft, Architektur und Genderstudies. Betreut wurden sie durch Prof. Andreas P. Bechtold, Prof. Karin Kaiser von der Hochschule Konstanz und Martin Schneider M.A. von der Universität Konstanz. Für die ästhetische Umsetzung erhielt die Ausstellung kürzlich den Bronze-Nagel für „Besondere Kreativität“ beim Junior-Wettbewerb des renommierten Art Directors Club.

Oberbürgermeister Uli Burchardt und die Leiterin der städtischen Chanchengleichheitsstelle, Julika Funk, waren daher bei der Eröffnung zu Recht beeindruckt von Form und Inhalt des Konzeptes. Professorin Karin Kaiser erläuterte die Idee und den wissenschaftlichen Unterbau zur Ausstellung sowie die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachrichtungen bei der Realisierung.

In der Tat geht die Ausstellung der Frage „Wer darf wie lieben?“ spielerisch und kritisch nach. Neun telefonzellengroße Boxen, darunter eine Blackbox, eine Heimbox, eine Körperbox und eine Clubbox, laden die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung zu neuen Perspektiven, zu Höreindrücken und Lichteffekten rund um das Thema Geschlechtsidentität und Sexualität ein. Die Boxen lassen in Alltagssituationen eintauchen und verwickeln in ein Frage- und Antwortspiel zu unseren gesellschaftlichen Normen. Mit den begehbaren Erfahrungen macht die Ausstellung „Raum für…!“ das breite Publikum auf eine diverse Sexualität und die Vielfalt der Geschlechter aufmerksam. Der Untertitel der Ausstellung „Unboxing Heteronormativität“ spielt mit dem zweideutigen Bild der Boxen und dem Hinweis auf unsere Normen.

Info:

Die Ausstellung „Raum für…!“ ist der Konstanzer Beitrag zum Aktionsjahr „Mehr Akzeptanz und gleiche Rechte!“. Damit setzt das Stuttgarter Ministerium für Soziales und Integration im Jahr 2019 ein deutliches Zeichen gegen jede Art von Diskriminierung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender und intersexuellen Menschen.

Sie ist noch bis 23. September im Bürgersaal der Stadt Konstanz zu sehen.

Mehr unter: www.raumfuer.eu