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„Transferdialog“ vernetzt Wissenschaft und Wirtschaft in Konstanz

Das Bild zeigt die Podiumsgäste und die beiden Moderatorinnen im Plenum

(v.l.) Podiumsgespräch, moderiert von Lisa Kuner und Alexandra Boger, mit Uli Burchardt, Prof. Dr. Sabine Rein, Prof. Dr. Katharina Holzinger, Prof. Dr. Gunnar Schubert, Prof. Dr. Dirk Leuffen und Stefan Eichenhofer

Wie gelingt ein engerer Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in Konstanz? Diese zentrale Frage stand im Mittelpunkt des ersten „Transferdialogs“ am 11. Juli 2025 im Bodenseeforum Konstanz. Rund 50 Teilnehmende aus Unternehmen, Hochschulen und Verwaltung nutzten die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und neue Kooperationen anzubahnen.

Die Veranstaltung markierte den offiziellen Auftakt des Transferverbunds Konstanz, einer gemeinsamen Initiative der HTWG Hochschule Konstanz, der Universität Konstanz und der Stadt Konstanz – unterstützt durch die Wirtschaftsförderung. Ziel ist es, tragfähige Strukturen für den Austausch von Wissen, Ideen und Ressourcen zu etablieren und den Standort Konstanz als Innovationsregion weiterzuentwickeln.

Dass sich in einer kleinen Stadt wie Konstanz gleich zwei renommierte Hochschulen befinden, ist außergewöhnlich. Oberbürgermeister Uli Burchardt verdeutlichte in seinem Grußwort den Anspruch, Konstanz als zukunftsorientierte, wissensbasierte Stadt zu positionieren. Um das Potenzial der Hochschulstadt jedoch voll auszuschöpfen, sei es wichtig, dass Wissenschaft, Wirtschaft und Stadt miteinander reden und zusammenarbeiten. Genau dieses Ziel verfolgt der Transferverbund.

Wissen für unterschiedliche Akteur*innen nutzbar machen
 

In einem Podiumsgespräch mit Vertreter*innen der Hochschulleitungen, der Stadt Konstanz und eines regionalen Unternehmens wurde deutlich, wie der Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Unternehmen in Konstanz konkret gestaltet werden kann. Dabei zeigte sich auch, wie sehr die Stadt vom breiten Fächerprofil, das durch HTWG und die Universität Konstanz abgedeckt wird, profitiert.

„Die HTWG trägt als Hochschule für Angewandte Wissenschaften die Kooperation mit Unternehmen in ihrer DNA“, sagte Prof. Dr. Sabine Rein, Präsidentin der HTWG. „Lehre und Forschung an der HTWG sind per se vom Transfergedanken inspiriert“, ergänzte Prof. Dr. Gunnar Schubert, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit an der HTWG. „Das bedeutet, dass die Herausforderungen unserer Zeit nur zusammen, also mit Wirtschaft, Gesellschaft, Verwaltung und Hochschulen gelöst werden können. Dazu ist es wichtig, über den Transferverbund im Dialog zu sein, um die aktuellen Themen, die Wirtschaft und Gesellschaft umtreiben, in Lehre und Forschung aufzunehmen.“

In Zeiten zunehmend komplexer werdender Herausforderungen ist es besonders wichtig, das Wissen aus den Hörsälen herauszuholen und unterschiedlichen Akteuren zugänglich zu machen. „Mehr denn je ist es heute notwendig, Probleme interdisziplinär und über organisatorische Grenzen hinweg zu lösen“, so Rein. Prof. Dr. Katharina Holzinger, Rektorin der Universität Konstanz, stimmte zu und betonte, dass Transfer nicht allein Patente, Technologien oder Start-Up-Gründungen meine. Sie nannte als Transferbeispiele auch die Politikberatung, städtische Kulturprojekte oder Austauschformate, zu denen insbesondere die Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Konstanz beitragen könnten.

Prof. Dr. Dirk Leuffen, Prorektor für Forschung, Forschungsinfrastrukturen und Transfer der Universität Konstanz, ergänzte, dass Transfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft auch darin bestünde, sich gegenseitig Impulse zu geben und gemeinsame Werte zu schaffen.

So profitieren Konstanzer Unternehmen von den Hochschulen
 

Doch wie sieht die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen konkret aus? Stefan Eichenhofer, Geschäftsführer der Seitenbau GmbH, sprach darüber aus Unternehmensperspektive. Besonders wertvoll seien Abschlussarbeiten, die Studierende im Unternehmen schreiben würden. Frische Ideen der Studierenden und der Erfahrungsschatz der betreuenden Mitarbeitenden seien die perfekte Kombination, um innovative Ideen und Projekte umzusetzen. Die Verbindungen zu den Hochschulen beschrieb Eichenhofer außerdem als wichtigen Zugang zu Fachkräften.


Auf dem Podium (v.l. und vorne nach hinten): Uli Burchardt, Prof. Dr. Katharina Holzinger, Prof. Dr. Sabine Rein, Prof. Dr. Dirk Leuffen, Lisa Kuner (Moderation), Stefan Eichenhofer, Prof. Dr. Gunnar Schubert, Alexandra Boger 

Eine digitale Befragung des Publikums ergab, dass die Konstanzer Unternehmen besonders an Kooperationen im Bereich Abschlussarbeiten, Fachkräfterekrutierung und gemeinsame Forschung, z.B. im Bereich KI, interessiert sind.


Wertvolle Kontakte zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wurden beim Transferdialog im Bodenseeforum geknüpft

Positive Bilanz und nächste Schritte
 

Transfermanagerin Katharina Arendt sieht im erfolgreichen Auftakt einen wichtigen Meilenstein: „Mit dem ‚Transferdialog‘ schaffen wir einen Raum für kontinuierlichen Austausch. Genau diese Räume braucht es, um das Wissen unserer Hochschulen gemeinsam mit Unternehmen und Verwaltung in konkrete Lösungen für unsere Region zu übersetzen.“

Arendt kündigte an, den Dialog weiterzuführen. Ihr Ziel sei es, branchenübergreifende Herausforderungen zu identifizieren und konkrete Kooperationsformate zu entwickeln. Die Ergebnisse des „Transferdialogs“ fließen in die weitere Arbeit des Transferverbunds ein, der zunächst auf zwei Jahre angelegt ist.

Sie sind Unternehmer*in und möchten mit der HTWG oder Universität Konstanz kooperieren? Melden Sie sich gerne bei Katharina Arendt unter k.arendt@htwg-konstanz.de