„Traumberuf Professorin“ geht in die vierte Runde

15 von 101 Mentees der vergangenen drei Runden sind bereits auf eine Professur berufen worden. Der bisherige große Erfolg des Projekts spiegelte sich auch in den Grußworten der Auftaktveranstaltung zur vierten Runde wider: Prof. Dr. Franz Quint, Prorektor an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, unterstrich die herausragende Bedeutung des TraumProf-Programms angesichts bekannter Statistiken, die nach wie vor deutlich die Unterrepräsentanz von weiblichen Professuren an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland zeigen.

Prof. Dr. Sabine Rein, gab Einblicke in ihren beeindruckenden persönlichen Lebenslauf als „Bildungsaufsteigerin“, und betonte den unschätzbaren Wert von Projekten wie „TraumProf“, die „fachliche, taktische und emotionale Unterstützung“ auf dem Weg zur Professur geben. Schließlich wies Dr. Friederike Kaiser vom MWK auf die bisherige erfolgreiche Entwicklung des TraumProf-Projekts hin, das als Teil des CoMenT-Programms dazu beitragen soll, eine Erhöhung des Frauenanteils in Wissenschaft und Forschung zu erreichen, und schloss mit dem hoffnungsvollen Wunsch, zukünftig noch viele weitere Kickoffs und Tandem-Zusammenführungen bei TraumProf erleben zu können.

Auf diese Weise positiv eingestimmt, lauschten die Teilnehmer*innen im Anschluss zwei Impulsvorträgen. Den Auftakt machte eine der sieben Projektpartner*innen, Prof. Dr. Gunda Rosenauer von der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg, die provokativ fragte: „Erfolg und Leichtigkeit – passt das zusammen?“. Am Ende lautete die ermutigende Antwort: Ja, mithilfe von bewusstem Energie-Management in Berufs- und Privatleben und einer großen Portion Selbstfürsorge und Humor. Als weiteres Highlight folgte der Vortrag „Auf dem Weg… zur Professur“ von Dr. Dana Müller, Professorin für Wirtschaftspsychologie an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen und berufene Mentee der dritten TraumProf-Runde. Mit einem Rückblick auf ihre Bewerbungen und Berufungsverfahren gab sie ihre Erfahrungen gepaart mit wertvollen Tipps und Anregungen an die Mentees weiter.

Daneben stimmte Isabel Nitzsche, erfahrene Trainerin für Führungskräfte und Buchautorin, mit ihrem Vortrag „Was ist Mentoring?“ die neuen Tandems auf ihre nun beginnende Mentoring-Zeit ein. In anschließenden Breakout Sessions konnten verschiedene Gruppen in einen regen Austausch gehen. Zum einen hatten hier die neuen Mentees die Gelegenheit, sich besser kennenzulernen und ihre Fragen rund um das Mentoring zu klären. Zum anderen gab es der mittlerweile großen Anzahl an Teilnehmer*innen der letzten Runden die Möglichkeit, über ihre Erfahrungen zu reflektieren. Gute Anregungen konnte das TraumProf-Projekt aus dem Feedback der Teilnehmer*innen der dritten Runde gewinnen.

Ende des vergangenen Jahres hatten der Europäische Sozialfonds für Deutschland (ESF) und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) zugestimmt, die verlängerte Laufzeit des Projekts bis Dezember 2021 durch die Erweiterung um eine kleine, aber feine Mentoring-Runde noch lebendiger zu gestalten. Ursprünglich waren drei Mentoring-Runden geplant, aber aufgrund des hohen Zulaufs an Bewerberinnen und Interessentinnen wurden nun weitere zwölf Mentees ins Programm aufgenommen.

Dass es überhaupt eine vierte Runde geben kann, ist vor allem auf die große Resonanz des bisherigen Programms und auf das unermüdliche Engagement der Projektleiterin, Prof. Sissi Closs, und ihrer Projektpartner*innen zurückzuführen. Prof. Closs bedankte sich bei allen Teilnehmer*innen für den intensiven Austausch und sprach bereits jetzt eine herzliche Einladung zur großen Abschlussveranstaltung diesen Winter 2021 aus.
(Autorinnen: Pia Härter und Dr. Melanie Kromer-Dita)

Traumberuf Professorin

Sieben Hochschulen, darunter die HTWG, engagieren sich gemeinsam, um mehr talentierte Frauen für Lehre und Forschung an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWen) zu begeistern. Dafür haben sie im April 2017 das Verbundprojekt „HAW-Mentoring – Traumberuf Professorin“ ins Leben gerufen, das für vier Jahre mit rund 300.000 Euro des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (MWK) gefördert wird.

Die Hochschulen wollen gemeinsam mit dem Programm „Traumberuf Professorin“ mehr Frauen für den Beruf als Professorin gewinnen. Langfristig möchten sie den Anteil weiblicher Bewerbungen auf ausgeschriebene Professuren signifikant erhöhen. Das Programm richtet sich gezielt an Frauen aus Wirtschaft und Verwaltung sowie an (Post-)Doktorandinnen verschiedener Hochschulen, die für eine spätere Berufung auf eine HAW-Professur in Frage kommen.

Weitere Informationen auf den Webseiten des Mentoring-Programms Traumberuf Professorin