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Weibliche Hochschulangehörige ziehen Lehren aus Lockdown

Blick von hinten in einen großen Saal. Mit großem Abstand sitzen Frauen an Einzeltischen. Vorne spricht Gleichstellungsbeauftragte Prof. Dr. Kerstin Schaper-Lang mit Blick ins Publikum.

Welche Lehren lassen sich aus der Zeit des Lockdowns für die Arbeit an der Hochschule ziehen? Auf Einladung des Team Gleich der HTWG haben weibliche Hochschulangehörige ihre Erfahrungen diskutiert.

Wissenschaftlerinnen, Studentinnen sowie weibliche Beschäftigte im wissenschaftsunterstützenden Bereich waren vom Team Gleich der HTWG und dem Referat für Gleichstellung, Familienförderung und Diversity der Universität Konstanz eingeladen, sich gemeinsam zu den Themen Corona, Vereinbarkeit und Gleichstellung auszutauschen und über Ideen und Möglichkeiten zur Reduzierung des Gender und Family Gaps zu sprechen.

„Wir leben nun schon viele Monate in einem außergewöhnlichen Zustand, der kaum verlässliche Planungen erlaubt und viel Flexibilität erfordert. Wir wollten mit der Veranstaltung Frauen ein Podium bieten, um sich über die starken Belastungen in der Corona-Krise sowie individuelle Lösungsstrategien auszutauschen und,a um zu erfahren, welche Maßnahmen seitens der Institution Hochschule erwartet werden, die im Übrigen auch über die Pandemiezeit hinaus unterstützen können“, sagt Gleichstellungsbeauftragte Prof. Dr. Kerstin Schaper-Lang.

Schon die Möglichkeit, die Zeit des Lockdowns zu reflektieren, gemeinsame Erfahrungen und unterschiedliche Bewältigungsstrategien vorzustellen, sei für viele eine entlastende Erfahrung gewesen. „Das Bedürfnis sich auszutauschen war groß“, resümiert Mitorganisatorin Vera Maier-Tragmann, Koordinatorin Gleichstellung und Diversity an der HTWG. In drei Arbeitsgruppen stellten die Teilnehmerinnen persönliche Resilienzstrategien vor, diskutierten Wünsche für künftige Unterstützungsangebote der Hochschulen sowie Übertragungsmöglichkeiten der Erfahrungen aus dem Lockdown in die Nach-Pandemiezeit.

Im Rückblick wurde nochmals das hohe Maß an Flexibilität und Kreativität deutlich, das von allen in einer Zeit der Ungewissheit, Isolation und hoher Arbeitsbelastung gefordert war. Positiv wurde von den Teilnehmerinnen bewertet, dass in Bezug auf die Arbeitsbedingungen plötzlich vieles möglich war, was vor der Pandemie nur diskutiert worden war. Viele haben sich in kürzester Zeit selbst fortgebildet und digitale Kompetenzen erworben. Damit sei deutlich geworden, welches Potential die digitale Arbeit biete, aber auch welche Grenzen. Entsprechend äußerten die Teilnehmerinnen den Wunsch nach schneller Innovation wie auch nach der Berücksichtigung gewonnener Erkenntnisse. Zum Beispiel sei nicht nur unter den besonderen Bedingungen des Lockdowns mit erhöhtem Kinderbetreuungsaufwand und dem dadurch bedingten Strecken der Arbeit über den gesamten Tag (sowie in die Abend- oder sogar Nachtstunden) die Abgrenzung zwischen Arbeitszeit und Freizeit schwergefallen. Befördert wurde dies durch eine fehlende technische Möglichkeit dafür, die Rufumleitung von Zuhause aus abschalten zu können. Hier könnte durch technische Möglichkeiten Unterstützung geleistet werden.

Insgesamt werden die Möglichkeiten des mobilen Arbeitens sehr geschätzt, gerade von Hochschulangehörigen mit Familienverantwortung. Künftige Homeoffice-Regelungen sollten jedoch noch flexibler die Bedürfnisse der Beschäftigten berücksichtigen, so der Wunsch der Teilnehmerinnen. Und es sollte gut darüber informiert werden.