Fakultät Informatik

    Die Informatik ist Treiber der digitalen Transformation in der Gesellschaft. Wir bieten Ihnen praxisnahe Ausbildungen für eine zukunftssichere und vielfältige Berufstätigkeit.

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    Ruhestand Prof. Dr. Jürgen Neuschwander

    Portraitfoto

    Prof. Dr. Jürgen Neuschwander

    Sich für die Informatik und Fakultät einzusetzen ist ihm stets ein Anliegen. Kaum ein anderer hat die Fakultät so geprägt wie er – als Marketingbeauftragter, öffentlicher Gesprächspartner und Dekan.

    Es begann an der TU Kaiserslautern 
    Nach seinem Diplomstudium an der Universität Kaiserslautern, war Jürgen Neuschwander dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Digitale Systeme tätig, wo er 1987, in Kooperation mit der Universität Karlsruhe, promovierte. Bereits während dieser Zeit sammelte er erste Lehrerfahrung im Bereich der Rechnersysteme. 

    Industrieerfahrung 
    Dreizehn Jahre lang war Dr. Jürgen Neuschwander in der Industrie tätig, bevor er an die Hochschule wechselte. Im Jahr 1988 begann er seine Karriere bei der damaligen Dornier System GmbH. Nach drei Jahren wurde er zum Abteilungsleiter befördert. Dabei verantwortete er unterschiedliche Aufgabenbereiche von Netzwerkmanagement, über Kommunikations-, Flugsicherungs-, bis hin zu Führungsinformationssystemen. In der mittlerweile in EADS umbenannten Firma, war er zum Schluss für die IT-Sicherheit von Netzsystemen zuständig – ein Thema, das ihn seitdem begleitet. Ergänzend zu seiner Tätigkeit im Unternehmen war Jürgen Neuschwander als Dozent an der Berufsakademie Ravensburg tätig.

    Er punktete 
    Zur Jahrtausendwende suchte die Fakultät Verstärkung im Bereich Informationssysteme sowie im Bereich Rechnerarchitekturen und Kommunikationssysteme. Mit seinen Vorträgen über „Architektur und Organisation von Speichersystemen in Digitalrechnern“ und „Sichere elektronische Kommunikation in komplexen Netzwerken“ überzeugte Jürgen Neuschwander die Berufungskommission und erhielt 2001 die Professur für „Technik der Informations- und Kommunikationssysteme“ im damaligen Studiengang Technische Informatik.

    Im Blick: Thema und Zielgruppe
    In der Lehre deckte Jürgen Neuschwander in unterschiedlichen Diplom-, Bachelor- und Masterstudiengängen die Unterrichtsfächer Digitaltechnik, Management komplexer Netze, Rechnerarchitekturen, Hardware- und Systemgrundlagen sowie IT-Sicherheitsarchitekturen ab. Dabei war es ihm wichtig, aktuelle IT-Entwicklungen und Studienergebnisse einzubinden. In seiner Lehre – wie auch sonst – kann er Sachverhalte begeisternd anhand von Beispielen aus dem Leben der Adressaten/innen in ihrer (Bild-)Sprache transportieren. Somit schafft er es, seine anspruchsvollen Themen verständlich und lebendig zu vermitteln.

    Sein Schwerpunkt
    Im Jahr 2005 begann Jürgen Neuschwander mit dem Aufbau des Labors für IT-Sicherheit, Entwicklungsschwerpunkt „Sicherheit in vernetzten Systemen“. Die Entwicklung der IT-Security und die technologischen Entwicklungen und Trends sowie deren Implikationen auf IT-Produkte beschäftigten ihn auch während des Forschungssemesters. Publikationen zum Thema IT-Sicherheit veröffentlichte er regelmäßig. Er war stets ein gefragter Experte und Referent, sei es in den Medien oder bei verschiedensten Veranstaltungen, wie der Langen Nacht der Wissenschaft, Open Campus, Grenzgänger Wissenschaft, Uni Downtown, dem wissenschaftlichen Hochschultag des Hegau-Bodensee-Seminars und anderen.

    Mehr als nur IT 
    So vielseitig tätig Jürgen Neuschwander bereits vor seiner Hochschulzeit war, so selbstverständlich war es für ihn, sich auch in verschiedene Aufgabenbereiche der Fakultät einzubringen. Dass er schon immer eine extrovertierte Person war, die die Informatikthemen auch gern nach außen repräsentiert, zeigte sich auch bei der Wahl seiner Ämter: Auslandsbeauftragter, Marketingbeauftragter, Dekan. Jürgen Neuschwander war 14 Jahre lang, von 2005-2019, Mitglied des Dekanats: erst sechs Jahre als Prodekan Marketing, dann acht Jahre als Dekan. Eigenschaften, die er allen seinen Aufgaben zuteil werden ließ: Begeisterungsfähigkeit und Engagement. Dabei bewahrte er es sich, immer ein offenes Ohr und eine offene Tür für die Studierenden und ihre Anliegen zu haben.

    Kontaktfreude: Der Netzwerker 
    Seine Kontaktfreudigkeit als Auslandsbeauftragter war für alle Beteiligten äußerst wertvoll, insbesondere auch für die Studierenden, indem er sie motivierte und unterstützte Auslandserfahrung zu sammeln. 
    Auch in Fachkreisen, wie dem regionalen Arbeitskreis Software-Technologie und der DACH Security, brachte er sich als Mitglied und Gastgeber ein. Seit 2014 bis heute ist er im Vorstand von cyberLAGO e.V, dem Kompetenz-Netzwerk für Digitalwirtschaft und IT, das er mitbegründete. Ferner ist er Mitglied im Advisory Board für die Informatik-Lehrerfortbildung an der Universität Konstanz.

    Leidenschaft: Das Gesicht nach Außen 
    Auch als Jürgen Neuschwander Dekan war, ging er mit ungebrochenem Elan weiterhin vielen Marketingaufgaben nach – und das zusätzlich. Marketing ohne seine Netzwerkarbeit wäre nur halb so viel wert gewesen. Seine Bandbreite reichte vom Girls‘ Day bis zum Barcamp Bodensee. In Kooperation mit der Universität Konstanz rief er 2009 das Informatik Summer Camp für Schüler/innen ins Leben. Alle weiteren Aktivitäten aufzuführen, würde diesen Text sprengen. 
    In 2008 gründete er mit dem Studiengang Betriebswirtschaftslehre die Firmenkontaktmesse Connect, die den sogenannten Hochschultag Informatik ablöste. Seit der Gründung der Connect war er durchgängig aktives Mitglied im Steering Commitee. Die Connect Messe ist heute die größte Firmenkontaktmesse am Bodensee. Eine semesterweise Fachvortragsreihe von Experten/innen aus der Berufspraxis führte er 2011 unter dem Namen „FirmenForum Informatik“ ein. 

    Kür: Drei besondere Eckpunkte 
    Sich als Dekan für die Fakultät und ihre Belange stark zu machen, war ihm immanent. Seine Moderationsfreude erleichterte ihm diese Arbeit. An dieser Stelle drei besondere Eckpunkte:
    -    Für die Fakultät: Mit Enthusiasmus setzte er sich ein, um die Auerbach-Stiftungsprofessur „Datensicherheit in cloudbasierten Systemen und IT-Forensik“ für die Fakultät zu gewinnen – erfolgreich. 
    -    Für die Professorenschaft: Der Austausch innerhalb der Professorenschaft war für ihn von großer Bedeutung. Er führte eine Klausurtagung ein und etablierte diese dauerhaft. 
    -    Für die Studierenden: Ein feierliches Abschlussfest, das wollte er den Studierenden gern mitgeben. Somit wiederbelebte er die Absolventenfeier. Seine Redegewandtheit und Bühnenerfahrung als Fastnachtsnarr gestalteten die Abende kurzweilig und trugen zu dem Erfolg des Festes bei. 

    Die besten Wünsche
    Im Namen der Fakultät danken wir Prof. Dr. Neuschwander herzlich für seinen sehr engagierten und langjährigen Einsatz für die Fakultät Informatik sowie für seine zahlreichen Leistungen. Wir wünschen Jürgen Neuschwander nur das Beste für seinen weiteren Lebensweg, sowie einen erfüllten „Unruhestand“ mit vielen bleibenden Kontakten und Aufgaben und Zeit für das eine oder andere Sting-Konzert. 

    Und jetzt? – Wie es weitergeht
    Zum Thema „Unruhestand“: Im kommenden Semester hält Jürgen Neuschwander erneut eine Grundlagenvorlesung in der Wirtschaftsinformatik. Außerdem ist er weiterhin in den Arbeitskreisen „Cybersecurity“ und „Lebenslanges Lernen“ an der Zeppelin Universität tätig.