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Mit Reisestipendium zum HPAIR nach Neu-Delhi

03.11.2022

Menschen in weltweit führenden Positionen von heute und morgen zusammenbringen – dieses Ziel hat sich das Harvard College Project for Asian and International Relations (HPAIR) gesetzt. HTWG-Student Jakob Nischan war im August 2022 in Neu-Delhi dabei. Er hat uns erzählt, wie er es geschafft hat, sich erfolgreich zu bewerben und wie die HTWG ihn mit einem Reisestipendium unterstützte.

Lesly Goh, leitende Technologieberaterin und ehemalige CTO der Weltbank, Masoom Minawala, internationale Mode-Influencerin und Unternehmerin, oder Syed Saddiq, das jüngste Mitglied des malaysischen Parlaments, sind nur ein paar der Sprecher*innen, die bei der HPAIR in Neu-Delhi im August 2022 dabei waren.

Studierende treffen bei der HPAIR Regierungsführer*innen, Führungskräfte und Pionier*innen

Die jährlich zweimal stattfindende Konferenz sagt von sich selbst, sie bringe Studierende und Berufseinsteiger*innen aus der ganzen Welt zusammen mit Regierungsführer*innen, Führungskräften aus der Wirtschaft, Pionier*innen des sozialen Sektors, Prominenten und führenden Akademiker*innen, damit sie von diesen lernen können.

„Die Teilnehmenden der HPAIR werden sorgfältig ausgewählt“, sagt Jakob Nischan. Er studiert Asian Studies and Management China an der HTWG und hat vom 20. bis 24. August 2022 an der Konferenz in Neu-Delhi teilgenommen.

Asian Studies and Management China

Der siebensemestrige Studiengang Asian Studies and Management China ermöglicht es Student*innen, komplexe Situationen der chinesischen Märkte und Unternehmen zu verstehen, ihre Kompetenzen im Umgang mit kulturellen Herausforderungen zu stärken und mit dem richtigen Know-how im internationalen Management zu agieren.

Durch eine hybride Fächerkombination eignen sie sich nicht nur sprachliche und kulturell-diplomatische Fähigkeiten an, sondern erlernen ein hohes Maß an wirtschaftlich relevanten Themen, die sie in Ihrer zukünftigen Berufstätigkeit sicher umsetzen können.

Ein komplettes Auslandsjahr (Hochschul- und Praxissemester) hilft ihnen, ein tiefes Verständnis für China zu erlangen, dessen Anforderungen und wirtschaftliche Denkweisen nachzuvollziehen und erfolgreich im deutsch-chinesischen Kontext zu handeln.

Mehr Informationen auf der Website des Studiengangs

„Für die Bewerbung musste ich einerseits einen Essay über eine gemeisterte Herausforderung in meinem Leben schreiben und andererseits eine Utopie entwerfen. Ich sollte dabei ein Projekt skizzieren, das ich in einer Welt mit unendlichen Ressourcen initiieren würde“, erzählt der Student.

Ein Reisestipendium machte das Projekt möglich

Seine Antwort? „Ich bin bei meinem Projekt davon ausgegangen, dass alles auf Bildung aufbaut. Nur dort, wo wir Bildung aufbauen, kann eine Mittelschicht entstehen, die globalen Herausforderungen und Krisen gewachsen ist, stabilisierend wirkt und entsprechend auch Wohlstand aufbaut“, sagt er.

Auf die Bewerbung folgten dann noch zwei Interviews. Jakob Nischan überzeugte. „Ich bin der Meinung, dass Leidenschaft erkannt und belohnt wird.  Wenn man für ein Thema brennt, sollte man ihm auf jeden Fall nachgehen. Wer sich für ein Projekt wie die HPAIR interessiert, sollte es mit der Bewerbung einfach versuchen“, rät er anderen Studierenden.

Um seine Reise nach Indien zu finanzieren, bewarb er sich an der HTWG auf ein vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) gefördertes Reisestipendium des Projekts HAW.International. „Dass es so etwas bei uns an der HTWG gibt, finde ich großartig. So werden solche Projekte ja erst möglich“, sagt der Student.

Reisestipendien an der HTWG

An der HTWG gibt es verschiedene Teil-Stipendien und Reisekostenzuschuss-Programme, für die sich Student*innen, die ins Ausland gehen wollen, bewerben können. Voraussetzungen für ein Reisestipendium sind im Allgemeinen überdurchschnittliche Studienleistungen und ehrenamtliches Engagement. Auf unseren Seiten zum Thema "Internationales Studium" finden Sie eine Übersicht über Finanzierungsmöglichkeiten für Auslandsaufenthalte.

Mehr Informationen über Reisestipendien

Das Thema des HPAIR 2022: Wie sieht die Zukunft aus?

Und was hat er in Indien erlebt? „Bei der Konferenz ging es im August vor allem um die Frage, wie unsere Zukunft aussieht. Das Motto lautete „Finding Our Future“. Es ging um Metathemen wie Digitalisierung oder darum, wie die nachhaltige Transformation global vorangebracht werden kann. Beispielsweise wurden die Klimakrise und ihre Konsequenzen thematisiert. Welche Auswirkungen hat das Handeln des Westens auf den sogenannten „globalen Süden“? Wie umgehen mit Flucht und Vertreibung durch Umweltkatastophen, an denen Industrieländer, wie Deutschland, eine nicht von der Hand zu weisende Mitschuld tragen?“, berichtet der Student.  

Interessant habe er auch gefunden, dass die Themen aus unterschiedlichen Blickrichtungen betrachtet wurden. „Vor allem der transdiziplinäre Austausch war sehr spannend. Wenn Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammenkommen, wird klar, wie häufig wir ausschließlich innerhalb unserer eigenen „Silos“ arbeiten und denken“, sagt Jakob Nischan

Beim HPAIR traf der HTWG-Student viele junge Menschen, die verändern wollen

Gleichzeitig lerne man andere Teilnehmer*innen von null auf hundert kennen. „Wir haben unter anderem sogenannte Impact Challenges gemacht. Dabei haben wir in zufällig zusammengesetzten Teams innerhalb von 24 Stunden ein Thema bearbeitet, das wir dann in einem Pitch vorstellen durften. Dafür haben wir die ganze Nacht gearbeitet. Das schweißt zusammen“, berichtet der Student.

Sein Fazit: „Ich war auf der Suche nach neuen Eindrücken und habe sie gefunden. Einen größeren Szenenwechsel wie den von Konstanz zu Neu-Delhi kann man sich ja fast nicht vorstellen und bei der Konferenz wurden viele spannende Themen auf Augenhöhe diskutiert. Toll war auch zu erleben, wie viele junge Menschen es gibt, die verändern und gestalten wollen.“

 

Titelfoto: Um am HPAIR 2022 teilzunehmen, reiste HTWG-Student Jakob Nischan mti einem Reisestipendium nach Neu-Delhi.