Vom Piloten zur Serie: „Agiles Management / Scrum“ mit Zertifizierung
21.08.2023
In einer Pilotgruppe haben sich Studierende des Masterstudiengangs International Project Engineering der Fakultät Elektro- und Informationstechnik auf die Zertifikatsprüfung Professional Scrum Master I mit Hilfe von eduScrum vorbereitet. Aus dem Piloten wird nun ein neues Masterwahlpflichtfach.
Scrollt man auf den einschlägigen Jobportalen durch Stellenanzeigen, dann fällt auf, dass Bewerber*innen, die mehr als reines Fachwissen mitbringen, sehr gefragt sind. Unternehmen suchen Mitarbeiter*innen, die neben fachlicher Expertise auch die Fähigkeit besitzen, Projektziele innerhalb eines bestimmten zeitlichen Rahmens zu erreichen. Ein Stichwort, das in den Anforderungsprofilen regelmäßig fällt, ist Scrum.
Scrum zählt zu den beliebtesten und international anerkannten Vorgehensweisen für agiles Projektmanagement. Seit Anfang der 2000er feiert die Vorgehensweise vor allem in der IT-Branche große Erfolge. Scrum fokussiert iterative und inkrementelle Entwicklungen. Das heißt, die Vorgehensweise fördert zyklische Entwicklungen, bei denen Wiederholungen und kontinuierliche Verbesserungen innerhalb der Produktentwicklung miteinander verbunden sind.
Scrum gewinnt auch jenseits der IT-Branche an Bedeutung
Scrum-Kenntnisse sind aus dem Berufsleben von Projektmanager*innen kaum noch wegzudenken. Hanna Weber ist Masterstudentin des Studiengangs International Project Engineering (IPE) und Teilnehmerin der Pilotgruppe „Agiles Management / Scrum“ von Prof. Dr. Martin Haberstroh. Sie sagt: „Vor allem in IT-Projektstellen sind Scrum-Kenntnisse gewünscht.“ Scrum wird im Projektmanagement aber auch jenseits der Softwareentwicklung immer beliebter.
Wer die Prüfung zum Professional Scrum Master I erfolgreich ablegt, beweist vier zentrale Fähigkeiten, die für Unternehmen unabhängig der Branche wichtiger denn je sind: Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, Teamfähigkeit, Effizienz und Innovationsgeist. Sich diese Fähigkeiten bereits im Studium nachweislich anzueignen, kann ein Türöffner bei der Jobsuche sein. Zu wissen, dass Inhalte aus dem Studium in der realen Arbeitswelt tatsächlich gefragt sind, ist für die Teilnehmer*innen der Pilotgruppe eine wichtige Motivation. „Ich will mich mit einem Scrum-Zertifikat im Bewerberfeld abheben“, verrät Alexandra Tiggeler, die ebenfalls in den letzten Zügen ihres IPE Masters steckt. Wie für die meisten Teilnehmer*innen der Pilotgruppe beginnt auch für Tiggeler die Jobsuche Ende des Jahres.
Durch eduScrum zum Professional Scrum Master
In der Pilotgruppe von Prof. Haberstroh konnten die Masterstudierenden, die bereits Vorkenntnisse im agilen Projektmanagement mitbrachten, die Vorgehensweisen von Scrum vertiefen. Unterstützt wurde diese Vertiefung dadurch, dass der Kurs – ebenfalls als Projekt gedacht – auf Scrum-Methoden basierte. Genauer gesagt, auf der didaktischen Vorgehensweise eduScrum. eduScrum ist eine aktive Unterrichtsform, bei welcher Lernerteams innerhalb eines festen Rhythmus Aufgaben bearbeiten. Dabei planen und bestimmen sie ihre Aufgabenschritte selbst. Der Lehrer legt das Lernziel fest und steht ihnen als Coach zur Seite.
eduScrum modelliert damit schon auf der Lehr- und Lernebene, was später von einem Scrum Master im Beruf erwartet wird: ein Ziel innerhalb eines Zeitrahmens zu erreichen, den Weg zum Ziel aber im Team Schritt für Schritt zu erarbeiten. Die Herausforderungen eines solchen agilen Rahmens sind nicht zu unterschätzen. „Innerhalb der Pilotgruppe, hat der Austausch im Team aber sehr gut funktioniert“, sagt Thomas Kärcher, der am Kurs teilgenommen hat.
Pilotprojekt ein voller Erfolg
Master of International Project Engineering sind die Teilnehmer*innen der Pilotgruppe noch nicht, acht dürfen sich aber schon offiziell Scrum Master nennen. Sie haben die Prüfung beim Berufsfachverband Scrum.org bereits erfolgreich abgelegt. Sechs der Teilnehmer*innen konnten aufgrund ihres Engagements sogar ein eduScrum-Zertifikat erhalten.
„Ich freue mich sehr über den Pioniergeist der Studierenden, die in ihrer Freizeit an der Pilotveranstaltung aktiv teilgenommen haben und sich danach so erfolgreich der Zertifizierungsprüfung zum Professional Scrum Master I gestellt haben“, sagt Prof. Dr. Martin Haberstroh.
Der von Prof. Haberstroh initiierte Testlauf erwies sich als großer Erfolg für den Masterstudiengang International Project Engineering und die Fakultät Elektro- und Informationstechnik der HTWG. Deshalb wird aus dem Pilotprojekt ab dem Wintersemester 2023/2024 ein offizielles Masterwahlpflichtfach. Darüber dürfen sich nicht nur Studierende, sondern auch Unternehmen freuen. Einigen Unternehmen, die mit Scrum arbeiten möchten, fehle nämlich der ganzheitliche Blick auf den Ansatz, sagt Maximilian Frank, der sein Scrum-Zertifikat (das übrigens lebenslang gültig ist) bereits in der Hand hält.
Im Kurs von Prof. Haberstroh gewinnen die Studierenden die Weitsicht, die notwendig ist, um Scrum in Projekten ihrer zukünftigen Unternehmen erfolgreich anzuwenden. Entscheidend trägt dazu bei, dass in der Pilotgruppe Lernziel und Lehrmethode nach Scrum konzipiert und somit gekoppelt sind. Das Wahlpflichtfach „Agiles Management / Scrum“ mit Zertifizierung ist ein echter Gewinn für die Hochschule und die zukünftigen Arbeitgeber unserer Studierenden.
Wir gratulieren zum erfolgreich abgeschlossenen Professional Scrum Master I Zertifikat
1. Laura Thomaß
2. Helene Hübner
3. Maximilian Frank
4. Alexandra Tiggeler
5. Isabel Neubrand
6. Claudius Thomas
7. Eva Wagner
8. Thomas Kärcher
Wir gratulieren zum erfolgreich abgeschlossenen eduScrum Zertifikat
1. Laura Thomaß
2. Helene Hübner
3. Maximilian Frank
4. Alexandra Tiggeler
5. Isabel Neubrand
6. Claudius Thomas
Titelbild: Einige der Kursteilnehmer*innen und Prof. Haberstroh beim Online-Meeting
Scrum-Tafel: Istock/ Andrey Popov