Kommunikationsdesign

    Masterstudiengang

    Konzeption der Wanderausstellung: »Raum für ... «

    Über den Umgang mit heteronormativen Selbstverständlichkeiten

    Von Studierenden der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) und der Universität Konstanz konzipiert und umgesetzt, illustriert die Wanderausstellung "Raum für ..." die Vorstellung von einer einförmigen Heterosexualität als Norm der Geschlechterverhältnisse und stellt ihr Gegenbeispiele einer Geschlechts- und sexuellen Vielfalt entgegen. Dabei macht sie deutlich, wie Heteronormativität als künstlich angelegte Kategorie des Sehens und Verstehens wirkt und ein Bündel von Verhaltensnormen erzwingt, mit denen Menschen unterschiedlichster sexueller Identitäten in ihrer Lebenspraxis beschnitten werden.

    Die für Studierenden und Mitarbeitende an Hochschulen konzipierte Ausstellung baut modellhaft mentale und physische Räume auf, in denen diese Normen prägend sind und macht damit Unbewusstes bewusst. So sollen die Besucher*innen für den kritischen Umgang mit heteronormativen Selbstverständlichkeiten sensibilisiert werden. Leitgedanke der Ausstellung ist, dass Heteronormativität eine Selbstverständlichkeit ist, die aber keine sein sollte. Eine Vorbildung in Gender- oder Diversity-Fragen wird beim Publikum nicht vorausgesetzt.

    Betreut wird die Ausstellung in drei Semestern seit Winter 2017/18 von vier Dozierenden: Prof. Karin Kaiser und Prof. Andreas P. Bechtold, (beide HTWG Konstanz), Dr. Svenja Kornher und Martin Schneider, M.A. (beide Universität Konstanz). Die Studierenden zeigen in acht verschiedenen Denkräumen, wie heteronormative Muster unser Leben und unsere Sexualität prägen."

    Die "begehbaren Modellwelten" sollen durch einen klassischen Zebratreifen auf dem Boden verbunden werden, die die Besucher*innen in die Ausstellung hinein und hinaus führen. Der Zebrastreifen repräsentiert Ordnung, Regeln und Normen, wie sie in der Gesellschaft wiederzufinden sind. Unterstützt wird der Zebrastreifen durch an den Boxen befestigte Türen. Diese greifen den Zebrastreifen in der Vertikalen auf und brechen ihn durch ihre Bewegung und Positionierung auf. Gegen Ende wird der Zebrastreifen farbig, um eine gedankliche Öffnung und einen emotionalen Wandel mit dem Besuch der Ausstellung anzudeuten. Um sich als Wanderausstellung an unterschiedliche Ortsgegebenheiten anzupassen, lassen sich die Boxen modular anordnen.