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30 Jahre transatlantischer Austausch: Landesprogramms mit der Kettering University feiert Jubiläum

Das Bild zeigt Sabine Rein und Robert McMahan vor der US-amerikanischen und deutschen Flagge stehend. Rein überreicht McMahan eine Geschenktüte

Prof. Dr. Sabine Rein (Präsidentin der HTWG) und Dr. Robert McMahan (Präsident der Kettering University) auf dem Symposium an der HTWG Konstanz

Das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg geförderte Landesprogramm mit der US-amerikanischen Kettering University feiert 30-jähriges Jubiläum. Am 8. Juli wurde feierlich das Rahmenabkommen in der Baden-Württemberg Stiftung in Stuttgart von Ministerin Petra Olschowski und den beteiligten Hochschulen erneuert. Die Hochschule Konstanz lud zu einem Symposium ein.

 

Seit Juli 1994 besteht das erfolgreiche Austauschprogramm zwischen der Kettering University in Flint, USA, und den vier baden-württembergischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften Esslingen, Konstanz, Reutlingen und Ulm. Im Bereich Management und Ingenieurwissenschaften wurden in den letzten 30 Jahren rund 3100 Studierende in beide Richtungen ausgetauscht. Seit 2011 wird das erfolgreiche Landesprogramm von der Hochschule Reutlingen aus koordiniert. Dieses Austauschprogramm für die vier genannten Hochschulen für angewandte Wissenschaften ist eines der wenigen im Ingenieurbereich, das eine ausgewogene Austauschbilanz mit US-amerikanischen Universitäten vorweisen kann.

Am Montag, den 8. Juli fanden in der Baden-Württemberg Stiftung die gemeinsamen Feierlichkeiten statt. Im Zuge dessen unterschrieben Ministerin Petra Olschowski und Dr. Robert K. McMahan, Präsident der Kettering University, das Rahmenabkommen sowie die beteiligten Hochschulen jeweils ihr bilaterales Abkommen zur Verlängerung der Kooperation. In ihrer Ansprache betonte Ministerin Olschowski: „Diese Zusammenarbeit zwischen den vier Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg und der Kettering Universität in den USA ist ein sehr gutes Beispiel für die Bedeutung des internationalen Austauschs auf allen Ebenen der Wissenschaft und Lehre. Solche langfristigen Partnerschaften sind der Schlüssel, um gemeinsam an innovativen Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu arbeiten."

Dr. McMahan bedankte sich in seiner Rede bei den Visionären, die im Juli 1994 den Grundstein für diese Partnerschaft legten. Seitdem sei diese deutsch-amerikanische Freundschaft laut McMahan mit jedem Jahr gewachsen: „Wir stehen an einem wichtigen Meilenstein. Heute Abend werden wir eine neue Absichtserklärung unterzeichnen, mit der wir unser Engagement für diese Partnerschaft erneuern und den Weg für künftige Generationen von Studierenden und Dozierenden ebnen.“

Prof. Dr. Hendrik Brumme, Präsident der Hochschule Reutlingen, sprach für die vier beteiligten Hochschulen: „Technische Innovationen sind für unsere Gesellschaft sehr wichtig. Aber für technische Innovationen braucht man Ingenieurinnen und Ingenieure. Genau das war und ist ein Schwerpunkt dieser wichtigen Kooperation. Es gibt also viele Gründe, die nächsten 30 Jahre gemeinsam engagiert anzugehen.“



Am 8. Juli kamen im Rahmen der Feierlichkeiten alle beteiligten Hochschulen sowie Ministerin Petra Olschowski in der Baden-Württemberg Stiftung zusammen. Foto (v.l.n.r.): Prof. Dr. Gunnar Schubert (Vizepräsident Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit, Hochschule Konstanz), Prof. Christof Wolfmaier (Rektor Hochschule Esslingen), Dr. Robert K. McMahan (Präsident Kettering University), Ministerin Petra Olschowski (Wissenschaft, Forschung und Kunst), Prof. Dr. Hendrik Brumme (Präsident Hochschule Reutlingen), Prof. Dr. Volker Reuter (Rektor Technische Hochschule Ulm). Foto: Hochschule Reutlingen

Symposium zu „Autonomous Driving & Artificial Intelligence“
Die weitere Woche bot der Delegation der Kettering University viele Möglichkeiten, das Jubiläum zu feiern sowie sich einen Eindruck über die neuen Lehr- und Forschungsschwerpunkte an den beteiligten Hochschulen zu verschaffen. Das Symposium zum Thema „Autonomous Driving & Artificial Intelligence“ mit Referierenden aus Michigan und Baden-Württemberg an der HTWG Konstanz war hierfür ein eindrucksvolles Beispiel. Organisiert wurde es vom Akademischen Auslandsamt an der Fakultät Maschinenbau.

Prof. Dr. Sabine Rein, Präsidentin der HTWG Konstanz, bedankte sich beim Ministerium für die langjährige Förderung des Programms und betonte die besondere Bedeutung der 30-jährigen internationalen Partnerschaft zwischen den baden-württembergischen Hochschulen und der Kettering University. „Internationale Kooperationen liegen in der DNA der HTWG und der gesamten Bodenseeregion“, sagte Prof. Rein. „Mit der Kettering University verbindet uns nicht nur die Nähe zum Wasser – die großen Seen mitten in Amerikas Herzen und der große Bodensee inmitten Europas -, sondern auch exzellente Ingenieurstudiengänge wie Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen sowie eine anwendungsorientierte und projektbasierte Lehre.“ Mit über 3000 Studierenden, die bislang über das Austauschprogramm einen Auslandsaufenthalt absolvieren konnten, ist das 30-jährige Landesprogramm mit der Kettering University eine Erfolgsgeschichte, die noch lange nicht auserzählt ist. „Die transatlantischen Verbindungen zwischen Deutschland und den USA müssen in diesen geopolitisch herausfordernden Zeiten mehr denn je gestärkt werden“, so Prof. Rein.

Prof. Dr. Burkhard Lege, Dekan der Fakultät Maschinenbau und Moderator des Symposiums, betonte, wie wichtig es sei, bei Veranstaltungen wie dem Symposium an der HTWG mit internationalen Kolleginnen und Kollegen in den Austausch zu kommen und voneinander zu lernen. Persönlichen Dank sprach Prof. Lege seinem Kollegen Prof. Dr. Ludwig Eicher aus, der die Entwicklung des innovativen, gemeinsamen Studienprogramms zwischen der Fakultät Maschinenbau der HTWG und der Kettering University maßgeblich vorangetrieben und akademisch betreut hat.

Die Vielfalt und Komplexität der Themen rund um Autonomes Fahren und Künstliche Intelligenz wurde in den anspruchsvollen und interessanten Vorträgen deutlich. Das Themenspektrum reichte von Langzeiteffekten des autonomen Fahrens über Sensortechniken zur verbesserten Umweltwahrnehmung bis hin zum Einsatz generativer Sprachmodelle in der Medizintechnik.


Das Symposium zu "Autonomous Driving & Artificial Intelligence" war hochkarätig mit Professor*innen der Kettering University sowie den baden-württembergischen Partnerhochschulen besetzt

Im Anschluss an das Symposium genoss die Delegation der Kettering University eine Fahrt auf dem Forschungsboot Solgenia vom Seerhein über den Bodensee. Die Gäste zeigten sich beeindruckt vom hybriden Antriebskonzept aus Solargenerator und Methanol-Brennstoffzelle, das auf dem Forschungsboot der HTWG für alternative und nachhaltige Antriebskonzepte zum Einsatz kommt. Das Highlight war – passend zum Konferenzthema – die Vorstellung des autonomen Einparksystems des Bootes. Im Constanzer Wirtshaus ließen die Gäste den Tag mit einem Abendessen am See ausklingen, bevor sie am nächsten und finalen Tag der Jubiläumstour zu den Kooperationspartnern an die Technische Hochschule Ulm aufbrachen. 


Hinten im Bild (v.l.r.): Prof. Dr. Sabine Rein, Dr. Robert McMahan (Präsident Ketering Universityt) und Gattin Karen McMahan, die vier Professor*innen der Kettering University Dr. Lisa Gandy, Dr. Jung-Me Park, Dr. Seyed Jamaleddin Mostafavi Yazdi und Dr. Girma Tewolde. Vorne im Bild (v.l.r.): Verena Gründler (Direktorin Akademisches Auslandsamt HTWG) und Martina Diesing (MWK)

Das facettenreiche Programm bot einen regen Austausch aller Beteiligten und ebnete den Weg zu künftigen Kooperationsaktivitäten in Lehre und Forschung.


Infos zum Landesprogramm
Die Kettering University in Flint, Michigan zählt zu den besten Hochschulen der Vereinigten Staaten in dem Bereich Ingenieurwissenschaften. Das Austauschprogramm bietet studiengebührenfreie Plätze für die Studierenden aus Baden-Württemberg in den Fachbereichen Maschinenbau, Mechatronik, Elektrotechnik und Informatik an.