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Der Flügelschlag eines Schmetterlings

Auf einer grünen Wiese steht ein Denkmal, das mit seinen zwei Spiralen wie die zwei Flügel eines Schmetterlings wirkt. Vor dem linken Flügel steht Michael Wezstein, vor dem rechten Flügel Ulf Meyer.

Nach dem Entwurf eines HTWG-Studenten ist an der Berliner Charitè ein Denkmal errichtet worden. Die Skulptur wurde als DANK-Mal für Organspende und Organtransplantation im Beisein von Vertreter*innen aus Medizin und Politik, unter anderem Bundesministerin Julia Klöckner, enthüllt.

Michael Wezstein hat die zwei großen Spiralen, die sich gegenüber stehen und ineinandergreifen, ohne sich zu berühren, in seinem Architekturstudium an der HTWG entworfen. Zur Eröffnung sprach unter anderem Bundesernährungsministerin und Schirmherrin der Patientenstiftung „Aktion Niere“ Julia Klöckner, die Michael Wezstein für sein Werk dankte.
Initiatoren des DANK-Mals sind die Patienten-Stiftung „Aktion Niere“ des Bundesverbandes Niere e.V. und die Selbsthilfe Lebend-Organspende Deutschland. Mit der „IMPULS“–Skulptur soll Organspenderinnen und Organspendern, aber auch denjenigen, die durch ihre Profession und ihr Engagement die Organtransplantation erst möglich machen, gedankt werden. Das DANK-Mal symbolisiert den Flügelschlag eines Schmetterlings, bei dem sich die Flügel nur kurz berühren. Ähnlich greifen die Lebensspiralen von Organspendenden und Empfangenden für einen kurzen Moment ineinander.

„Von Anfang an war für mich klar, dass es für dieses sensible Thema auch ein sensibles DANK-Mal braucht, welches in seiner Erscheinung einzigartig sein muss.“ So beschreibt der junge Architekt und Künstler aus Konstanz seinen Siegerentwurf, der nun in Berlin realisiert wurde. Noch als Student der HTWG Konstanz hatte er sich unter der Leitung von Ulf Meyer, Lehrbeauftragter an der HTWG, gemeinsam mit weiteren Architektur-Studierenden im Sommersemester 2019 im Rahmen eines Wettbewerbes mit einem Gedenkort für die Organtransplantation auseinandergesetzt.
Getragen von der Idee der Vervielfachung und der großen Auswirkung einer Spende führten ihn seine Gedanken zum Schmetterlings-Effekt, der für ihn genau diese große Auswirkung eines kleinen Anstoßes widerspiegelt: „Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen?“

Das dreidimensionale Konstrukt dieses Effektes inspirierte ihn und er leitete daraus Elemente - wie die Spirale als Sinnbild des menschlichen Lebens – ab. Eine Besonderheit der Skulptur ist, dass sie in jeder Situation Raum für eine individuelle Betrachtung und eine freie Interpretation schafft. Die Möglichkeit des Durchschreitens macht das DANK-Mal nahbar und erlebbar, durch das Berühren des Metalls können Schwingungen entstehen, wodurch ein Impuls spürbar wird.

Für den Berufsanfänger war die Prämierung und Umsetzung seines Entwurfs eine ganz besondere Auszeichnung: „Natürlich erfüllt es mich mit Stolz, dass ich in mein Arbeitsleben mit einem gewonnenen Wettbewerb starten kann und noch dazu mit einem so besonderen und wichtigen Projekt in unserer Hauptstadt.“

Das DANK-Mal im Video von Joel.Chrio auf Vimeo.
Weitere Informationen zur Enthüllungsfeier auf der Webseite des Bundesverbands Niere
Michael Wezstein berichtet im Youtube-Beitrag über das DANK-Mal


Bildtext: Michael Wezstein (links) hat während seines Architekturstudiums an der HTWG in einer Veranstaltung mit dem Lehrbeauftragten Ulf Meyer (rechts) den Entwurf für das DANK-Mal erstellt. Nun wurde es auf dem Gelände der Charité in Berlin enthüllt. Fotograf: Joel Hieber