Digitalisierung im Gesundheitswesen zum Anfassen

Studierende der Gesundheitsinformatik machen Informatik-Anwendungen in der Patientenversorgung für Kommiliton*innen anschaulich – von der Diagnose bis zur Behandlung.
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens schreitet stetig voran. Nicht erst die Pandemie zeigt, wie IT die Gesundheitsversorgung der Bürger*innen unterstützen kann. „Es gibt noch unglaublich viele Möglichkeiten und viel zu tun“, sagt Siân Marschner. Sie studiert im ersten Semester Gesundheitsinformatik. Einblicke in das Gesundheitswesen hat sie reichlich vor dem Beginn des Studiums gesammelt – unter anderem als Pflegehelferin und als Mitarbeiterin in einer Klinikapotheke. Gerade hier hat sie erlebt, wie IT sowohl die Arbeit von Ärzten und Pflegepersonal wie auch die Sicherheit von Patienten unterstützen kann.
Ihr Kommilitone Luca List denkt: „Die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland verläuft noch etwas langsam.“ Nach einigen Jahren als hauptamtlicher Rettungssanitäter auf einer Rettungswache will er an der Digitalisierung mitarbeiten. Deshalb hat er sich für den Studiengang Gesundheitsinformatik an der HTWG entschieden. „Da gibt es viele zukunftsorientierte und sichere Jobs“, sagt er.
Um seinen Kommiliton*innen ganz konkret Einblicke in das Rettungswesen zu ermöglichen, hat er für die „Hausmesse“ des Studiengangs Gesundheitsinformatik eigens einen Rettungswagen organisiert, den die Malteser Konstanz zur Verfügung stellten. In Führungen konnten die Informatik-Student*innen die Technikausstattung des Fahrzeugs kennenlernen. Umgekehrt stellten die Kommiliton*innen IT-Anwendungen von der Gesundheits-App auf Kassenrezept über Krankenhausverwaltungssoftware bis hin zur digitalen Messung von Blutzucker, Lungenfunktion und Herzaktivität vor. „Es tut gut, mit IT-Kenntnissen etwas Sinnvolles zur besseren Patientenversorgung leisten zu können – von der Überwachung und Diagnose bis zur Behandlung“, sagt Luca List.
„Ich finde das Engagement unserer Studierenden wie von Herrn List klasse. Dank seiner persönlichen Kontakte und Erfahrungen können Kommiliton*innen erleben, wie IT im Gesundheitswesen konkret eingesetzt wird. Solche praxisnahen Möglichkeiten, die im Studium bei uns üblich sind, sind derzeit durch die Pandemie leider eingeschränkt“, sagt Studiengangsleiter Prof. Dr. Stefan Sohn.
Bildtext: Jonatan Haag (links) und Luca List studieren im ersten Semester Gesundheitsinformatik. Am Beispiel eines mobilen EKG-Gerätes machten sie ihren Kommiliton*innen den Einsatz von IT in einem Rettungswagen anschaulich.