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HTWG engagiert sich im Schülerforschungszentrum Singen

Zu sehen ist eine Frau in einem weißen Laborkittel von hinten. Sie steht in einem Chemielabor an einem Arbeitstisch.

Die HTWG zählt zu den 49 Gründungsmitgliedern des Schülerforschungszentrums Singen. Laboringenieur Klemens Graf wurde in den Vorstand gewählt.

„Schülerforschungszentren sind Sportvereine für MINT-Athleten" – so beschreibt das Netzwerk Schülerforschungszentren die Einrichtungen. Es ist ein außerschulischer Lernort, an dem Jugendliche unterschiedlicher Alters- und Bildungsstufen mit Begeisterung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ohne formale Zugangsvoraussetzungen Raum, Ausstattung und personelle Unterstützung finden, um ihren Interessen nachzugehen. In Singen am Hohentwiel wird ein solches Schülerforschungszentrum (SFZ) entstehen.

Bei der Gründung des Trägervereins, in dem auch die HTWG Mitglied ist, war Prof. Dr. Beate Bergé, Vizepräsidentin Lehre und Qualitätssicherung vor Ort. „Das Schülerforschungszentrum bietet Raum für wissbegierige, neugierige und begeisterungsfähige junge Menschen, die Lust am Forschen haben und ihr erworbenes Wissen praktisch anwenden wollen. Dieses außergewöhnliche Engagement junger Menschen zu unterstützen, ist eine großartige Aufgabe und Herausforderung. Unserer Hochschule bietet das SFZ zudem die Möglichkeit, den überaus motivierten Schülern und Schülerinnen vertiefende Einblicke in das Lernen an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften zu geben.“ Kathrin Pallasch, Leiterin der Zentralen Studienberatung ergänzt: „Das SFZ ermöglicht jungen Menschen, ihre Interessen auszutesten und auszubilden. Wir leisten gerne unseren Beitrag, um ihnen zu ermöglichen, bewusst eine gute Berufs- oder Studienwahl zu treffen.“ So setze das SFZ gleichermaßen auf Breiten- wie auch Spitzenförderung: Jugendliche haben hier die Möglichkeit, MINT-Themen zu „beschnuppern“. Die, die bereits begeistert sind, finden technische Ausstattung und personelle Unterstützung, sich in ihr Thema zu vertiefen. Außerdem ermögliche die Kooperation nochmals eine andere Ebene des Austauschs zwischen Lehrenden der Hochschule und Lehrkräften verschiedener Schultypen, schließlich können auch sie hier Lehr- und Lernmittel entwickeln und Fortbildungen wahrnehmen. Nicht zuletzt schließe das SFZ eine geografische Lücke zwischen den Schülerforschungszentren in Tuttlingen und Überlingen.

Auch Kirsten Kabus begrüßt die Zusammenarbeit. Sie koordiniert das MINT-Mentoringprogramm für Schülerinnen, das Mentees ab der 10. Klasse ermöglicht, im Austausch mit Studentinnen der HTWG MINT-Studiengänge näher kennenzulernen, um Hemmschwellen abzubauen. „Denkbar sind beispielsweise Exkursionen ins SFZ, um konkrete Projekte in der Umsetzung kennenzulernen, Inspirationen zu bekommen und sich vor allem auch mit gleichgesinnten Schülerinnen, die schon an eigenen Forschungsprojekten arbeiten, zu vernetzen. Umgekehrt kann das Mentoring-Programm den Schülerinnen aus dem SFZ eine Begleitung durch eine Mentorin anbieten, um sie in ihrer Orientierung und auf ihrem Weg zu stärken und für sie den (persönlichen) Kontakt zur Hochschule herstellen“, stellt Kabus in Aussicht.

Eine Professorin, die schon seit längerer Zeit in Singen gut vernetzt ist, ist Dr.-Ing. Verena Merklinger. Sie lehrt an der Fakultät Maschinenbau Werkstoffkunde und Konstruktionslehre. Auch sie sieht gute Kooperationsmöglichkeiten mit dem SFZ und war zur Gründungsversammlung eingeladen und gekommen.

Die Vernetzung in die Hochschule wird in jedem Fall verlässlich gegeben sein: Laboringenieur Klemens Graf von der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik ist als Schriftführer in den Vorstand gewählt worden. Dass ihm die Begeisterung junger Menschen für die Technik am Herzen liegt, beweist er immer wieder aufs Neue, unter anderem im Engagement für den Solarmodellbootwettbewerb Korona Minis, zu dem die Fakultät seit mehr als zehn Jahren in jedem Sommer Schülerinnen und Schüler einlädt. 2018 belegte hier übrigens ein Team den dritten Platz, das sein Boot im Schülerforschungszentrum Tuttlingen perfektioniert hat.

Der Grundstein dafür, dass auch aus dem Singener Schülerforschungszentrum erfolgreiche junge Forscherinnen und Forscher hervorgehen, ist gelegt. Die Singener Initiative zur Gründung eines SFZ hat die Verantwortlichen des Netzwerks Schülerforschungszentren jedenfalls überzeugt: Aus 35 Bewerbungen wurde Singen mit drei weiteren Standorten im Wettbewerb 2019 mit einer Siegerprämie in Höhe von 15.000 Euro für den Aufbau des SFZ bedacht. Weitere Unterstützung kommt aus der Wirtschaft. Bis jetzt sind bereits 9000 Euro an Spenden eingegangen.

Weitere Informationen zum Schülerforschungszentrum Singen im Bericht im Singener Wochenblatt.

Was sind Schülerforschungszentren?

Das Netzwerk Schülerforschungszentren schreibt: In Schülerforschungszentren können Kinder und Jugendliche, die sich für Themen aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik interessieren, über einen längeren Zeitraum individuellen Forschungsfragen nachgehen. Hier arbeiten sie einzeln oder in kleinen Teams an individuellen Forschungsprojekten und können sich mit anderen forschungsbegeisterten Mädchen und Jungen austauschen.
Schülerforschungszentren stellen das eigenständige Forschen in den Mittelpunkt und unterscheiden sich somit von klassischen Schülerlaboren, die ihre Einrichtung für ganze Schulklassen als schulische Veranstaltung öffnen und sich hierbei am Lehrplan der Schulen orientieren. Schülerforschungszentren bieten dafür entsprechende Ausstattung und Betreuung. Darüber hinaus sind sie auch Treffpunkt für junge Forscherinnen und Forscher. Inzwischen gibt es deutschlandweit über 60 solcher Zentren.
Eine detailliertere Ausführung des Konzeptes Schülerforschungszentrum findet sich in den Qualitätskriterien wieder.
Weitere Informationen auf der Website der Schülerforschungszentren. (aw)