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KI-Programme für den Sprachenunterricht an Hochschulen nutzen

Sprachkonzept mit KI-Übersetzung. Roboterhand hält KI-Übersetzer in der Hand, blauer Hintergrund.

KI-Programme können nicht nur das Lernen intensivieren und individualisieren, sondern auch die Lehrkräfte entlasten

Eine Workshopreihe, geleitet von Prof. Dr. Christian Krekeler von der Hochschule Konstanz und Semra Akbaş von der Türkisch-Deutschen Universität Istanbul, beschäftigte sich mit der Integration von KI-Programmen im Sprachunterricht an Hochschulen.

KI-Programme können den Sprachenunterricht an Hochschulen bereichern. Diese Programme verwenden Sprache basierend auf Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit. Sie greifen typische sprachliche Muster auf, die häufig verwendet werden. Diese Eigenschaften sind vorteilhaft für die Fremdsprachenvermittlung. Obwohl die inhaltlichen Aussagen dieser Programme häufig unzutreffend sind, ist die verwendete Sprache in der Regel auf einem ausreichend hohen Niveau, um sie im Sprachunterricht einzusetzen. Sie lässt sich sogar an bestimmte Sprachniveaus anpassen.

Unter dem Titel „Didaktik DaF am Freitag" fanden Online-Workshops für DaF-Lehrkräfte statt, an denen 35 Teilnehmende aus Deutschland sowie aus Tschechien, Indonesien und den Niederlanden teilnahmen.

Ein besonderes Augenmerk lag auf der "Ghostwriter"-Funktion der KI-Programme, die es ermöglicht, Texte zu verschiedenen Themen und in verschiedenen Sprachniveaus zu generieren, wodurch eine Vielzahl von Lernmaterialien verfügbar wird. Allerdings stellte sich die Frage, wie Studierende dazu motiviert werden können, diese Modelltexte aktiv zu nutzen. In den Workshops wurden Unterrichtsszenarien vorgestellt und erprobt, die an verschiedenen Hochschulen entwickelt wurden. Dabei zeigte sich, dass KI-Programme nicht nur das Lernen intensivieren und individualisieren können, sondern auch die Lehrkräfte entlasten.

Eine während der Workshops durchgeführte Studie ergab, dass die Bewertung von KI-Programmen hinsichtlich der Textqualität uneinheitlich ausfiel. Während die Lehrkräfte zu ähnlichen Beurteilungen gelangten, schlugen die Programme unterschiedliche Reihenfolgen vor. Dies unterstreicht die Bedeutung einer differenzierten Herangehensweise bei der Integration von KI-Technologie in den Sprachunterricht an Hochschulen. Ein Ersatz der Lehrkräfte ist nicht möglich, eine methodische Vielfalt im Unterricht jedoch angezeigt.