Maschinenbau im Wandel

Der Maschinenbau sucht dringend qualifizierte Arbeitskräfte. Kein Wunder, dass auch in diesem Jahr zahlreiche Firmen zum Maschinenbautag gekommen waren, um um Absolventen zu werben. Doch die Branche ist im Wandel.
Zum 14. Mal fand der „Maschinenbautag“ an der Hochschule Konstanz statt. 41 Aussteller präsentierten sich bei der Firmenkontaktmesse den künftigen Absolventinnen und Absolventen, um Kontakte zu knüpfen – für Praxissemester, Projekt- und Abschlussarbeiten. „Wir hatten bisher noch keine Pause“, sagte ein HTWG-Alumnus am Nachmittag lachend, der nun für seinen Arbeitgeber auf den Campus zurückgekommen war, um Kontakte zu knüpfen. Viele Studierende und auch ehemalige Professoren hätten das Gespräch mit ihm gesucht, um mögliche Themen für Abschlussarbeiten zu konkretisieren oder Fragen zum Bewerbungsverfahren zu klären.
Hervorragende Jobperspektiven
Nach wie vor haben Absolventinnen und Absolventen der Maschinenbau-Studiengänge keine Schwierigkeiten, einen adäquaten und gut bezahlten Arbeitsplatz zu finden, sagte Prof. Dr. Klaus Schreiner, Dekan der Fakultät Maschinenbau, bei der Eröffnung des Tages. Dennoch sinke unter Schülerinnen und Schülern das Interesse am Maschinenbau, die Bewerberzahlen für Maschinenbau-Studiengänge gehen bundesweit zurück. Als eine Ursache dafür identifiziert Schreiner die Berichterstattung rund um die Digitalisierung. Dem setzte er in der Eröffnungsrede entgegen: „Der Maschinenbau ist eine tragende Säule unserer Industriegesellschaft. Selbst wenn Produkte vermehrt digitale und elektronische Komponenten aufweisen, sind es die Maschinenbauerinnen und Maschinenbauer, die das Ganze als System konzipieren, entwickeln und produzieren.“ Frage man nach den Unternehmenswünschen, sei der Bedarf an Maschinenbauern groß, die die Sprache von Informatikern und Elektrotechnikern sprechen. „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und passen die Ausbildungsinhalte immer wieder den aktuellen Entwicklungen an“, so der Dekan der größten Fakultät der HTWG. Der Maschinenbautag unter dem Motto „Intelligente Maschinen – Funktionsentwicklung und Simulation“ griff die Thematik auf. So zeigten zwei Referenten in ihren Vorträgen, wie Maschinenbau und Informatik in ihren Unternehmen zusammenarbeiten, um ein intelligentes Produkt auf den Markt zu bringen.
Auch HTWG-Präsident Prof. Dr. Carsten Manz betonte die zunehmende Annäherung der Disziplinen in den vergangenen Jahren. Er möchte die Annäherung auch zwischen Hochschule und Unternehmen weiter befördern und wiederholte die Forderung nach mehr Fläche für den Campus. „Das heißt nicht, dass wir die Zahl von 5000 Studierenden übertreffen wollen, sondern dass wir mehr Platz benötigen, um gut mit Unternehmen in Forschung und Transfer zusammenzuarbeiten, um gemeinsam zugunsten der Gesellschaft an Problemlösungen arbeiten zu können.“ Die ausstellenden Firmen lud er ein, sich ein Bild von den Möglichkeiten zu machen, die der Campus schon jetzt zur Zusammenarbeit bietet. (aw)
Erstmals fand die Firmenkontaktmesse im Gebäude P statt. Die 41 Aussteller präsentierten sich auf den ersten beiden Etagen.